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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe
Autoren: Unbekannt
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Schutzwall der Posbis. Die Roboter verzichteten auf einen Schutzschirm, aber das Leuchten ihrer Waffenarme oder der tragbaren Strahler zeigte deutlich, daß sie sich mit dem Gedanken trugen, die Matten-Willys zu paralysieren.
    Gewöhnlich nahm ein jedes dieser Wesen gern alles andere in Kauf, wenn es sich die mit starken Nervenschmerzen verbundene Paralyse ersparen konnte. Diesmal reagierte keiner von ihnen. Sie warfen sich gegen die überraschten Roboter, die noch immer zögerten.
    Für ein Durchbrechen des Walls hätte es nicht ausgereicht. Ein anderes Ereignis trat ein, das die Absichten der Roboter gründlich durchkreuzte. Von hinten näherte sich eine weitere Gruppe Posbis, ebenfalls bewaffnet. Diese begannen auf ihre Kollegen zu schießen, und sie verwendeten Desintegratoren und Thermostrahler dabei. Daß sie mit ihren unkontrollierten Schüssen auch einige der Matten-Willys vernichteten, schien keinen zu stören, nicht einmal die Willys selbst.
    Einer der Posbis, dessen Syntronik ungetrübt funktionierte, gab Alarm an die Zentrale. Er meldete einen Ausfall seines Plasmasektors. Er erhielt den Befehl, sich sofort zurückzuziehen und in Sicherheit zu bringen. Er war der einzige aus der ganzen Gruppe, der das Inferno im Zentrum des Schiffes überstand.
    Eine ganze Weile stand er still in einer kleinen Kammer in der Nähe, dann rief ihn ein Signal in die Zentrale. Die Maschine machte sich auf den Weg. Sie begegnete unbewaffneten Matten-Willys, die ihrer Sinne nicht mehr mächtig waren. Sie taumelten und torkelten ziellos herum, und einige brachen wie vom Blitz gefällt zusammen und rührten sich nicht mehr. Ihre neurologischen Funktionen erloschen schlagartig, und wenig später setzten auch die biologischen Funktionen aus.
    Der Posbi gab seine Beobachtung an die Zentrale durch. Der Haluter Tenquo Dharab bestätigte, und eine knappe Sekunde später ging die Anweisung an alle Posbis im Schiff, soweit sie noch funktionierten, ihre Plasmasektoren auszuschalten und nicht mehr zu benutzen.
    Knapp hundert Roboter kamen auf diese Weise zusammen, die dem unvermuteten Angriff standgehalten hatten, weil sie in dieser Phase durch Zufall ohne ihren Plasmasektor gehandelt hatten. Sie sammelten sich vor der Zentrale, und Dharab holte sie herein und gab ihnen Anweisungen zur Verteidigung des Raumes. Ein zusätzlicher Schirm hüllte den Steuerbereich ein, er schützte Dharab vor möglichen Überraschungen von Seiten der Roboter. „Die Matten-Willys sind nicht mehr zu finden", meldete die Syntronik des Schiffes. „Ich sehe nur einige ihrer Toten."
    Dharab wußte, das war der Anfang vom Ende!
     
    *
     
    Der Wahnsinn war über die Matten-Willys und die Posbis gekommen, und aus der Halle mit dem Zentralplasma drang das Schreien der gequälten Kreatur, die der alles zermürbenden Strahlung ebenso ausgesetzt war wie alle im Schiff. Tenquo Dharab hatte Mühe, seine Gedanken beisammen zu halten.
    Ohne sein Planhirn und dessen Widerstandsfähigkeit wäre es ihm längst so ergangen wie den armseligen Wesen draußen in den Korridoren und den Hallen. Er schaltete eine Verbindung in den Raum mit dem Störsender, während die Automatik des Schiffes einen neuen Fluchtkurs programmierte und sich einer Zangenbewegung der Buckelschiffe entzog. Gleichzeitig jedoch ortete die BOX zwei weitere Verbände aus jeweils zehn Einheiten, die dem Fragmentraumer den Weg verlegten. Die Syntronik gab eine Alarmmeldung aus, und Dharab vergaß für einen Augenblick das entsetzliche Bild, das sich ihm dargeboten hatte. Er sank über die Kontrollen und versuchte, die Leistungen seines Planhirns mit denen der Syntronik zu koordinieren. Die Schubkraft der Triebwerke war noch immer zu gering, und der Haluter beschloß, ein höchstmögliches Risiko einzugehen. Er brauchte noch mindestens zehn Minuten, bis die BOX die Mindestgeschwindigkeit erreicht hatte, um halbwegs ungefährdet durch den Metagrav-Vortex fallen zu können. Ein Problem bestand darin, ob das Fragmentschiff genügend Energie aufbrachte, um den Vortex aufzubauen.
    Der Syntron gab Alarm, als Dharab vollen Schub auf alle Triebwerke gab. Der Kasten machte einen Satz nach vorn und jagte mit aufbrüllenden Motoren quer durch das Unalaq-System. Die Stabilisierungsenergie des HÜ-Schirms ließ nach, und schließlich erlosch der Schirm ganz. Nur der Paratron stand jetzt noch, und auch er war gefährdet, weil das Schiff die gesamte Energie für den Antrieb benötigte.
    Aus der SHF-Halle kam Alarm. Dharab
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