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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt
Autoren: A.F.Morland
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Weisen auf Mr. Silvers Ankunft vorbereiten.
    Vielleicht konnte Shrogg meinem Freund ohnedies nicht auf Anhieb helfen. Dann konnte er die Zeit nützen und in die Wege leiten, was getan werden mußte, bevor der Ex-Dämon eintraf.
    Langsam stellte sich mein gewohnter Optimismus wieder ein. Ich war nicht auf mich allein gestellt. Ich bekam Hilfe von Wesen, die sich hier auskannten. Besser hätte ich es fast nicht treffen können.
    Die Bodenbeschaffenheit änderte sich. Aus hartem Stein wurde allmählich anthrazitgrauer, grobkörniger Sand, und die Landschaft wurde von Dünen beherrscht.
    Es war angenehm, sich an Otuna festzuhalten. Von mir aus konnte der Ritt noch eine Weile dauern.
    Über uns zog ein großer Vogel seine Kreise durch die Lüfte. Mir fiel auf, daß der Himmel zarte silberne Streifen aufwies. Der Vogel verfügte über eine bemerkenswerte Spannweite. Majestätisch segelte er dahin.
    Plötzlich schraubte er sich in den engen Windungen einer unsichtbaren Spirale tiefer, und kurz darauf kam er im Sinkflug auf uns zu.
    Das sah nach Angriff aus!
    ***
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, und Metal, der junge Silberdämon, waren in einem weiten Tal »gelandet«.
    »Weißt du, wo wir hier sind?« fragte die weiße Hexe.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Metal und blickte sich suchend um. »Wo können die anderen sein?«
    Metal nahm seine Silbermagie zu Hilfe, die sich auf der Silberwelt viel besser einsetzen ließ, weil sie diesem Boden entsprang und von ihm genährt wurde.
    Der Silbermann sandte seine Impulse in alle Richtungen aus. Er hoffte, seinen Vater orten zu können oder Cardia mit ihrer Zauberkugel, doch die Mühe war vergebens. Es kam nichts dabei heraus.
    Hüfthohe Blumen und Gräser wuchsen in dem weiten Tal. Die Blumen verströmten einen berauschenden Duft. Roxane beugte sich über eine besonders schöne blutrote Blüte, doch Metal warnte sie, zuviel von diesem süßen, schweren Duft einzuatmen.
    »Es ist so angenehm, daran zu riechen«, sagte Roxane.
    »Manchmal kehrt sich das Angenehme ganz unvermittelt um«, sagte Metal ernst. »Das ist nicht nur hier so. Denk an das Rauschgift der Menschen. Zuerst baut es sie auf, gaukelt ihnen höchstes Glücksgefühl vor, und dann macht es sie kaputt, stößt sie unbarmherzig in die tiefsten Abgründe hinab.«
    Roxane sagte, sie dürften keine Zeit verlieren, müßten Mr. Silver suchen. Metal hingegen wollte zuerst Cardia suchen, weil er sie liebte und weil er der Meinung war, daß sie seine Hilfe dringender brauchte als sein Vater, der die Silberwelt ja von früher kannte.
    Die Hexe und der junge Silberdämon konnten sich nicht einigen.
    Jeder wollte zuerst die Person suchen, die ihm am meisten bedeutete.
    Sie hätten sich trennen können, aber das wollte Metal nicht, weil er sich für die Lebensgefährtin seines Vaters verantwortlich fühlte.
    »Wir bleiben zusammen!« sagte Metal bestimmt.
    »Dann wird zuerst dein Vater gesucht!« beharrte Roxane.
    »Na schön«, gab Metal nach.
    »Und anschließend suchen wir Cardia, Sammeh und Cnahl… Sieh mal, Metal!« Die Hexe aus dem Jenseits wies auf Hunderte, vielleicht sogar Tausende Schmetterlinge, die mit silbernen Flügeln in das stille Tal tanzten. »So viele Schmetterlinge. Ist das nicht ein herrlicher Anblick?«
    »Komm, laß uns verschwinden, Roxane«, sagte der junge Silberdämon unruhig.
    »Warum?«
    »Weil diese Schmetterlinge gefährlich sind.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Dann dreh dich einmal um.« Roxane gehorchte, und im nächsten Augenblick weiteten sich ihre schönen grünen Augen, während ein erschrockener Laut über ihre Lippen kam.
    ***
    Verdammt, durchzuckte es mich. Das sieht nicht nur nach einem Angriff aus, das ist einer!
    Der große Vogel sauste uns entgegen und setzte fünf Meter vor uns auf. Otunas Reittier schrie ängstlich auf und stieg hoch. Ich hielt mich verbissen an dem Silbermädchen fest, starrte über ihre Schulter und sah, wie der große Vogel die riesigen Schwingen anlegte.
    Mir fiel auf, daß er kein Gefieder, sondern ein Fell hatte, und sein Schädel war mit keiner Vogelart vergleichbar, die es auf der Erde gibt.
    Das Reittier hatte Angst, wollte uns abwerfen und fliehen. Anscheinend kannte es die Gefährlichkeit dieses Feindes. Der »Vogel«
    grub seine Krallen in den Sand, und sein Kopf wurde größer – ohne daß das Tier in seiner Gesamtheit dadurch auch wuchs.
    Der Körper des Vogels verschwand – oder besser: Er wurde in den Schädel »integriert«, so daß der ganze
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