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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
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in Wirklichkeit fast völlig ausgehöhlt war und Vorratsräume und praktisch eine zweite Wohnung enthielt. Hier wurden früher auch Beute und Waffen versteckt.
    Der Zugang war so gut getarnt worden, daß seine Entdeckung unmöglich schien. Es konnte keinen idealeren Zufluchtsort geben, kein besseres Versteck.
    Malaudi ließ den Wagen dicht neben dem Haus ausrollen und verließ ihn. Nichts wirkte an dem Haus und seiner Umgebung verändert, und wenn man Bretz in der Zwischenzeit erwischt und das Hügelversteck gefunden hätte, müßte das zu bemerken sein.
    Er bewegte sich vorsichtig auf den Haupteingang zu. Wenn alles noch so war wie damals, mußte seine Annäherung bereits jetzt im Haus festgestellt worden sein und er auf den Überwachungsschirmen sichtbar werden.
    Er hob die Hand und winkte einen Gruß, obwohl er niemanden sah.
    Selbst wenn sie ihn nicht sofort erkannten, so bedeutete sein Gruß, daß er mit dem Haus und seinen Einrichtungen vertraut sein mußte.
    Seine Taktik wurde von Erfolg gekrönt.
    Kurz bevor er die breiten Stufen vor dem Eingang erreichte, flammte Licht auf, und eine Stimme rief: „Identifiziere dich!" Malaudi entschloß sich zu einem forschen Auftreten. „Ich nenne meinen Namen nur dem Chef. Ist es noch Bretz?"
    „Wer bist du? Woher kennst du Bretz?"
    „Frag später und laß mich endlich rein! Und weck Bretz!"
    „Dann warte! Wird eine Weile dauern."
    Malaudi war wütend, aber er kannte auch die Vorsichtsmaßnahmen der Bande. Also geduldete er sich, bis die Stimme wieder hörbar wurde und sagte: „Bretz kommt gleich; er will wissen, wer so unverschämt ist, seine Nachtruhe zu stören."
    Malaudi gab keine Antwort. Um sich gleich den notwendigen Respekt zu verschaffen, wollte er sich nicht mit den Neuzugängen herumstreiten. Sollten sie ruhig erfahren, daß er ein alter Freund des Bandenchefs war und oft sogar sein Stellvertreter.
    Er mußte nicht lange warten. Er vernahm ein verblüfftes Aufatmen, und dann die Stimme von Bretz: „Malaudi!
    Nichts wie rein mit dir!" Die Tür öffnete sich, und auf der Schwelle stand Bretz, die Arme ausgebreitet, als empfinge er seine Braut.
    Der mißtrauische Türwächter stand mit offenem Mund in der Diele, als die beiden Männer sich regelrecht in die Arme fielen und sich gegenseitig auf die Schultern klopften. „Tür zu!" herrschte Bretz den Wächter an. „Und bleib auf deinem Posten! Dies ist mein alter Freund Malaudi, und es wird gut sein, wenn du dir das merkst" Er nahm den unverhofft Aufgetauchten beim Arm und führte ihn in das angrenzende Wohnzimmer, in dem früher die Besprechungen abgehalten wurden. Trotz der frühen Stunde nahm er eine Flasche Wein - Pultaf-Spezial - aus dem Schrank und füllte die Gläser. „Spann mich nicht auf die Folter! Wie ist es dir ergangen?"
    Noch einmal berichtete Malaudi von seinen Erlebnissen, erwähnte auch seine Pleite beim Besuch Perkudis, und dann kam er endlich auf den geplanten Coup mit den Zeittafeln zu sprechen. Im Gegensatz zu Perkudi hörte Bretz sehr aufmerksam zu und nickte mehrmals zustimmend.
    Als Malaudi fertig war und schwieg, sagte Bretz: „Du hast dich nicht verändert, alter Freund. Das mit den Tafeln hört sich gut an. Und du bist sicher, daß diese drei Männer mit dem Kugelraumer diesen Ort Amringhar kennen? Wie sieht dein Plan nun genau aus?"
    Malaudi entwickelte ihn mit erstaunlicher Präzision, und Bretz überlegte auch nicht lange. „Natürlich helfen wir dir, das ist doch klar. Außerdem tut ein wenig Abwechslung gut. Ich weiß nicht, ob ich dich bei dem Unternehmen begleite, aber ich stelle dir gute und entschlossene Männer zur Verfügung, auch Zaffim, den du ja noch kennst. Wann geht es los?"
    „Morgen, würde ich vorschlagen. Der Kugelraumer wartet, denn Alaska und die anderen suchen Pultaf nach einem Mann namens Barkon ab, und das kann einige Zeit dauern, weil dieser Barkon überall sein kann, nur nicht auf Pultaf." - „Gut. Dann begebt ihr euch morgen auf getrennten Wegen zum Raumhafen und mietet euch in dem Hotel für Einheimische ein. Das fällt nicht weiter auf, und ihr habt alles unter Kontrolle. Übrigens gehört der Chef des Raumhafen-Kontrolldiensts zu meinen bezahlten Helfern. Merk dir seinen Namen: Gregim. An ihn wende dich, wenn ihr innerhalb des Sperrgebietes agieren wollt. Mein Name als Kennwort genügt."
    „Danke, das ist sehr wichtig für unser Vorhaben. Kannst du mir dann die Leute vorstellen?"
    „Später, die meisten schlafen noch, und der Rest muß erst
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