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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe
Autoren: Unbekannt
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Bitte vergeben Sie mir. Es war dumm von mir. Es wird nie mehr vorkommen, Putar."
    „Ich danke Ihnen, Tennar. Bitte nehmen Sie mir meine Handlungsweise nicht übel. Es wäre reiner Selbstmord, wenn wir in das Unalaq-System zurückkehren würden."
    „Ich sehe es ein", seufzte Tennar. „Bitte verfügen Sie über mich!"
    Die beiden waren so in ihre gegenseitigen Beteuerungen vertieft, daß sie nicht auf das Synergistikerpärchen achteten. Enza und Notkus beugten sich über die Konsole des Hypertransceivers und sahen einander an. Soeben war ein für sie bestimmter Funkspruch eingetroffen. Er kam eindeutig aus dem Unalaq-System. Die noch unentwirrten Symbolketten ergaben keinen Sinn. „Die Nakken?" hauchte Notkus. Enza zog ihn zur Seite und deutete stumm auf die Hyperortung. Sie zeigte starke Energieausbrüche über Phoebe. 10. „Einschleusen! Um Himmels willen einschleusen!" gellten die Posbis. „An alle! Sofort einschleusen. Xminus dreihundert!"
    Fünf Minuten Zeit für alle, sich in das Innere des Fragmentschiffs zurückzuziehen.
    Kanteralle versuchte, seinen Körper über die wogenden Leiber seiner Artgenossen hinauszurecken. Es gelang ihm nicht, und die Woge riß ihn mit. Alles Lamentieren half nichts, der Matten-Willy wurde mit unwiderstehlicher Gewalt an dem Fragmentraumer entlanggeschoben. „Hört mir zu, ihr Tapferen!" schrie er mit höchster Intensität. „Leiht mir eure Ohren!"
    Keiner hörte auf ihn. Die Willys veranstalteten ein Geschrei, daß er schleunigst seine Sinne reduzierte.
    Die Ohren verschwanden vollkommen, und er beobachtete den Vorgang aus einem einzigen Auge, das er zaghaft ausfuhr. Die Matten-Willy drückten ihn an einen Vorsprung, wo er hängenblieb. „Helft dem Zentralplasma!" schrillte er. „Das wahre Leben muß geschützt werden!"
    Einer schien sich seiner zu erbarmen, und Kanteralle erkannte zu seiner Verwunderung, daß es sich um Urupsel handelte. Sein Vorgänger blieb vor ihm stehen, bildete zwei Fäuste aus und stieß sie ihm kräftig in den Körper. „So?" schrillte er. „Jetzt plötzlich gilt das wahre Leben etwas! Hättet ihr eher auf mich gehört, dann ..."
    Seine Worte gingen in einem Gurgeln unter. Mehrere Roboter hatten sich zwischen den Leibern hindurch gedrängt und rissen Urapsel und Kanteralle von der Schiffswand weg. Sie zerrten sie ein Stück davon und warfen sie dann in hohem Bogen in die Luft, wo sie von einem Transportfeld erfaßt und in das Innere der BOX gezogen wurden. Sie zankten noch eine Weile weiter, und die Menge der Artgenossen holte sie ein und schob sie vorwärts. „Das Zentralplasma ruft!" schrien plötzlich alle wie aus einem Mund. „Helft dem Plasma! Steht wie ein Mann zu ihm! Das Plasma braucht Hilfe! Ernährt es! Gebt ihm zu trinken! Rettet es. Bestimmt ist es halb verdurstet!"
    „Hört mich an!" brüllte Kanteralle mit sich überschlagender Stimme. „Das Plasma braucht keine Nahrung und keinen Trank. Es befindet sich in Gefahr. Es muß in Sicherheit gebracht werden! Bringt das Plasma in Sicherheit!"
    Irgendeiner nahm seine Worte auf und gab sie weiter. Plötzlich machten sie die Runde, und das Toben und Wogen wurde immer stärker. In einem geschlossenen Pulk sich übereinander drängender und wie die Berserker schiebender Leiber erreichten die Matten-Willys eine Korridorkreuzung und eines der Transportbänder, die in das Zentrum des Schiffes führten. Keine fünf Minuten waren sie unterwegs, dann hatten sie die Hauptebene erreicht.
    Und hier hörten sie auch zum ersten Mal das Plasma selbst. „Helft dem wahren Leben!" donnerte die Stimme durch die Schiffsräume. „Rettet das wahre Leben.
    Achtung, hier spricht das Zentralplasma! Das falsche Leben greift an. Schützt das wahre Leben! Schützt das wahre Leben!"
    Kanteralle erreichte den Eingang mit der bakteriellen Schleuse. Ein Sprühregen ging auf ihn und alle die nieder, die nach ihm kamen und ihn bedrängten. Er wurde gegen die Tür gedrückt und von ihr beinahe mit in die Wand hineingerissen. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich abzustützen und durch den entstehenden Spalt in das Innere der Lagerhalle mit dem Plasma zu fließen. Er schnellte sich dem Geländer entgegen und sah den Schimmer des Energieschirms keine fünf Meter vor sich. „Wir sind da!" schrie er aus Leibeskräften. „öffne! Wir holen dich heraus! Wir bringen dich in Sicherheit!"
    „Wie wollt ihr das tun?" fragte das Plasma über sein Kommunikationssystem. „Habt ihr eine Idee?"
    „Wir haben viele Ideen!" schrillten
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