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1505 - Dorina, die Friedensstifterin

Titel: 1505 - Dorina, die Friedensstifterin
Autoren: Unbekannt
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sich an die Analyse Nach kaum einer Woche wußten sie mehr über die Blues, als die Blues jemals über sich selbst gewußt hatten.
    Wenig später war das Problem zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst: Die Linguiden durften die von ihnen besiedelten Planeten behalten, und die Blues waren überglücklich, ihren neuen Freunden beim Ausbau der linguidischen Kolonien helfen zu dürfen.
    Ganz nebenbei räumten Baiin Weydar und seine Schüler noch ein paar andere kleinere Probleme aus der Welt: Sie beendeten die Streitigkeiten zwischen einigen Konzernen, deren unterschiedliche Anschauungen in bezug auf alte und neue Besitzansprüche schon fatale Ähnlichkeiten mit einem Kleinkrieg angenommen hatten, brachten die Vertreten zweier bis aufs Blut verfeindetet religiöser Gruppen dazu, sich vernünftig miteinander zu unterhalten, und glätteten auch sonst so manche Woge bis hin zu gewissen kleinen Zwistigkeiten im Familienleben der bluesschen Diplomaten.
    Die Linguiden versprachen, keine unberechtigten Besitzansprüche auf weitere Planeten zu erheben und in Zukunft die Blues zu fragen, bevor sie sich auf einer Welt in deren Territorium breitmachten.
    Außerdem versicherten sie ihren hocherfreuten Gastgebern, daß sie jederzeit bereit seien, ihren neuen Freunden mit Rat und Tat beizustehen, wenn immer es nötig werden mochte. Das war des öfteren der Fall.
    Die Blues waren rundherum zufrieden, und wenn man einmal genauer darüber nachdachte, hatten sie auch allen Grund dazu.
    Sie gehörten zu jenen Völkern, die besonders stark unter der Herrschaft der Cantaro und der Herren der Straßen gelitten hatten. Sie hatten wirklich Wichtigeres zutun, als sich auf einen Krieg vorzubereiten, den sie ohnehin nie führen würden, weil die anderen Galaktiker ihn in jedem Fall verhindert hätten. Sie hätten auch die Planeten, die sie zunächst zurückgefordert hatten, unter den gegebenen Umständen sowieso nicht besiedeln können - jedenfalls nicht sofort Und wenn sie eines Tages tatsächlich wieder zusätzlichen Lebensraum brauchten, dann gab es genug andere Welten, die dafür in Frage kamen. „Es ist ein konfliktträchtiges Volk", sagte Meister Baiin Weydar bedächtig, als er aus der Stadt zurückkehrte. „Streit und Zwietracht, wohin man auch sieht. Ist es nicht eigenartig, daß so viele Wesen sich das Leben künstlich erschweren? Und wieviel Kraft und Erfindungsgeist sie daransetzen, sich Begründungen und Entschuldigungen für ihr Treiben auszudenken. All die Kreaturen, die sie sich ausgedacht haben und hinter denen sie sich verstecken!"
    „Es ist ihr freier Wille", bemerkte Aramus Shaenor und fugte nüchtern hinzu: „Selbst wenn wir es wollten, könnten wir ihnen ihre zahllosen Kreaturen nicht ausreden. Dieser Glaube sitzt zu tief in ihnen."
    Dorina Vaccer warf ihm einen scharfen Blick zu. Aramus lachte. „Keine Sorge", sagte er spöttisch. „Ich werde die Regeln nicht verletzen. Keine Einmischungen, nicht wahr?"
    „Keine Einmischungen", bestätigte Dorina gelassen. „Aber wie ist es mit vorbeugenden Maßnahmen?" fragte Aramus Shaenor mit halbgeschlossenen Augen. „Wenn sie in der Heilkunde erlaubt sind, sollten wir sie wohl auch anwenden dürfen!"
    „Worauf willst du hinaus?" fragte Baiin Weydar wachsam. „Ein Gerücht", erwiderte Aramus. „Ich hörte von Schwierigkeiten in einer abgelegenen Gegend.
    Es scheint dort sogar schon zu Tätlichkeiten gekommen zu sein. Es geht um einen Konflikt zwischen den von Cantaro geklonten Blues und denen, die auf natürliche Weise entstanden sind. Es scheint, daß die einen sich von den anderen unterdrückt fühlen - oder sich zumindest davor fürchten, in Zukunft von ihnen unterdrückt zu werden.
    Ich habe den Eindruck, daß da eine ernsthafte Gefahr heraufzieht, und zwar nicht nur für den Planeten Roost, sondern auch für alle anderen Blues-Welten."
    „Wer hat dir davon erzählt?"
    „Niemand. Ich hörte es nur durch einen reinen Zufall."
    „Man hat dich also nicht darum gebeten, dich um diese Sache zu kümmern?"
    „Nein."
    Baiin Weydar dachte darüber nach. „Die Blues", sagte er schließlich, „haben mitunter ein etwas seltsam anmutendes Ehrgefühl.
    Selbst wenn sie noch so ernsthafte Meinungsverschiedenheiten haben, ziehen sie es immer vor, sich nach außen hin als eine Einheit zu präsentierten. Sie sind empfindlich, wenn es um interne Schwierigkeiten geht.
    Andererseits könnte ein solcher Konflikt sehr viele Leben kosten. Was würdest du tun, wenn du frei
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