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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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Produkten des Saat- und Zuchtguts, das die Vorfahren von Percival mitgebracht hatten. Im Laufe der Jahrhunderte waren eingeborene Tierarten domestiziert und Pflanzen für mehrerlei Zwecke angebaut worden. Die Tische waren mit Speisen und Getränken beladen. Alaska bekam manchen exotischen Bissen zwischen die Zähne, der ihm vorzüglich schmeckte. Er trank Wein, der aus Trauben gegoren worden war, die an den Berghängen im Innern der Insel wuchsen. Das Getränk mundete ihm vorzüglich, und als er sich nach Mitternacht in der Hütte, die ihm zur Verfügung gestellt worden war, zur Ruhe legte, da stellte er mit nicht geringer Verwunderung fest, daß es ihm gelungen war, sich einen leichten Affen anzutrinken.
    Am nächsten Morgen brach er auf. Eine Horde von Dörflern war zu seiner Verabschiedung erschienen. Es wurden Hände geschüttelt, man wünschte einander Glück. Das Boot löste sich von der grasigen Fläche, auf der Alaska es abgesetzt hatte, und schoß steil in den blauen Himmel hinauf. Minuten später erreichte er die MIN-STREL. Er verlor keine Zeit. Das Schiff war jederzeit startbereit. Er setzte den Kursvektor auf die Milchstraße. Eine halbe Stunde nachdem er die Siedler von Paopam verlassen hatte, war er unterwegs.
     
    *
     
    Es hatte lange gedauert, bis es ihm gelungen war, den Standort der Welt zu ermitteln, auf der sich der See Talsamon und die Stadt der Drei Daseinsebenen befanden. Früher, als er noch durch das Psionische Netz dorthin reisen konnte, hatte er die Koordinaten nicht wissen wollen. In den Nächten war ihm aufgefallen, daß es am Himmel keine identifizierbare Sternkonstellation gab. Das war keineswegs eine sensationelle Entdeckung. Man brauchte sich nur ein paar Dutzend Lichtjahre von der Erde zu entfernen, und schon hatten sich die Sternbilder bis zur Unkenntlichkeit verschoben. Aber er hatte immer den Eindruck gehabt, daß die Welt der STADT ungeheuer weit von Terra entfernt sei, vielleicht nicht einmal zur Milchstraße gehöre.
    Mühsam hatte er die Bilder seiner Erinnerung zusammengestückelt. Damals war noch die TALSAMON sein Schiff gewesen. Dem Bordcomputer hatte er übermittelt, woran er sich erinnerte, und der Syntron hatte zu rechnen begonnen. Das Ergebnis stand überraschend schnell fest. Weit draußen im Halb der Milchstraße, fäst schon im intergalaktischen Raum, stand eine alte, gelbe Sonne vom Spektraltyp G6 V, um die ein einzelner Planet kreiste. Dieser Planet mußte, laut Aussage des Syntrons, die Welt des Sees Talsamon und der STADT sein. Nirgendwo anders gab es die Sternkonstellation zu sehen, die Alaska Saedelaere aus seiner Erinnerung gegraben hatte.
    Es gab das Psionische Netz nicht mehr, und Kytoma, die ihn auf ihre eigene Art und Weise hätte führen können, war verschollen. Wenn er zur Welt der STADT wollte, mußte er sie auf konventionellem Weg anfliegen. Die TALSAMON war kurze Zeit später verlorengegangen, im Feuer feindlicher Geschütze explodiert. Er hatte sich im letzten Augenblick retten können. Jahre später war es ihm gelungen, ein neues Raumschiff zu erwerben. Er hatte es für die eigenen Zwekke umbauen lassen und auf den Namen MINSTREL getauft. Das schien ihm zu passen. Er war ein fahrender Sänger auf der Suche nach dem Freund, nicht anders als seinerzeit, vor mehr als dreitausend Jahren, der Sänger Blondel, der seinen König Richard Löwenherz suchte. Mit seinem Gesang war es zwar nicht weit her, und er praktizierte ihn auch nur höchst selten, aber ein Sucher war er auf jeden Fall.
    Mit der MINSTREL suchte er das erstemal jenes Sonnensystem auf, dessen Standort der Bordcomputer der TALSAMON errechnet hatte, und fand die Vermutung des Syntrons bestätigt. Da war der See Talsamon, da war die STADT. Die STADT mied er bei seinem ersten Besuch. Er hatte ihre Feindseligkeit noch in deutlicher Erinnerung. Aber auf den Grund des Sees stieg er hinab. Diesmal kam er nicht entiang einer Feldlinie des Psio' nischen Netzes, sondern er sank, mit einem SEflUN bekleidet, in die Tiefe. Die Ruhenische war von einem schwachen Energiefeld umgeben, das das Wasser fernhielt und für frische, atembare Luft sorgte. Er hatte ein paar Tage in der Nische zugebracht - so erschien es ihm wenigstens - und vergebens darauf gewartet, daß Testare oder Kytoma sich zeigten. Als er wieder an die Oberfläche des Sees emporgestiegen und mit der MINSTREL davongeflogen war, stellte er fest, daß in der Außenwelt inzwischen ein paar Jahre vergangen waren. Das störte ihn im ersten
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