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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis
Autoren: Dämonenkiller
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mehr zu warten."
    Eine Sorge hatten sie alle drei: wie weit würden die Flammen zu sehen sein? Nötigenfalls würden sie so schnell wie möglich flüchten und sich verstecken müssen.
    „Ich wünschte, das alles wäre schon vorbei", brummte Torben voller Unbehagen. „Das Warten ist das furchtbarste."
    „Für mich auch", sagte Roquette leise.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Der Sekundenzeiger schien geradezu um das Zifferblatt zu kriechen.
    Und noch immer kein Zeichen vom Schwarzen Schiff.

    Die Dämonen waren pünktlich.
    Ziemlich genau eine halbe Stunde vor der ersten Morgendämmerung schälten sich die weißen Dreieckssegel aus der Dunkelheit. Der Mond war hinter der bergigen Küste verschwunden.
    Nur Dorian Hunter sah die Segel. Er griff nach dem Seil, an dessen Ende der Anker lag. Hand um Hand holte er es ein, ohne die Augen von dem Segler zu lassen.
    Schließlich sah er die Bugwelle und den Schaum. Das schwarze Holz wurde deutlicher. Als Dorian das kurze Stück Kettenvorlauf zwischen den Fingern spürte, konnte er auch die Gestalten an Deck und das rote Licht aus den wenigen Luken sehen.
    „Es geht los, Dämonenkiller", murmelte er im Selbstgespräch und klappte die Flunken des Ankers zusammen. Leise legte er ihn in den Bug des Gummibootes.
    Noch riskierte er nicht, den Motor anzureißen. Er hielt sich und das Boot an einem Stück Felsen fest, stand vorsichtig auf und beobachtete die Manöver der Dämonen.
    Johlend und grölend bewegten sich hellere Silhouetten vor dem Tauwerk und den Segeln.
    Ein paar unverständliche Kommandos hallten über das Wasser. Auf geisterhafte Weise rauschte das Schwarze Schiff heran, legte sich schwer über und ging in den Wind. Außerhalb des Unterwasserfelsenwirrwarrs führte der Segler eine scharfe Wende aus. Dann schob er sich, als ob auch der Küstenwind den Dämonen gehorchen würde, mit knatternden und flatternden Segeln rückwärts.
    Es war unheimlich, mit welch unglaublicher Sicherheit sich das große Schiff rückwärts durch den so gut wie nicht sichtbaren Kanal schob, haarscharf an den messerscharfen Klippen vorbei und auf die hohe Felsspalte zu. Trotz seiner Wut und der steigenden Erregung war Dorian Hunter fasziniert. Das Heck verschwand zwischen den Felsen.
    „Eine teuflische Crew!" flüsterte er.
    Ein Kajütenlicht nach dem anderen verschwand. Dann war auch der letzte Rest des Bugsegels verschwunden. Schließlich schob sich der Bugspriet langsam ins Versteck hinein. Dorian tastete nach dem kleinen Gummiball, mit dem er Zweitaktergemisch in den Vergaser pumpte. Er stellte den Gemischhebel ein und vergewisserte sich, daß er nicht über Bord fallen würde. Dann riß er den Anlasser. Es gab eine dumpfe Fehlzündung. Er machte einen zweiten Versuch, und mit dem letzten Schwung zündete der Motor.
    „Endlich."
    Der Dämonenkiller kippte den Hebel aus der Neutral in die Retrostellung. Es gab ein dumpfes Schaltgeräusch, und als er an der Gaspinne drehte, schob sich das Boot überraschend leise und langsam rückwärts aus dem Unterschlupf hervor.
    Zwischen den Felsen waren jetzt nur noch die Echos der Dämonen-Mannschaft und ihrer schauerlichen Gesänge zu hören. Dorian drehte den Kopf hin und her und stieß die Seitenwülste des Bootes immer wieder von dem Felsen ab. Die Schraube drehte sich schneller und zog das Boot ins freie Wasser. Als Dorian sicher war, nicht mehr auf Grund zu laufen oder den Propeller am Stein zu zerschmettern, gab er mehr Gas und schaltete auf Vorausfahrt. Das Boot schwenkte herum, glitt mit einer Folge kurzer, harter Schläge über die Wellen und in nördliche Richtung.
    Er zog die Lampe aus der Schlaufe und schaltete sie ein. Durch den Ultraviolettfilter drang fast kein sichtbares Licht. Aber als er nach kurzer Fahrt die ersten kleinen Felsen und Riffe erreichte, leuchteten die Farbmarkierungen auf. Dorian nickte zufrieden und verringerte, als er entlang der einen Reihe von schwach aufleuchtenden Farbflecken auf den Spalt zufuhr, die Geschwindigkeit.
    „Es fängt jedenfalls gut an", murmelte er. Er richtete die Lampe nach rechts und links und schaffte es, sich in der Mitte des gefährlichen Kanals zu halten.
    In seinem Rücken brummte und knatterte der Motor unter der gedämpften Abdeckung. In schnellem Fußgängertempo näherte er sich der Grenze zwischen Wasser und Felsen.
    Im Eingang zum Dämonenversteck änderte sich nach zwei Metern das Geräusch des Motors. Es dröhnte plötzlich zwischen den nassen Steinen. Dorian steckte die
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