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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)
Autoren: Nancy Atherton
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Bill in Frodos Jacuzzi baden. Ich möchte mit Donna Kekse backen und ich möchte dir zeigen, wie gut meine Söhne reiten können.« Fast verzweifelt schüttelte ich den Kopf. » Aber wahrscheinlich wird das nie Wirklichkeit werden.«
    » Doch, bestimmt«, sagte er.
    » Ich glaube nicht«, sagte ich und schüttelte die Steinchen von meinen Turnschuhen. » Donna ist nicht die einzige Frau, die einen Workaholic zum Ehemann hat. Es braucht zehn starke Männer, um Bill von seinem Schreibtisch wegzuzerren. Ihr beide habt bestimmt keinen einzigen Tag in der Schule gefehlt.«
    » Nicht ganz«, sagte Cameron lachend.
    » Dann habt ihr vergessen, euch mal zu entspannen«, verkündete ich. » Bill kennt nicht einmal die Bedeutung des Wortes Urlaub.«
    » Er wird sie lernen«, sagte er. » Und ich kann dir garantieren, dass Bill mit dir nach Neuseeland kommen wird.«
    » Wie das?«, fragte ich.
    » Folge mir«, sagte er mit einem geheimnisvollen Lächeln.
    Cameron führte mich zum Rand des gurgelnden Baches, den wir auf dem Weg zu den Queenstown Gardens überquert hatten. Auch wenn meine Füße langsam erfroren, beobachtete ich neugierig, wie er ein kleines Paket aus seiner Jackentasche holte.
    » Der Freund, den ich heute besucht habe, ist ein Grünstein-Künstler«, sagte er. » Ich habe ihn gebeten, einen Anhänger für dich anzufertigen. Er hat ein dreifach verschlungenes Muster eingearbeitet, weil es das Band der Freundschaft symbolisiert. Auch wenn sich unsere Wege für einige Zeit trennen werden, werden sie irgendwann wieder zusammenfinden.«
    Er packte den Anhänger aus, eine glänzende Spirale aus poliertem Grünstein an einer dünnen schwarzen Schnur.
    » Grünstein steckt voller mana, spiritueller Kraft«, fuhr er fort. » Wenn du ihn in ein fließendes Gewässer tauchst, wird er sich immer daran erinnern, wo er herkam, und die mana wird dich nach Aotearoa zurückbringen. Und das nächste Mal bringst du deinen Mann und eure Söhne mit. Ich verspreche dir, Bill wird nicht widerstehen können.«
    Er reichte mir den Anhänger. Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich mich niederkniete und den Stein in das tanzende Wasser tauchte. Ich erhob mich und hängte ihn mir um den Hals.
    » Cameron…«, begann ich.
    » Das Problem wäre gelöst«, sagte er, noch bevor mir die richtigen Worte einfielen. » Zeit, ins Bett zu gehen, Lori. Du hast morgen eine lange Reise vor dir. Und falls du es noch nicht bemerkt hast, es ist verdammt kalt hier draußen.«
    Er zitterte theatralisch, lachte und zog mich einfach das glitschige Ufer hinauf. Neuseeländer können vieles, dachte ich, aber ein Dankeschön entgegenzunehmen scheint nicht dazu zu gehören.
    Mein letzter Tag in Neuseeland verging so schnell wie ein Wimpernschlag. Wir flogen von Queenstown nach Auckland, holten das Gepäck ab, das ich im Spencer-on-Byron-Hotel deponiert hatte, um dann ohne weiteren Zwischenstopp durch die Stadt zum internationalen Flughafen zu fahren. Und schon umarmte ich Cameron zum Abschied.
    » Es ist kein Abschied für immer«, erinnerte er mich und berührte meinen Anhänger. » Kia ora, bis wir uns wiedersehen.«
    » Kia ora«, sagte ich mit zitternder Stimme und umarmte ihn noch einmal.
    Auf dem Heimflug wechselten Bree und ich nur wenige Worte. Ich hing meinen Erinnerungen an das Land der großen weißen Wolke nach, und Bree hatte ebenfalls mehr als genug Stoff zum Grübeln.
    Als wir in London ankamen, war es dunkel, kalt und regnerisch, als hätte das Unwetter, durch das ich mich zu Fortescue Makepeace gekämpft hatte, während meiner Abwesenheit einfach weiter getobt. Ich brachte es nicht über mich, Bree zu beichten, dass die Perioden düsterer Wetterlagen in England weit länger dauern konnten als in Neuseeland. Wenn sie eine Weile bliebe, würde sie es selbst herausfinden.
    Bill holte uns wie geplant in Heathrow ab, doch er fuhr nicht zum Cottage, sondern brachte uns auf direktem Weg zum Haus der Pyms.
    » Wir dürfen keine Zeit vergeuden«, sagte er leise. » Ihr Zustand hat sich erheblich verschlechtert.«
    Bree hastete durch das schmiedeeiserne Tor, ohne einen Blick auf das Ziegelhaus zu werfen, als wolle sie uns zeigen, dass sie nicht so sehr an ihrem potentiellen Erbe interessiert war, als vielmehr an den Erblasserinnen. Besser so, dachte ich, denn der Vorgarten sah traurig aus.
    Nell begrüßte uns an der Tür. Sie wirkte gelassen, aber als sie uns drinnen die Jacken abnahm, sah ich die Trauer in ihren Augen.
    » Sie haben nach euch
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