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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt
Autoren: A.F.Morland
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Gegenteil, damals hätte er sogar alles darangesetzt, um sie zu vernichten. Es war erfreulich, daß diese Zeit der Vergangenheit angehörte.
    Einer Vergangenheit, an die sich Metal nicht gern erinnerte, denn damals war er verblendet gewesen. Er hatte nicht auf die Stimme seines Blutes gehört, sonst hätte er gewußt, daß er auf die Seite gehörte, für die sich sein Vater entschieden hatte.
    »Hoffentlich finden wir unsere Freunde bald«, sagte Roxane.
    »Und hoffentlich geht es ihnen gut.«
    ***
    Die zweite Zunge des hungrigen Ungeheuers schnellte mir entgegen und wollte sich um meinen Hals legen.
    Wieder einmal zeigte es sich, wie nützlich es war, daß ich gelernt hatte, ohne Verzögerung zu reagieren. Ich wurde mit einer Gefahr konfrontiert und handelte – fast automatisch.
    Das waren wertvolle Sekunden für mich.
    Ich sah die Zunge kommen und hechtete zur Seite.
    Unabhängig davon zog die andere Zunge das Silbermädchen weiter auf das gierige Maul mit den furchtbaren Zähnen zu. Otuna schlug um sich und schrie, doch das Ungeheuer ließ sie nicht los.
    Ich krümmte den Rücken, rollte über die Schulter ab, während die weiße Zunge knapp an mir vorbeischnellte wie eine zubeißende Kobra, kam mit Schwung auf die Beine und wandte mich dem Schädel-Monster zu.
    Den Colt-Diamondback hielt ich im Beidhandanschlag.
    Otuna war dem schrecklichen Maul schon sehr nahe. Das Biest holte die zweite Zunge ein, wohl, um sie erneut nach mir zu schleudern, doch dazu ließ ich es nicht mehr kommen.
    Ich fing an zu feuern, wartete nicht die Wirkung des ersten Treffers ab, sondern zog gleich wieder durch.
    Das geweihte Silber stanzte Löcher in den großen Killerschädel, aus denen schwarzer Rauch stieg. Die Zunge, die Otuna festhielt, verlor ihre Elastizität, wurde starr und brüchig.
    Als sich Otuna wieder bewegte, brach die weiße Zunge ab, als bestünde sie aus dünnem Schaumstoff. Das Silbermädchen war frei und kroch hastig von dem häßlichen Schädel weg.
    Wir beobachteten beide, wie der Schädel anfing zu schrumpfen.
    Er bewegte die Greifer, grub sich in den grobkörnigen Sand ein.
    Es hatte den Anschein, als wollte er sich in Sicherheit bringen.
    Vielleicht konnte er im Sand zu neuen Kräften kommen und die Wunden schließen.
    Ich lud den Colt-Diamondback mit dem Speedloader – alle sechs Kammern auf einmal –, aber es war nicht nötig, das Scheusal mit weiterem geweihten Silber zu spicken, denn inzwischen hatte Otuna ihren Schock überwunden.
    Jetzt attackierte sie die Bestie.
    Glutpünktchen erschienen in ihren Augen, und dann sausten Feuerlanzen auf den häßlichen Schädel zu. Sie bohrten sich in ihn und zerstörten ihn.
    Eine übelriechende Rauchwolke wehte an uns vorbei.
    Danach gab es das Scheusal nicht mehr.
    ***
    Ich muß mit meinen Äußerungen vorsichtig sein, dachte Mortimer Kull. Yora ist noch nicht soweit, daß sie alles kritiklos hinnimmt, was ich sage. Ich muß sie erst noch präparieren.
    Er fragte sich, ob sie ihm geglaubt hatte, daß er vorhin nur einen Wunschtraum in Worte kleidete. Im Moment war sie für ihn und würde Asmodis nichts hinterbringen.
    Aber was würde sie tun, wenn sie sich über ihn ärgerte? Würde sie dann auch noch zu ihm halten und Asmodis nichts von seinen gefährlichen Träumen erzählen?
    Er hatte sich mit seinen unbedachten Äußerungen in ihre Hand begeben, und das behagte ihm nicht. Er war gern Herr der Lage, hatte lieber jede Situation fest im Griff.
    Es wäre wohl das Klügste gewesen, Yora zu töten. Wenn er sie für immer zum Schweigen brachte, konnte sie ihm nicht gefährlich werden.
    Aber sie gefiel ihm zu gut. Er war angetan von ihrer Schönheit, und sie gab ihm – als erfahrene Frau – so vieles, worauf er nicht verzichten wollte.
    Solange sich daran nichts änderte, würde er sich nicht entschließen können, ihr das Leben zu nehmen.
    Er streichelte ihre Wange und blickte ihr in die strahlendgrünen Augen. Sie lächelte.
    »Vielleicht werden wir eines Tages ein Kind haben«, sagte sie.
    Seine Miene verfinsterte sich.
    »Keines wie Morron«, sagte Yora sofort. »Ich würde es so erziehen, daß es niemals die Hand gegen uns zu erheben wagte.«
    Doch Kull wollte von Nachkommen nichts wissen. Sie waren nicht nötig, da er mit der Dämonenweihe ja ewiges Leben bekommen hatte.
    Morron… Wo mochte der sich zur Zeit herumtreiben? Kull kniff die Augen grimmig zusammen. Lange würde er nicht mehr auf Haspiran bleiben.
    Er kam hier um vor Langeweile. Der Aufenthalt in
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