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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt
Autoren: A.F.Morland
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Hütte?«
    »Sie führt etwas Böses im Schild!« klagte Yora die Unbekannte an. »Sie ist im Besitz einer besonderen Waffe. Das ist kein gewöhnlicher Speer.«
    »Ist das wahr?« fragte Kull.
    »Natürlich ist das wahr«, sagte Yora. »Ich habe die ungeheure Kraft gespürt, die sich darin befindet.«
    »Was ist das für eine Waffe?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »Es ist der Speer des Hasses«, antwortete das wilde Mädchen.
    »Damit kann ich sogar Asmodis töten.«
    Das hörte Mortimer Kull nicht ungern. »Hast du das denn vor?«
    fragte er.
    »Ja, und eines Tages wird es mir gelingen!«
    Kull wollte wissen, wie sie hieß.
    »Ich bin Corona, die Rebellin der Hölle«, sagte das schwarzhaarige Mädchen.
    ***
    »Nicht bewegen«, raunte Cnahl den anderen zu. »Sonst lassen sie ihre Pfeile von der Sehne schnellen.«
    »Sie werden uns töten – so oder so«, sagte Sammeh mit zitternder Stimme.
    »Da haben wir eine Schönheit übersehen«, sagte einer der schwarz Gepanzerten. Er zeigte auf Cardia. »Du dort! Komm her!«
    »Laßt meine Mutter in Ruhe!« schrie Sammeh zornig.
    »Machst du dich über uns lustig? Das kann doch nie und nimmer deine Mutter sein. Dazu ist sie noch viel zu jung!«
    Cardias Knie zitterten. Sie brauchte Sammeh in ihrer Nähe, denn ihre Seele befand sich in. ihm. Aber das würden diese Männer nicht zulassen.
    Sie würden sie von ihrem Sohn trennen – und das bedeutete für sie, daß sie sterben würde. Diesmal würde ihr niemand helfen. Ihr Gesicht wurde fahl.
    Der Mann wiederholte seinen Befehl. Cardia setzte sich langsam in Bewegung. Sammeh und Cnahl gingen mit ihr.
    »Ihr bleibt stehen!« Das galt Sammeh und Cnahl.
    Bebend vor Wut gehorchte Sammeh.
    »Durchsucht sie!« verlangte der Anführer der Bande.
    Zwei Gepanzerte nahmen Cardia das Tuch weg, in dem sich die Zauberkugel befand. Sie holten die Glaskugel heraus.
    »Was ist das?« wollte der Anführer wissen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Cardia. »Ich habe sie gefunden.«
    »Wo?«
    »Auf dem Weg hierher.«
    »Woher kommst du?«
    »Von der Erde«, sagte die Hellseherin.
    »Und wohin willst du?«
    Cardia hoffte, daß die Wahrheit Eindruck auf Ronsidors Männer machte. »Zu Shrogg, dem Weisen.«
    Der Anführer grinste gemein. »Habt ihr gehört, Freunde? Zu Shrogg, dem Weisen, möchte sie. Na, dann wollen wir ihr diesen Wunsch gleich mal erfüllen. Gehen wir!«
    »Erlaubt Sammeh und Cnahl, mitzukommen«, flehte Cardia.
    »Ist Sammeh der Kleine, der behauptet, dein Sohn zu sein?«
    »Ja.«
    »Gut!« entschied der Anführer. »Sie dürfen mitkommen. Aber als Leichen!«
    ***
    Corona, die Rebellin der Hölle, hatte in Asmodis’ Reich mit ihren Getreuen in einem unwegsamen Dschungel gelebt. Nie wollte sie sich unterordnen. Immer wieder bekam sie deswegen Schwierigkeiten mit dem Höllenfürsten, bis er die Geduld verlor und den Dschungel niederbrannte.
    Damals verlor Corona fast alles. Beinahe hätte es sie auch ihr Leben gekostet. Das brachte sie so sehr gegen Asmodis auf, daß sie sich schwor, ihn eines Tages zu töten – und dieser Schwur hatte immer noch Gültigkeit, wie Mortimer Kull erfuhr.
    Sie war vor einiger Zeit aufgebrochen, um sich eine Waffe zu holen, die geeignet war, Asmodis zu vernichten.
    Der Speer des Hasses war mit Eis ummantelt gewesen, und es hatte geheißen, daß nur derjenige ihn an sich nehmen konnte, dessen Haß so groß war, daß er das Eis zum Schmelzen brachte.
    Das hatte Corona geschafft. [4]
    Seitdem gehörte diese gefährliche Waffe ihr, und sie erzählte, daß sie einmal bereits nahe daran gewesen war, Asmodis zu töten. Sie war davon überzeugt, daß ihr nächster Versuch gelingen würde.
    Es wäre in Mortimer Kulls Augen ein unverzeihlicher Fehler gewesen, ihr das Leben zu nehmen, schließlich war ihm jeder Feind des Höllenfürsten willkommen.
    Wenn es ihr gelang, Asmodis allein zu erledigen, würde sie ihm damit einen unschätzbaren Dienst erweisen, denn dann wäre der Höllenthron schlagartig verwaist, und es kam nur noch darauf an, wer am schnellsten reagierte und sich daraufsetzte.
    Mortimer Kull hegte Sympathie für die schöne Rebellin, obwohl sie beinahe Yora getötet hätte.
    »Wozu war es nötig, sie ihre Geschichte erzählen zu lassen?«
    fragte die Totenpriesterin haßerfüllt.
    »Ich wollte wissen, wer sie ist«, antwortete Mortimer Kull.
    »Wozu? Wie lange willst du sie noch am Leben lassen?«
    »Ich werde sie nicht töten«, sagte Kull rauh.
    Yora kniff die Augen zusammen. »Dann gib mir
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