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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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stellen konnte. Er war in der Vergangenheit oft auf Asporc gewesen. Ein paar von denen, die er gut kannte, mußten noch am Leben sein.
    Von Asporc aus - er hatte wirklich keine großen Hoffnungen, daß er dort etwas Wesentlich.es erfahren könnte -würde er sich schnellstens auf den Weg nach Querion machen.
     
    *
     
    „Lieber Freund", sagte Merbur Koltch, „ich werde in einem Monat zweihundert Jahre alt, aber ich habe garantiert nie weder etwas von Testare noch von Ernst Ellert gehört. Natürlich kenne ich ihre Namen, aber daß sie sich während meiner Lebenszeit auf Asporc aufgehalten haben könnten, davon weiß ich nichts."
    Man sah Merbur sein Alter kaum an. Das tropische Klima der Welt Asporc bekam ihm gut. Er war der Abkömmling terranischer Siedler, die sich unmittelbar nach der Schwarm-Katastrophe auf der Welt der Asporcs niedergelassen hatten. Sein Haus am Hang eines Hügels, von dem aus man die Stadt überblickte, war mit erlesenem Komfort ausgestattet. Es gmg Merbur Koltch nicht schlecht. Er war zeit seines Lebens ein intersteUarer Händler gewesen. Selbst heute, im Alter von knapp 200 Jahren, hatte er angeblich seine Einger noch in allen möglichen Arten von Geschäften, wenngleich er auch sein Haus kaum verließ.
    Er war in einen buntgemusterten Kaftan gekleidet. Den Haarwuchs des Schädels hatte er längst verloren.
    Die Glatze glänzte im Widerschein der Salbe, die Merbur jeden Morgen zu applizieren pflegte. „Du könntest vielleicht in deinen Unterlagen nachsehen", schlug Alaska vor. „Es ist möglich, daß es schon viele Hunderte von Jahren her ist, seit Testare auf Asporc war."
    „Das könnte ich", nickte Merbur Koltch. „Vielleicht findest du auch etwas über Simed Myrrh", sagte Alaska, einer Eingebung folgend.
    Merbur sah überrascht auf. „Simmed Myrrh", wiederholte er. „Woher hast du den Namen?"
    „Ein alter Mann in den Sümpfen von Naumaleiä hat ihn mir genannt."
    „Wo, zum Teufel, ist...", begann Merbur Koltch. Dann winkte er ab und brummte: „Spielt keine Rolle. Simed Myrrh ... Simed Myrrh ... der Name versucht irgendwo in meiner Erinnerung eine Resonanz zu erzeugen."
    Er stand auf. „Du wirst mich jetzt entschuldigen müssen, mein Freund", sagte er. „Ich bin ein alter Mann, aber die Neugierde war schon immer eines meiner Laster, und sie hat mich bis heute nicht verlassen. Du hast mich neugierig gemacht. Ich will mich mit meinem Syntron unterhalten und von ihm erfahren, ob er etwas über Testare oder Ernst Ellert weiß. Am meisten aber interessiert fnich, was er über diesen Simed Myrrh zu sagen hat."
    „Laß mich wissen, wenn du etwas Brauchbares hörst", bat Alaska. „In der Zwischenzeit werde ich mich hüten, dich zu stören."
    Merbur Koltch musterte ihn mit nachdenklichem Blick. „Es liegt dir viel daran, nicht wahr?" sagte er schließlich. „Es ist schwer zu erklären", antwortete Alaska. „Ja, es liegt mir sehr viel darän."
    Er war in dem großen Haus am Berghang über der Stadt komfortabel untergebracht. Die langweilige, zweiwöchige Reise hatte ihn ermüdet, aber er fand trotzdem keinen Schlaf. Merbur Koltchs Reaktion hatte ihn unruhig gemacht. Die Unterhaltung mit Finarem ging ihm nicht aus dem Sinn. Er war auf der Suche nach Testare, aber jedesmal, wenn er den Namen des Freundes erwähnte, kam die Rede auf den geheimnisvollen Simed Myrrh, der sich selbst als Gesils Sohn bezeichnet hatte. Merbur Koltch wußte nichts davon, daß Testare oder Ernst Ellert sich zu seinen Lebzeiten je auf Asporc aufgehalten hätten.
    Aber der Name Simed Myrrh brachte in seinem Gedächtnis eine Saite zum Schwingen. Gab es da einen Zusammenhang? Wer war dieser Simed Myrrh, der immer dann in der Unterhaltung auftauchte, wenn man nach Testare fragte?
    Alaska nahm eine kleine Mahlzeit zu sich, die die in einem Nebenraum seines Apartments installierte Küchenautomatik bereitwillig zur Verfugung stellte, und trank einen Becher Asporc-Wein. Er verbrachte mehr Zeit. als üblich mit der Hygiene, ganz einfach, weil ihm die innere Unruhe zu schaffen machte und er sich zwar müde und zerschlagen, aber noch nicht schlafbereit fühlte. Schließlich streckte er sich aus.
    Der Versuch einzuschlafen mißlang, wie er es nicht anders erwartet hatte. Aber kurz nach Mitternacht summte der Melder, und als Alaska den Servo ansprach, da bekam er Merbur Koltchs Stimme zu hören. „Falls du noch wach bist, mein Freund", sagte der Alte, „dann würde dich vielleicht interessieren zu erfahren, was mir der
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