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1505 - Dorina, die Friedensstifterin

Titel: 1505 - Dorina, die Friedensstifterin
Autoren: Unbekannt
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erklärte Balin Weydar ruhig. „Aber es ist tatsächlich besser für ihn, wenn der Wechsel nicht früher als unbedingt nötig stattfinden muß. Für dich dagegen wird es ohnehin Zeit. Ich habe also nichts dagegen einzuwenden. Du solltest jedoch wissen, daß ich dich nicht einfach entlassen kann. Deine Ausbildung ist noch längst nicht abgeschlossen.
    Andererseits wäre es eine sinnlose Verschwendung deine$ Talents, wenn du dich mit dem Amt einer Schlichterin zufriedengeben wolltest."
    „Dann gib mir einen Auftrag, der es mir erlaubt, außerhalb der VAROAR zu arbeiten", bat Dorina. „Ich weiß, daß diese Möglichkeit besteht."
    Baiin Weydar dachte darüber nach. „Ich werde ein paar Erkundigungen einziehen und eine passende Aufgabe für dich finden", sagte er schließlich.
     
    *
     
    Sie waren nach Roost gekommen, weil die Blues sie wegen verschiedener interner Schwierigkeiten um Hilfe gebeten hatten. Von diesen Schwierigkeiten gab es mehr als genug. Während Dorina Vaccer auf Meister Baiin Weydars Entscheidung wartete, ging sie wie alle anderen Schüler ihrer Arbeit nach. Dabei hörte sie auch von den Gerüchten, von denen Aramus Shaenor gesprochen hatte. Ihr wurde klar, daß Aramus recht hatte: Hier braute sich tatsächlich ein Konflikt zusammen, dessen Folgen katastrophale Ausmaße annehmen konnten.
    Aramus ließ sich keine einzige Gelegenheit entgehen, Dorina nachdrücklich darauf hinzuweisen.
    Er wußte, daß sie die VAROAR verlassen wollte. „Wenn du nur meinetwegen gehen willst, dann solltest du dir das noch einmal sehr genau überlegen", empfahl er ihr. „Man wird uns hier schon bald sehr dringend brauchen. Wie verträgt es sich mit deiner Auffassung von den Regeln, daß du dich einer so wichtigen Aufgabe entziehen willst?"
    „Ich habe nicht die Absicht, das zu tun", konterte Dorina kühl. „Außerdem hat es nicht halb so viel mit dir zu tun, wie du glaubst. Ich bin seit sechs Jahren in der VAROAR. Es wird Zeit für einen Wechsel, und der Meister weiß das."
    „Das ist kompletter Unsinn!" behauptete Aramus Shaenor grob. „Du läufst mir davon. Das ist dumm und unvernünftig. Du weißt genau, daß die Fähigkeiten unseres Meisters nachlassen. Niemand weiß, wie lange er noch imstande sein wird, seine Arbeit zu tun. Kein Linguide kennt sich mit den Blues so gut aus wie er. Wir haben in dieser Beziehung sehr viel von ihm gelernt. Du und ich - wir sind die einzigen potentiellen Friedensstifter an Bord. Wenn er abtritt, werden wir es sein, die sich um die Probleme der Blues kümmern müssen."
    „Ich fürchte, du machst dir noch immer falsche Vorstellungen von den Friedensstiftern", erwiderte Dorina spöttisch. „Sie werden sich sehr schnell auf dieses Problem einstellen."
    „Sehr schnell - aber wird das auch schnell genug sein?" fragte Aramus ruhig.
    Dorina schwieg. Sie fragte sich, ob er das eigentliche Problem nicht sehen konnte, oder ob er es nur nicht sehen wollte. „Wenn wir unsere privaten Spannungen aus dem Spiel lassen", sagte er beschwörend, „dann würden sich unsere speziellen Fähigkeiten ergänzen. Verstehst du, was das bedeuten könnte? Wir beide zusammen könnten mehr erreichen als jeder andere Friedensstifter für sich allein!"
    „Für wen?" fragte sie nüchtern. „Fängst du schon wieder damit an?" fragte er bitter zurück. „Warum, Dorina?"
    Er erinnerte sie an Virram, und sie konnte nichts daran ändern. Natürlich hatte er es nicht so gemeint, wie es einen Augenblick lang für sie geklungen hatte. Er war nicht auf persönliche Vorteile aus, sondern es ging ihm um die Blues. Es lang an ihr selbst, wenn sie immer wieder solche unehrenhaften Gedanken in seine Aussagen hineininterpretierte.
    Das war einer der Gründe dafür, daß sie die VAROAR verlassen wollte: Sie mußte mit sich selbst ins reine kommen. Solange er in ihrer Nähe war, würde ihr das nicht gelingen.
    Baiin Weydar rief sie zu sich und präsentierte ihr zwei Aufgaben, zwischen denen sie zu wählen hatte.
    Ihr war von Anfang an klar gewesen, daß da einiges auf sie zukommen würde, denn ein Meister durfte es seinen Schülern niemals zu leicht machen. Aber als sie hörte, was er ihr anzubieten hatte, war sie doch sehr bestürzt. „Wir müssen Roost bald verlassen", sagte er. „Du kannst hierbleiben und unsere Arbeit fortsetzen. Das ist die eine Möglichkeit."
    Allein auf Roost? Ganz auf sich gestellt, und dies angesichts der Probleme, die sich hier zusammenbrauten?
    Das konnte nicht gutgehen, und Baiin mußte das
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