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1496 - Die Paratrans-Mission

Titel: 1496 - Die Paratrans-Mission
Autoren: Unbekannt
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Gestalt lenkte Nikki Frickel ab.
    Da kam sie - Dao-Lin-H'ay.
    Sie bewegte sich so geschmeidig wie eine Katze, die sie ja auch war, und natürlich hatte sie die Terranerin längst entdeckt. Dao-Lin-H'ay ging stets den Weg, den sie gewählt hatte, und sie tat es mit einer so ruhigen Gelassenheit, daß temperamentvolle Menschen dabei glatt aus der Haut fahren konnten.
    Das war jedenfalls Nikki Frickels Meinung.
    Nikki Frickel war temperamentvoll. Vor allem aber war sie sich nicht ganz sicher, ob sie die Kartanin an Bord der JOLLY ROGER willkommen heißen sollte.
    Ihr Problem bestand darin, daß sie keine Ahnung hatte, warum Dao-Lin-H'ay an Bord kam. Und abgesehen davon hatte sich zwischen ihnen etwas geändert - zumindest aus der Sicht der Terranerin. Was Dao-Lin-H'ay betraf, so stand noch nicht einmal fest, ob sie sich des Problems überhaupt bewußt war.
    Die Kartanin hob den Kopf und blickte zu Nikki Frickel hinauf. Die Terranerin biß sich ärgerlich auf die Lippen.
    Falls du jetzt gerade in meinem Gehirn herumschnüffelst, solltest du dich schämen! dachte sie heftig.
    Dao-Lin-H'ay zeigte keine Reaktion. Sie schritt die Treppe hinauf, Stufe für Stufe, obwohl es ihr zweifellos keine Mühe bereitet hätte, in einem Bruchteil der Zeit mit einem einzigen Satz an das obere Ende zu gelangen.
    Was willst du hier? dachte Nikki Frickel. Willst du uns nachschnüffeln, uns vielleicht sogar beaufsichtigen? Wenn es das ist, was dich in dieses Schiff führt, dann kannst du gleich wieder umdrehen.
    Wir brauchen bei diesem Job keine Hilfe!
    Dao-Lin-H'ay blinzelte nicht einmal, und ihre Krallen blieben friedlich in den Hauttaschen an ihren Fingerspitzen verborgen. „Da bin ich", sagte die Kartanin lakonisch, als sie Nikki Frickel gegenüber stand. „Das sehe ich", erwiderte die stellvertretende Kommandantin und strategische Beraterin der JOLLY ROGER mißmutig. „Was ist mit unseren beiden Wunderkindern? Wir können nicht starten, bevor die beiden an Bord sind."
    „Enza Mansoor und Notkus Kantor werden pünktlich sein", versicherte Dao-Lin-H'ay. „Aber laß sie diese Bezeichnung nicht hören, sonst springen sie dir ins Gesicht. Ich schätze, das wäre dann sogar einer der seltenen Gelegenheiten, bei denen sie sich ausnahmsweise einmal völlig einig wären."
    „Das klingt, als hättest du bereits Freundschaft mit ihnen geschlossen", bemerkte Nikki Frickel. „Ich glaube nicht, daß das zur Zeit irgend jemandem gelingen könnte", erwiderte die Kartanin gelassen. „Die beiden sind viel zu sehr mit sich selbst und ihrer Arbeit beschäftigt. Es ist schwer, an sie heranzukommen."
    „Freut mich, das zu hören", knurrte die Terranerin sarkastisch. „Besonders, wenn du es sagst. Ich dachte schon, ich hätte meinen natürlichen Charme eingebüßt."
    Es war ein Scherz. Teage Hurl, der noch immer in Hörweite war, kicherte demonstrativ und beugte sich hastig über das Geländer. Dao-Lin-H'ay dagegen betrachtete Nikki Frickel ernsthaft und nachdenklich. Sie hatte mitunter ihre Schwierigkeiten mit dem, was die Terraner unter Humor verstanden.
    Immerhin mußte man zugeben, daß sie sich Mühe gab: Sie schien in letzter Zeit geradezu versessen darauf zu sein, sich allerlei typische Redewendungen einzuprägen, die sie mit sichtbarem Vergnügen zur Anwendung brachte, sobald sie eine passende Gelegenheit dazu witterte.
    So auch jetzt. „Mir scheint, dir ist eine Laus über die Leber gelaufen", sagte sie.
    Da könntest du recht haben, dachte Nikki Frickel böse. Eine Laus mit gelben Augen und spitzen Krallen. „Paßt dir irgend etwas nicht?" fragte Dao-Lin-H'ay, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Wenn dir dieser Auftrag nicht gefällt, dann solltest du dir einen anderen geben lassen. Es ist genug zu tun in dieser Zeit."
    „Gute Idee!" murmelte Teage Hurl deutlich hörbar.
    Nikki Frickel schwieg. Sie warf einen letzten Blick in die Halle. Das fremde Mädchen stand immer noch dort herum Dao-Lin-H'ay folgte ihren Blicken. „Wer ist das?" fragte sie. „Ich weiß es nicht", murmelte Nikki Frickel nachdenklich. „Zur Mannschaft gehört sie jedenfalls nicht.
    Vielleicht hat sie etwas mit den Synergistikern zu tun."
    „Ich habe die Unterlagen über das Team im Kopf", widersprach Dao-Lin-H'ay. „Dieses Mädchen war nicht dabei."
    „Dein Personengedächtnis in allen Ehren", bemerkte die Terranerin grob, „aber du weißt selbst am besten, daß es dir Mühe bereitet, die Gesichter von Menschen auseinanderzuhalten."
    Manchmal brachte es
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