Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
bedankte sich für das Entgegenkommen,
während er an den Apparat ging, und fragte: »Sie haben wohl im Moment noch
einige Gäste hier im Haus, nicht wahr ?«
    »Nein, wie kommen Sie darauf ?« wurde die verwundert klingende Gegenfrage gestellt.
    »Das Mädchen, das eben hier ins Haus kam -
ist sie allein oder in Begleitung ?«
    »Mädchen? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen,
Mister .«
    Larry, der schon nach dem Hörer griff, hielt
in der Bewegung inne.
    »Von der Schwarzhaarigen im Bikini. Sie ist
doch gerade vor mir hereingekommen. . .«
    Der Mann mit der Brille schüttelte den Kopf
und starrte den PSA-Agenten an wie einen Geist. »Unsinn, Mister! Hier ist kein
Mensch hereingekommen. Sie müssen sich irren ...«
    Larry erwiderte den Blick des Mannes, der ihn
gewohnheitsmäßig über den Brillenrand hinweg musterte.
    X-RAY-3 sagte kein Wort mehr.
    »Wollen Sie wirklich ein Zimmer, Mister ?« wurde er gefragt.
    »Ja, natürlich.«
    Brent hob den Hörer ab und wählte die
Auskunft. Die Verbindung kam nicht zustande.
    Ein fernes Kratzen und Summen war in der
Leitung und viele übereinandergelagerte Stimmen machten sich bemerkbar.
    »Hallo ?« rief Larry.
»Hallo . . .?«
    »Stimmt was nicht ?« erkundigte sich der Portier über seine Hornbrille hinweg.
    »Der Apparat geht nicht .«
    »Ooh?« Es klang nicht mal so überrascht, wie
Larry bei sich feststellte.
    Der Mann schlurfte um die Rezeption herum. Er
trug ausgetretene alte Lederschuhe. Die Hose, die seine hageren Beine
umschlapperte, war irgendwann mal mit einer Bügelfalte versehen gewesen. Einen
sehr sauberen Eindruck machten das Beach Hotel und der Alte nicht.
    Larry reichte ihm wortlos den Hörer. Der Alte
hielt ihn kurz ans Ohr, schüttelte ihn dann kräftig und lauschte noch mal.
»Dann ist wohl nichts zu machen. Mit der Leitung stimmt was nicht. Die ist
gestört. Muß mich um den Reparaturdienst kümmern. Wenn morgen früh mein
Dienstnachfolger kommt, werd ich mich gleich drum kümmern, Mister. Dann kann
ich in Los Manos auch einer Autoreparaturwerkstatt Bescheid geben - wenn Sie
das wollen .«
    »Das wird wohl wenig Sinn haben. Ich brauche
Spezialisten! Aber darüber können wir uns morgen noch unterhalten .«
    Larry blickte sich unauffällig um, während
der Alte hinter die Rezeption zurückging.
    In diesem einfachen, beinahe primitiven Hotel
gab es eigentlich nichts Bemerkenswertes, wenn man von dem absah, was ihm
bisher begegnet und was prompt von dem Alten abgestritten worden war.
    Eine Leiche am Strand - eine Leiche, die man
wenig später auf das Hotel zurennen sah, in dem auch Larry Brent Unterkunft
wollte - ein Telefon, das nicht funktionierte, ein Portier, der abstritt, daß
hier jemand vor ihm, Larry, hereingekommen war - Merkwürdigkeiten über
Merkwürdigkeiten, die sich aneinanderreihten wie Perlen auf einer Schnur.
    Und dann fiel ihm etwas ganz Beachtliches auf.
    X-RAY-3 hatte doch eine Möglichkeit, sich mit
der Außenwelt in Verbindung zu setzen, er war doch gar nicht auf das uralte
Telefon angewiesen, das hier im Beach-Hotel stand!
    Die Sende- und Empfangsanlage in seinem
PSA-Ring enthob ihn aller Sorgen.
    Der Gedanke daran erfüllte ihn mit einem
gewissen Unbehagen. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Wieso war
er nicht in dem Augenblick darauf gekommen, ihn einzusetzen, als er feststellen
mußte, daß an ein Weiterfahren gar nicht zu denken war?
    Larry wußte plötzlich genau, was diese
Überlegung im Keim erstickt haben mußte: in dem Moment hatte er das Schild
gesehen mit der Aufschrift: Los Manos - 3 Meilen, Beach Hotel - 3 Meilen.
    Das Beach-Hotel hatte ihn wie ein Magnet
angezogen.
    Siedendheiß überlief es ihn.
    Er mußte an die zehn Vermißten denken - an
Lesly Jefferson, der den Auftrag gehabt hatte, einigen besonderen Fragen
nachzugehen.
    Waren alle diese Leute hier im Beach Hotel
abgestiegen? War dies der Ort, den sie so verzweifelt gesucht hatten?
    Dieses seltsame Holzhaus steckte voller
Überraschungen, die mit normalen Gesetzen nicht zu erklären waren.
    Geisterhaftes ging hier vor.
    Der Zufall hatte ihn auf eine Fährte gelenkt,
die er sich sehr gründlich ansehen wollte.
    Er ließ sich seine Verwirrung und Nachdenklichkeit
nicht anmerken. Scheinbar in gelöster Stimmung plauderte er mit dem Portier und
kam auf die große Standuhr zu sprechen, die neben der Ecke an einem Fenster
stand und die eine Besonderheit aufwies.
    Es war weniger das fast schwarze, wurmstichige
Holz, es war auch nicht das emallierte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher