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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis
Autoren: Dämonenkiller
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Unzählige Segler und Motorschiffe, Flaggen und Stander aus nahezu allen Mittelmeerländern, aus Amerika, England und Deutschland. Ein anderer Gedanke reifte in ihrem Kopf und wurde deutlicher, als sie die mittelgroße, weißgraue Jacht sah. NEFERTITI war in Messingbuchstaben auf dem Heck zu lesen.
    „Wenn ich diese Dämonenpiraten vernichten will, auch mit Hilfe von Dorian", murmelte sie zu sich selbst, „muß ich mich auf dem Meer schneller bewegen können als der Segler. Das ist ganz sicher." Warum nicht ein Schiff chartern?
    Dann
wäre ein Kapitän an Bord, irgendein Einheimischer, der ihr kein Wort glaubte und alles brühwarm weitererzählen würde. Falls er den Kampf überlebte.
    Zusammen mit Dorian Hunter ein Schiff chartern? Geld hatte sie mehr als genug dank des Goldfundes im Wrack des römischen Schnellseglers bei Porquerolles.
    „Das ist eine gute Idee", sagte sie und setzte sich auf einen der Energieblocks, von denen sich Wasserschläuche und Elektro-Landstromkabel hinwegschlängelten. „Aber dazu brauche ich noch jede Menge besserer Informationen."
    Das Vorhaben, sämtliche Bereiche der langen Küste nach einem möglichen Versteck des Schwarzen Seglers abzusuchen, war nicht durchführbar. Es würde monatelang dauern.
    Roquette stand auf und schaute auf die Uhr. In einer halben Stunde öffneten die ersten Läden.
    Neben ihr war ein Geräusch. Eine Deckshaustür öffnete sich mit hydraulischem Zischen. Ein Mann in Badehose und Frotteehemd trat ins Freie, gähnte und setzte eine modische Sonnenbrille auf. Er stand keine fünf Meter von Roquette entfernt.
    „Wollen Sie zu mir, Madame?" fragte er mit einer dunklen, vollen Stimme.
    Vor einem Monat hätte er mich noch
Mademoiselle
genannt, dachte Roquette in einem Anflug von Trauer. Sie lächelte zurück und erwiderte: „Nein. Ich sehe mir nur die Boote an. Ihres ist eines der schönsten."
    „Schade", scherzte er. „Ich könnte jederzeit eine Bordfrau brauchen."
    „Seefest wäre ich schon", gab sie zu und sagte sich, daß diese NEFERTITI genau das war, was sie suchte. Sollte sie ihr Spiel weitertreiben? Sie schob die Brille auf die Nasenspitze und ging näher heran.
    Der Mann, weißhaarig wie sie auch, war mindestens so groß wie Charlie oder Oliver. Er sah für einen knapp Sechzigjährigen gar nicht übel aus. Um seine Mundwinkel lag ein skeptisches Lächeln. Zwei scharfe Falten verstärkten diesen Eindruck noch.
    „Sie wollen mir doch nicht weismachen", meinte sie herausfordernd, „daß Sie auf diesem Superschiff nicht ständig von einer Schar hübscher junger Mädchen umschwärmt werden."
    Der Mann kam zur Heckreling und musterte Roquette genau. Sie kannte ihre Wirkung sehr genau; sie war noch immer überzeugend.
    „Ich bin nicht der Typ für junge Mädchen", sagte er abschwächend. „Das Schiff übrigens auch nicht."
    „Wie lange sind Sie hier?"
    „Vor dem Sturm kam ich herein", sagte er. „Und mir gefällt's. Das Wasser ist frisch wie kalter Champagner."
    „Es wird überall gerühmt", stimmte sie zu. „Und wie lange bleiben Sie noch hier?"
    „Ein paar Tage."
    „Vielleicht komme ich auf Ihr Angebot zurück", sagte Roquette und schenkte ihm ein unergründliches Lächeln. „Ich wohne dort ganz oben in einem winzigen Häuschen. Jetzt muß ich mein Abendessen und ein paar Zeitungen einkaufen."
    „Ein volles Glas steht für Sie bereit", sagte der Mann. „Ich heiße Torben."
    „Torben? Kein häufiger Name."
    „Torben Capeder. Frankokanadier."
    „Ah! Daher Ihr vorzügliches Französisch", meinte Roquette und stellte sich vor. Sie winkte und ging langsam den Hauptsteg entlang zum Anfang der Anlage. Sie fühlte, daß Torben ihr nachschaute; voller Interesse, aber in einer Weise, von der sie sich nicht gestört oder gar belästigt fühlte. Es gab auch für sie Blicke, die sie streichelten und angenehme Empfindungen hervorriefen.
    Nach ihren Einkäufen schwankte sie einige Momente, ob sie die ausgesprochene Einladung annehmen sollte.
    Sie entschied sich dagegen und fuhr in ihr Häuschen auf dem Kap zurück. Sie zog sich aus und legte sich, einen Krug Sangria und das Kofferradio neben sich, in die Sonne.
    Erst in der Nacht versuchte sie wieder, die Spur des Dämonenschiffs wiederaufzunehmen.

    Mitten in die untergehende Sonne hinein steuerte Andromachis seine FORCE. Er hatte in der letzten Ladestation gleich einen Nachfolgeauftrag bekommen: Wieder eine Fahrt nach Ajaccio und zurück nach Baie di Figari.
    Er hielt das Mikrophon der
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