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1505 - Dorina, die Friedensstifterin

Titel: 1505 - Dorina, die Friedensstifterin
Autoren: Unbekannt
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zusammen. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Lösung, die für alle Beteiligten zufriedenstellend war.
    Wenig später kehrte sie in die Stadt, zurück.
    Gurmayon war größer geworden, und auch Hajmayur war gewachsen. Es gab dort jetzt zwei weitere Höfe und sechs neue Gebäudeflügel. „Bei uns gibt es Arbeit in Hülle und Fülle", sagte Garyo zu ihr. „Wir haben in Hajmayur fast dreimal so viele Schüler wie damals. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können."
    Dorina wußte, was das bedeutet: Es war Garyo gewesen, der Meister Baiin Weydar auf die Idee gebracht hatte, sie nach Taumond zu schicken. Das Angebot, allein auf Roost zurückzubleiben, hatte er ihr wohl nur unterbreitet, um den Schein zu wahren. Garyo bestätigte ihren Verdacht. „Danke", sagte sie. Es klang nicht sehr freundlich. Garyo lachte. „Nimm es als das, was es ist", empfahl er. „Und was ist es?"
    „Eine Chance."
    „Da bin ich mir nicht so sicher." Garyo sah sie nachdenklich an. „Du hast nie verstanden, warum ich dir das Lernen nicht ab und zu erleichtert habe, nicht wahr?" fragte er. „Möchtest du es nicht endlich wissen?"
    „Ich weiß nicht, ob das jetzt noch so wichtig ist", murmelte Dorina. „An und für sich ist es ganz einfach", erklärte Garyo ungerührt. „Man spricht niemals auf diese Weise mit einem Schüler, solange man weiß, daß er auch noch weiterhin dazulernen kann. Wenn du nämlich einmal Friedensstifterin bist, gibt es keine Möglichkeit mehr, dich zu korrigieren - dann mußt du fähig sein, das selbst zu übernehmen. Und darum wäre es gefährlich, es einem wirklich fähigen Schüler künstlich leichtzumachen."
    Er hatte recht: Es war wirklich ganz einfach, vor allem, wenn man es umdrehte.
    Wenn Baiin Weydar der Meinung gewesen wäre, daß sie hier auf Taumond bleiben sollte, hätte er ihr diese neue Aufgabe entsprechend schmackhaft gemacht. Da er das nicht getan hatte, betrachtete er Dorina immer noch als seine Schülerin „Und noch etwas", sagte Garyo lächelnd. „Du hast sechs anstrengende Jahre hinter dir, und die haben ihre Spuren hinterlassen. Du hattest ein wenig den Boden unter den Füßen verloren. So etwas kommt manchmal vor. Hier auf Taumond kannst du wieder zu dir kommen."
    Sie dachte an ihren Lebensbaum und an die Stille dort oben auf dem Hügel und kam zu dem Schluß, daß er recht hatte. All das hatte ihr gefehlt. Sie fragte sich, warum sie das nicht schon viel früher erkannt hatte, und sie nahm sich vor, in Zukunft wenigstens einmal im Jahr nach Taumond zu kommen und den Kima-Baum zu besuchen. „Also gut", sagte sie. „Ich habe auch diese Lektion gelernt. Wo soll ich anfangen?"
    Fast ein halbes Jahr lang blieb sie auf dem Planeten Taumond. Dann rief Baiin Weydar sie in die VAROAR zurück.
    Er war mittlerweile vierzig Jahre alt. Sein Talent war fast völlig erloschen. Es waren nur noch fünf Schüler bei ihm, darunter Aramus Shaenor, aber auch sie würden ihn bald verlassen, zumindest offiziell, denn ein Meister ohne Talent konnte auch keine Schüler mehr unterrichten. Dann würde Balin Weydar auf seinen Heimatplaneten zurückkehren, um dort den Rest seines Lebens zu verbringen. „Und das ist gut so", sagte er. „Ich habe viel erreicht. Jetzt ist es genug. Auf Lingoa wartet man bereits auf mich, und für meine Schüler ist gesorgt. Aber wie ist es mit dir?"
    „Das kommt darauf an, wie du über mich urteilst", erwiderte Dorina. „Was hast du dort auf Taumond gefunden?" fragte er. „Ruhe und Frieden", sagte Dorina und fügte lächelnd hinzu: „Und sehr viel Arbeit."
    „Bereust du es, daß du Taumond gewählt hast?"
    „Nein. Und ich werde von jetzt an regelmäßig dorthin zurückkehren, um meinen Kima-Baum zu sehen."
    „Bei den Blues hättest du dir einen guten Namen machen können", gab er zu bedenken. „Was nützt mir ein guter Name bei den Blues, wenn ich nicht vor meinem Meister bestehen kann?"
    „Vor mir hast du immer bestanden", erklärte er. „Und jetzt sage mir ehrlich, warum du Taumond genommen hast. Hattest du Angst, daß du bei den Blues versagen könntest?"
    „Ja", sagte Dorina nüchtern. „Ohne Schiff und ohne Schüler kann man dort ohnehin nichts ausrichten, das ist mir klar. Und ich bin noch nicht voll ausgebildet. Es wäre sehr dumm von mir gewesen, wenn ich eine Aufgabe übernommen hätte, der ich nicht gewachsen bin. Außerdem konnte ich mich doch schließlich nicht der Verantwortung gegenüber meinen Eltern entziehen."
    Baiin Weydar beobachtete sie
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