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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe
Autoren: Unbekannt
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benötigt werden. Du kannst es im Grunde so formulieren, daß eine Impulsfolge unterschiedliche Wirkungen haben kann, je nach Zustand des Empfängers. Die Folge bestimmt nach der Identifizierung des Empfängers selbst, wie sie wirkt. Natürlich läuft der Vorgang nach einem im Sender vorhandenen Prinzip ab. Die Erklärung für die Individualität der Befehlsimpulse ist damit genügend erklärt. Die Frage ist nur, wie können wir eine Impulsfolge so gestalten, daß sie diese Variabilität in sich tragen und damit vorhersehbar werden. Die zweite Frage ist die, wie muß eine Impulsfolge im Befehlsbereich angelegt sein, damit sie überall gleich wirkt. Haltet euch vor Augen, daß etwa der Todesimpuls und der Lebensimpuls nur äußerlich individuell sind. Jeder Cantaro reagiert auf sie exakt gleich durch Explosion oder durch Unterlassung einer Explosion. Mir liegen keine Erkenntnisse vor, die euch helfen würden."
    „Danke", sagte Enza. „Es reicht vielleicht schon. Los, komm!"
    Sie rannte hinaus, und Notkus folgte ihr hastig.
     
    *
     
    Äußerlich waren Baadiset und Chomeram nicht voneinander zu unterscheiden. Wie aus Metall gegossene Zwillinge hingen sie auf ihren Antigravsockeln vor ihnen, und die Hülsen ihrer kurzen Fühler bewegten sich im Zeitlupentempo hin und her. Die Nakken hatten ihren Winkel in der Senderhalle verlassen und sich in die Nähe des Ausgangs begeben. „Ihr wißt, was wir in der KALIHAL untersuchen!" begann Notkus die Unterhaltung. „Wir verfolgen eine Spur, und wir wenden uns an euch, weil wir glauben, daß ihr mit euren psispürenden Fähigkeiten möglicherweise helfen könnt. Wie bekannt sind euch die Impulsfolgen der Cantaro?"
    Es klickte und rasselte, dann wurde die Sichtsprechmaske des linken Nakken aktiv. „Ich bin Baadiset. Uns sind die Impulsfolgen bekannt. Über ihre Entschlüsselung läßt sich jedoch kein Rückschluß ziehen!"
    „Rückschluß worauf?" fragte Enza. „Auf die Identität des Senders", kam es leise von Chomeram. „Keine Identifizierung möglich."
    Enza schüttelte den Kopf. „Wir reden am Thema vorbei. Uns geht es um den Inhalt der einzelnen Folgen.
    Wie muß eine Impulsfolge aussehen, die die Cantaro lähmt und auf die alle Cantaro gleichermaßen reagieren?"
    „Die Herren der Straßen wissen es!" kam die Antwort von Baadiset. „Wir haben eure Untersuchung mitverfolgt und werden uns des Problems annehmen!"
    Auf ein lautloses Kommando hin schwenkten die beiden Sockel herum. Die Nakken wandten ihnen ihre blauen Rücken zu und zogen sich in ihren Winkel zurück. „Hoffentlich beeilen sie sich!" murmelte Notkus. Sie gingen zur Tür und verließen die Halle. Draußen wartete Tenquo Dharab sie. „Nakken sind unberechenbar", warnte er. „Man weiß nie, was sie wirklich beabsichtigen. Bevor sie etwas tun, was sich nachteilig auswirkt, solltet ihr lieber die Finger von dieser Sache lassen!"
    „Wir denken nicht daran!" zischte Enza. „Wir haben eine Spur. Was wir tun, kann entscheidend für den Ausgang des ganzen Unternehmens sein!"
    „Der Sender >steht    „Dagegen haben wir nichts", erklärte Notkus. „Wir werden unsere Analysen auf alle Fälle fortsetzen!
    Eine Sirene begann zu schrillen. Auf den schiffsintemen Funkkanälen wurde es lebendig. Die Steuersyntronik sandte eine Meldung an alle Posbis. Sie enthielt mindestens ein Dutzend Befehle gleichzeitig. Übergangslos wurde es in allen Korridoren des Fragmentraumers lebendig.
    Tenquo Dharab fuhr herum und stieß ein Gebrüll aus, das die beiden Menschen fast betäubte. Sie sahen zu, daß sie in Richtung des nächsten Transmitters kamen. „Achtung!" verkündete eine Automatenstimme in Terranisch. „In einer Entfernung von achtzehn Lichtjahren sind größere Schiffsbewegungen festgestellt worden. Bitte verlaßt sofort die BOX!"
    „Damit sind wir gemeint!" rief Notkus. Sie rannten los, und der Transmitter erwartete sie bereits mit flammendem Bogen.
     
    *
     
    Die Ortung blieb ungenau. Wie jedesmal trat der von den unbekannten Objekten verwendete Ortungsschutz in Wechselwirkung mit den energetischen Vorgängen innerhalb des Ortungsgeräts und beeinflußte so das Meßergebnis. Um hier größere Genauigkeiten zu erzielen, hatte man den Maximex erfunden. Mit einem Syntron gekoppelt, arbeitete er auf statistische Weise.
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