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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa
Autoren: Jason Dark
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an.«
    »Irrtum, Mason.« Ich schüttelte den Kopf. »Das würde ich so nicht sagen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie verdanken ihm Ihre Rettung. Wenn er uns nicht erschienen wäre, sähe alles ganz anders aus. Er hat uns gewarnt. Er hat uns den Weg gewiesen, und deshalb sind wir auf den letzten Metern so gerannt. Drei Sekunden später, und es wäre mit Ihnen vorbei gewesen.«
    Er musste das Gehörte erst einmal verdauen. Dann nickte er, und sein Blick blieb auf meinem Kreuz hängen.
    »Was ist das?«
    »Es gehört ebenfalls zu Ihrer Rettung. Es ist das Gegenstück zur Hölle«, sagte ich. »Das Kreuz hat gesiegt, auch wenn der Teufel dies nicht wahrhaben will und es immer wieder erneut versucht – wie auch bei Ihnen –, aber seine großen Niederlagen hat er nicht verhindern können. Die erste holte er sich praktisch zu Beginn der Zeiten, wo beide Kräfte sich maßen, wer der Stärkere ist.«
    »War das der Kampf der Engel gegen…«
    »Ja, das war er.«
    »Und jetzt hat die Hölle erneut verloren?«
    »Wir wissen es noch nicht. Wir werden aber herausfinden, was mit March geschehen ist.«
    »Er steckt im Haus!« flüsterte Mason Fox mit heiserer Stimme.
    »Ganz sicher ist er dort, denn nur da fühlt er sich wohl. Bei seinen Toten und den Geistern.«
    »Wie viele sind es?« fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe sie nicht gezählt. Es sind aber nicht wenige. Sie liegen auf primitiven Betten, und da habe ich auch den Körper meines Großvaters gesehen. Es war so schlimm. Ich wollte ihn hier wegholen, um ihm ein christliches Begräbnis zu geben. Das hat er verdient. Sein Leben lang hat er auf Gott vertraut und sich niemals vom rechten Weg abbringen lassen.« Er lächelte verloren.
    »Ich habe manchmal darüber gelacht aber nun weiß ich, dass ich es lieber nicht getan hätte, denn dieses Vertrauen auf Gott hat ihn letztendlich gerettet. Oder seine Seele, denn sie ist nicht in den Bann des Teufels geraten.«
    »Ja, da haben Sie recht.«
    »Und was werden Sie tun?«
    Ich deutete auf die offen stehende Tür.
    »Ich glaube, dass wir uns die Gespenster-Villa mal von innen anschauen sollten.«
    »Lassen Sie mich allein?«
    Ich schaute Suko an.
    Er nickte und sagte: »Ich bleibe bei Ihnen, Mason.«
    »Nein, so meine ich das nicht. Ich will auch mit hinein. Ich kann schon wieder gehen. Sie brauchen mich nicht zu stützen. Ich will sehen, ob der Leiche meines Großvaters etwas zugestoßen ist. Das ist alles, verstehen Sie? Nichts anderes möchte ich.«
    »Ist schon klar«, sagte ich, und Suko streckte ihm die Hand entgegen, um ihm auf die Beine zu helfen.
    Ich nahm mir den letzten Teil des Weges vor und betrat die Gespenster-Villa…
    ***
    Draußen vor dem Haus war es still gewesen. Aber diese Stille hier drinnen war eine andere. Sie wurde von den Toten diktiert, und das ist etwas ganz Besonderes.
    Ich erlebte das leichte Kribbeln in meinem Nacken. Mir war schon unwohl zumute, obwohl das schlechte Licht dafür sorgte, dass mir das große Grauen verborgen blieb. Aber das wollte ich nicht, holte die Lampe hervor und ließ den Lichtstrahl kreisen.
    Danach musste ich hart schlucken.
    Der widerliche Geruch stammte wahrlich nicht aus einer Sprayflasche. Die Leichen gaben ihn ab, weil sie sich in den unterschiedlichsten Stadien der Verwesung befanden. Es war ein Gestank, den man nicht lange durchhalten konnte, obwohl die Tür nicht geschlossen war und frische Luft eindringen konnte.
    Ob auch Tote in dem oberen Stockwerk lagen, wusste ich nicht.
    Zunächst einmal sah ich keine Treppe, dafür einen großen Raum, der sicherlich entstanden war, weil man Wände entfernt hatte, um den nötigen Platz zu schaffen.
    Ich drehte mich nach links und sah einen Greis auf einer der Liegen. Die Leiche sah noch recht frisch aus, und deshalb glaubte ich, Harold Fox angestrahlt zu haben. Irgendwie hatte er auch Ähnlichkeit mit seinem Geist.
    Das Licht glitt lautlos über die anderen Liegen hinweg, als ich mit kleinen Schritten tiefer in das Haus hineinging. Überall lagen sie.
    Die Liegen standen ebenso an den Wänden wie in der Mitte des Raumes. Männer und Frauen bekam ich zu Gesicht.
    Ein Mann hatte nur noch einen Arm.
    Ich sah eine Frau mit Kind. Das kleine Geschöpf lag auf ihrem Bauch. Leichenflecken bedeckten beide Gestalten.
    Das hier war wirklich ein Ort, in dem ein Mensch wahninnig werden konnte.
    Ich spürte, dass sich mein Kreuz immer wieder erwärmte. Hier gab es noch etwas verdammt Schlimmes.
    Ich rechnete auch damit, dass sich
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