Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verhört zu haben und verlangte zuerst einmal seine halbe Million Kaution zurück, ehe er die geforderte Gebühr entrichtete. Der Zivilist zog erstaunt die buschigen Augenbrauen hoch und befragte seinen Tischcomputer, ehe er mitteilte: „Es ist keine Kaution in dieser Höhe gespeichert worden, tut mir leid. Es muß sich um einen Irrtum handeln."
    Alaska wurde allmählich wütend. „Die Überweisung wurde per SFT getätigt und muß sich doch nachweisen lassen."
    Sie ließ sich eben nicht nachweisen.
    Um überhaupt die Erlaubnis zu erhalten, mit dem Wagen zum Schiff fahren zu dürfen, um den Proviant einzuladen, blieb Alaska nichts anderes übrig, als die verlangten Galax einzuzahlen. Diesmal erhielt er eine Quittung, die wenig nützte, weil eine Startgebühr nicht zurückgezahlt wurde.
    Sie passierten die Einfahrt und rollten am Rand des Landefelds entlang, bis sie unter dem Kugelraumer anhielten.
    Von einer Wache war nichts zu bemerken. Der Fahrer des Wagens, durch das Gespräch während der kurzen Strecke informiert, sagte: „Die Kaution ist verloren. Das passiert nicht zum erstenmal, und einer deckt hier den anderen, denn sie profitieren alle dabei - wenigstens jene, die zum engen Kreis der Korruption gehören. Jene, die außerhalb stehen, sind die Dummen."
    „Und niemand unternimmt etwas dagegen?" empörte sich Ellert.
    Der Fahrer schüttelte den Kopf und begann mit dem Ausladen.
    Er bekam das Doppelte der verlangten Summe und verabschiedete sich wie von guten Freunden.
    Im Schiff war auf den ersten Blick alles in Ordnung. Sie verstauten den Proviant und begannen sich schnell wieder heimisch zu fühlen.
    Sie ahnten nicht, daß ihre Ankunft bei der QUEBRADA aus einer Entfernung von etwa zweihundert Kilometern auf den Bildschirmen der Hügelfestung beobachtet wurde.
    Die Aktion „Zeittafeln" lief überstürzt an
     
    7.
     
    Als Malaudi auf dem Bildschirm sah, wie Alaska, Ellert und Testare in der QUEBRADA verschwanden, geriet er fast in Panik. Eiligst informierte er Bretz, der seinen erhofften Anteil im Weltraum davonfliegen sah. Über die Geheimleitung setzte er sich mit Gregim, seinem Mann im Raumhafen, in Verbindung und erfuhr zu seiner Freude, daß der fremde Kugelraumer erst für den folgenden Tag Startgenehmigung erhalten hatte.
    Nun beruhigte sich auch Malaudi. „Glück muß man haben. Ich dachte nicht, daß sie ihre Suche nach diesem Barkon so schnell aufgeben würden.
    Schaffen wir es bis morgen?"
    „Ich denke schon. Nur frage ich mich, wie du die drei Männer dazu bringen willst, dich und meine Leute ins Schiff zu lassen. Das dürfte das Hauptproblem sein."
    Das mußte Malaudi allerdings zugeben. Schließlich hatten sie sich auf Nallus nicht gerade unter freundschaftlichen Verhältnissen voneinander getrennt, ganz im Gegenteil. Er konnte noch froh sein, ohne eine Tracht Prügel davongekommen zu sein.
    Sie würden ohnehin ziemlich erstaunt sein, ihn hier auf Pultaf anzutreffen, aber das würde er ihnen schon erklären. „Immerhin habe ich noch einen unschlagbaren Trumpf in der Rückhand", wertete er seine Person weiter auf. „Ohne mich werden die Kerle niemals ein Schiff bekommen, das sie in ein Black Hole bringt und dann wieder hinaus. Ich bin in der Lage, ein solches Schiff zu besorgen."
    „Das ist allerdings ein Pluspunkt", stimmte Bretz zu. „Überlegen wir nun, wie wir vorgehen. Ein guter Plan ist der halbe Erfolg. Mir fällt da schon was ein."
    Inzwischen trafen Bretz’ ausgewählte Leute, die fast alle in Town wohnten, im Hotel für Einheimische am Rand des Raumhafens ein. Sie bezogen ihre Zimmer und warteten weitere Befehle ab.
    Bevor es dunkelte, verschwand Bretz noch einmal in der Station unter dem Hügel. Er nahm Kontakt zu einem Vertrauensmann in der Stadt auf und erteilte ihm einen detaillierten Auftrag. Er betonte, daß dieser Auftrag ungemein wichtig sei und das Gelingen der geplanten Operation von seiner korrekten Ausführung abhinge.
    Der Pultafer in Town versicherte, daß man sich voll und ganz auf ihn verlassen könne.
    Als Malaudi erfuhr, was Bretz veranlaßt hatte, grinste er hinterhältig und zeigte sich äußerst zufrieden.
    Dieser Bretz war ein noch größeres Schlitzohr als er selbst.
     
    *
     
    Die drei Freunde hatten sich zwar wieder häuslich eingerichtet, aber so ganz wohl fühlte sich keiner von ihnen.
    Jeder hatte das Gefühl, irgend etwas versäumt zu haben, und absolut sicher, daß Barkon nicht Pultaf mit dem Planeten der Zwerge gemeint haben könnte, war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher