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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)
Autoren: Nancy Atherton
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alle Rücksicht nahmen.
    » Nell hat gesagt, dass sie friedlich eingeschlafen sind.«
    Sicherlich darf man dir danken, dass sie so sanft entschwanden. Brees Auftauchen war ein großer Trost für sie. Und ansonsten … Der Tod war Ruth und Louise nicht fremd, Lori. Fast jeder junge Mann, den sie kannten, darunter ihr einziger Bruder, starb im Ersten Weltkrieg. Als der Zweite Weltkrieg begann, verschwanden erneut junge Männer aus dem Dorf und kehrten nie mehr zurück. Ruth und Louise trugen ihre Eltern zu Grabe, besuchten unzählige Totenwachen, sahen die Leichen von Nachbarn, die sie seit ihrer Kindheit gekannt hatten, und standen an mehr Sterbebetten als so mancher Arzt. Als der Tod zu ihnen kam, haben sie ihn sicherlich wie einen alten Freund begrüßt.
    » Das möchte ich gerne glauben.« Ich hörte, wie der Regen gegen das Fenster prasselte. » Bree nimmt es mehr mit, als sie zugeben will.«
    Natürlich. Sie hat gerade so viel Zeit mit ihren Urgroßtanten verbracht, um zu erkennen, wie schmerzhaft ihr Verlust ist. Du musst dich um sie kümmern, Lori. Sie ist, was du früher auch warst, eine Fremde in einem fremden Land. Du musst das für sie tun, was Cameron Mackenzie für dich getan hat.
    Lächelnd berührte ich meinen Grünstein-Anhänger.
    » Ich werde eine gute Fremdenführerin sein«, versprach ich. » Schließlich habe ich von der besten gelernt.«
    Ich glaube, Ruth und Louise hätte ihre Beerdigung gefallen.
    » Den Dorfbewohnern auf alle Fälle«, sagte ich. » Sie waren fröhlicher, als ich erwartet hatte. Ich dachte, das Begräbnis würde einen Schatten über Finch werfen.«
    Sicher hat es das auch getan, aber so ein Schatten verzieht sich. Bree hat die Dorfbewohner neugierig gemacht, es gibt wieder viel zu tratschen, und Kit und Nell haben auch dazu beigetragen, dass sie in die Zukunft schauen.
    » Ja, die Hochzeit findet im Mai statt«, sagte ich, » nach einer gewissen Trauerzeit.«
    Nach dem Trauern geht das Leben weiter. Und wie könnte man das Leben besser feiern als mit einer Hochzeit?

21
    Die Hecken waren mit starken jungen Blättern überzogen, die Dutzende neu gemachter Nester verbargen, Hummeln summten über frischen Kleeblättern auf saftigen Wiesen, auf denen auch die Lämmchen tollten. Der erste Heuschnitt des Jahres stand bereits bevor, die Rapsfelder leuchteten in strahlendem Gelb und nicht eine Wolke stand am Himmel, als ich Willis senior an einem wunderbaren Morgen im Mai zu St. George’s fuhr.
    Mein Schwiegervater und ich saßen allein im Auto, da Bill als Trauzeuge schon früh nach Anscombe Manor gefahren war, um dem Bräutigam beizustehen. Rob und Will hatten ihn begleitet, um ihre Ponys für den Hochzeitszug vorzubereiten. Sie und die anderen Mitglieder im preisgekrönten Juniorteam des ARC sollten der mit Orangenblüten geschmückten weißen Kutsche das Geleit geben, in der die Braut und ihr Vater den kurzen Weg vom Anwesen zur Kirche zurücklegen würden.
    » Lori«, sagte Willis senior unvermittelt. » Ich habe eine Entscheidung getroffen.«
    » Es ist zu spät, um noch einmal die Krawatte zu wechseln«, sagte ich. » Und ich weiß auch nicht, warum du das tun solltest. Wir haben uns – nach vielen Versuchen – doch auf die perlgraue geeinigt.«
    » Meine Entscheidung hat nichts mit Modefragen zu tun«, sagte er erhaben.
    » Gut«, sagte ich grimmig. » Denn ich wäre ohnehin nicht umgekehrt.«
    » Ich habe mich entschlossen, Fairworth House zu kaufen«, verkündete er.
    Wenn ich nicht im letzten Augenblick hart auf die Bremse getreten wäre, hätte ich den Wagen wahrscheinlich in eine Hecke gelenkt. Mein abenteuerliches Manöver brachte niemanden in Lebensgefahr, da unsere Landstraße das exakte Gegenteil einer Autobahn war, und Willis senior hatte sich glücklicherweise gewappnet, da er eine solche Reaktion offenbar vorausgesehen hatte. Nachdem ich mich von meinem Schreck erholt und das Fahrzeug wieder in Fahrtrichtung gebracht hatte, wandte ich mich zu ihm und stotterte eine Weile vor mich hin.
    » Wann hast du…? Warum hast du uns nicht…? Was hast du gekauft?«
    » Fairworth House«, wiederholte er gelassen. » Den ehemaligen Stammsitz der Familie Fairworthy. Es liegt…«
    » Ich weiß, wo Fairworth House liegt«, unterbrach ich ihn. » Es ist nur einen Steinwurf von Finch entfernt. Ich dachte, es sei baufällig.«
    » Es muss in der Tat renoviert werden«, räumte Willis senior ein. » Aber ich sollte in der Lage sein, Ende August dort einzuziehen. Ich hoffe, du
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