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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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gleich.«
    »Oft genügt schon ein ganz kleiner Hinweis. Es ist, wie wenn man in den Bergen einen Stein lostritt. Er nimmt einen anderen Stein mit, sie stoßen gegen weitere Steine - und plötzlich donnert eine Lawine zu Tal.«
    »In dieser Wohnung werden sie keinen Stein lostreten können, Mr. Ballard.«
    Ich versuchte mein Glück trotzdem, zog Laden heraus, öffnete Schränke, war nicht zu faul, mich auf den Boden zu knien und die Unterseite der Schränke abzutasten, doch meine Mühe wurde nicht belohnt. Enttäuscht gab ich auf.
    »Ich habe es Ihnen gleich gesagt«, bemerkte Olsen ohne Schadenfreude.
    »Hätte mich auch sehr gewundert, wenn Sie diesen verrückten Fall im Handumdrehen gelöst hätten«, sagte der Konstabler. »Für mich ist Mord immer eine ganz entsetzliche Sache, deshalb vertrete ich die Ansicht, daß man die Todesstrafe wieder einführen sollte, weil das doch einige Täter abschrecken würde. Aber was schreckt die Toten ab?«
    »Wissen Sie, welche Frage mich beschäftigt?« sagte ich. »Warum die Skelette Sie beide am Leben ließen.«
    Der Konstabler schluckte.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, sagte ich. »Natürlich bin ich froh, daß es nicht noch zwei weitere Opfer zu beklagen gibt - aber warum blieben Sie beide verschont?«
    »Vielleicht hielten sie mich für tot«, sagte Olsen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Die wußten, daß Sie noch lebten. Sie hätten es gespürt, wenn Sie tot gewesen wären. Die Knochenmänner ließen Sie mit Absicht am Leben.«
    »Damit wir von ihrer grauenvollen Tat berichten können«, sagte Keenan Knox nervös.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, gab ich zu. »Aber das erklärt nicht, warum Janet sterben mußte.«
    »Ich fürchte, das werden Sie nie herausfinden, Mr. Ballard«, sagte der Konstabler. »Ich bezweifle nicht, daß Sie ein guter Mann sind, aber wie wollen Sie eine Antwort auf diese Fragen bekommen?«
    »Rufus zum Beispiel könnte sie mir geben.«
    »Heißt das, Sie haben sowas wie einen heißen Draht zu diesem Dämon? Mich wundert bald überhaupt nichts mehr.«
    »Wenn Rufus seine Hand im Spiel hat, werden wir uns über kurz oder lang begegnen.«
    »Ich wünsche Ihnen, daß Sie diese Begegnung überleben«, sagte der Konstabler schaudernd.
    Blake Olsen hob plötzlich die Hand, als wollte er sich zu Wort melden. Ich sah ihn fragend an. »Ich glaube, mir fällt da etwas ein«, sagte der Schauspieler, und ein Hoffnungsschimmer erwachte in seinen Augen. »Konstabler Knox brachte mich darauf.«
    »Ich?« fragte Keenan Knox überrascht. »Was habe ich denn gesagt?«
    »Wissen Sie es nicht mehr?«
    »Ich fürchte nein«, antwortete Knox. »Sie erwähnten die Todesstrafe«, sagte Olsen.
    »Als Abschreckung…«
    Ich winkte ihn ab. »Lassen Sie Olsen weiterreden.«
    »Es gab mal einen aufsehenerregenden Prozeß in dieser Stadt. Ist lange her, war im vorigen Jahrhundert. Damals standen sieben Schwerverbrecher vor Gesicht…«
    Ich hörte dem Schauspieler gespannt zu.
    »Es war der Prozeß des Jahrhunderts«, erzählte Blake Olsen, Keenan Knox konnte seinen Mund nicht halten. »Ja, ich erinnere mich, davon gelesen zu haben. Diese Verbrecher nannten sich die Bande des Schreckens, und damit übertrieben sie nicht im mindesten, denn ihre Grausamkeit war nicht zu überbieten. Mal sehen, ob ich ihre Namen zusammenbringe. Also ihr Anführer hieß Max Dakko. Er soll der Teufel in Menschengestalt gewesen sein, aber seine Komplizen standen ihm in nichts nach. Sein Stellvertreter hörte auf den Namen Wes Mantooth. Die anderen hießen Yancey Holmes, Claron West und…weiter weiß ich’s nicht mehr.«
    »Die Namen sind im Moment nicht so wichtig«, sagte ich.
    »Max Dakko und seine furchtbaren Kumpane wurden wegen ihrer schrecklichen Verbrechen allesamt zum Tod durch den Strang verurteilt«, fuhr Olsen fort. »Die Bande des Schreckens zeigte keine Reue. Dakko bereute nur, daß er dies und jenes nun nicht mehr erledigen konnte. Er nahm die Todesstrafe mit einem verächtlichen Grinsen zur Kenntnis. Als die Verbrecher aus dem Gerichtssaal geführt wurden, lachten sie, als hätte der Richter sie freigesprochen.«
    »Ich glaube, der Mann, der diesen Jahrhundertprozeß leitete, war Sir Joel Hillerman«, warf Keenan Knox ein.
    Olsen nickte. »Ja, das war sein Name. Wochenlang berichteten die Zeitungen über den Prozeß, und natürlich wurde auch über die Hinrichtung geschrieben. Dakko und seine Freunde schienen sich auf den Tod zu freuen. Als der Henker von London ihm die Schlinge
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