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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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auf Reisen, doch zur Zeit hielt er sich in London auf. Wenn ich ihn bat, mich zu unterstützen, würde er sich freuen, daß ich an ihn dachte.
    Ich trat aus dem Haus und begab mich zu meinem Wagen, schloß auf und stieg ein.
    Als ich nach dem Hörer des Autotelefons griff, passierte es…
    ***
    Martin Lindsay stellte das Glas ab und begab sich zum Fenster. Er fegte den Vorhang zur Seite und starrte durch das Glas. Wer machte sich soviel Mühe? Wer mochte ihm diesen üblen Streich gespielt haben?
    Selbstverständlich hatte der Staranwalt nicht ausschließlich Erfolge aufzuweisen. Ab und zu ging auch mal ein Prozeß nicht so aus, wie er es sich vorgestellt hatte. Doch keinen seiner Klienten hielt er für so primitiv, sich zu einer solchen Tat hinreißen zu lassen.
    Lindsay öffnete die Terrassentür und begab sich zum Scheiterhaufen, um ihn sich aus der Nähe anzusehen. Er suchte nach einer Nachricht, nach einem Hinweis, weshalb der Scheiterhaufen errichtet worden war, umrundete ihn, entdeckte jedoch nirgendwo einen Zettel.
    Zum erstenmal erwies es sich als Nachteil, daß das Grundstück nicht mehr eingefriedet war. Aber Martin Lindsay bezweifelte, ob die Mauern den oder die Täter davon abgehalten hätten, ihm diesen geschmacklosen, vandalistischen Streich zu spielen.
    Er rührte nichts an, ließ alles so, wie es war. Die Polizei sollte sich darum kümmern. Vielleicht fand sie heraus, wer hinter diesem Unfug steckte.
    Er wandte sich um und wollte ins Haus zurückkehren, doch irgend etwas hielt ihn fest; ein Gefühl. Ja, er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, deshalb drehte er sich langsam um und ließ den Blick mißtrauisch schweifen.
    Befand sich der Kerl, der ihm diesen Streich gespielt hatte, etwa noch in der Nähe? Ergötzte er sich an seinem Ärger? Sollte ihm damit klargemacht werden: Du gehörst verbrannt, weil du nichts wert bist!?
    Büsche umsäumten die große Rasenfläche. Verbarg sich jemand dahinter?
    »Wer ist da?« fragte der Rechtsanwalt unwirsch.
    Selbstverständlich antwortete niemand.
    »Haben Sie nicht den Mut, für das geradezustehen, was Sie getan haben?« fragte Lindsay verächtlich. »Treten Sie hervor und bekennen Sie sich zu Ihrer Untat.«
    Plötzlich zitterten Zweige.
    Durch Lindsays Körper ging ein jäher Ruck. Hatte er den Nerv des Missetäters getroffen? Niemand läßt sich gern einen Feigling nennen.
    Zwischen den Büschen trat tatsächlich jemand hervor - jedoch einer, den kein Gericht mehr belangen konnte, weil er seit vielen Jahren tot war: Max Dakko!
    ***
    Es ging so schnell, daß ich nicht reagieren konnte: Ringsherum verriegelten sich automatisch die Türen, und der Telefonhörer wurde so heiß, daß ich ihn nicht in der Hand behalten konnte.
    Ein heiserer Schrei entrang sich meiner Kehle. Jemand hatte aus meinem Rover eine magische Falle gemacht. Als mir das klar wurde, versuchte ich sofort, rauszukommem.
    Der schwarze Wagen hatte auf einmal violett getönte Scheiben; allerdings so stark getönt, daß ich nicht mehr hindurchblicken konnte.
    Etwas, das ich nicht sehen konnte, wirkte von allen Seiten auf mich ein. Ich war dieser geheimnisvollen Kraft, die es offensichtlich darauf anlegte, mich zu lähmen, schutzlos ausgeliefert.
    Es fiel mir immer schwerer, mich zu bewegen. Ich schien mich in einem unsichtbaren, zähen Sumpf zu befinden, der mich immer dicker umschloß.
    Irgendwann würde er so fest sein, daß ich mich überhaupt nicht mehr regen konnte. Ich kämpfte verbissen dagegen an, versuchte an eine meiner Waffen zu kommen.
    Daß hier Mortimer Kull die Hand im Spiel hatte, war mir klar. Die violette Färbung der Fenster war seine Visitenkarte.
    Dem neuen Dämon war es gelungen, mich in seine Gewalt zu bringen, ohne selbst in Erscheinung zu treten.
    Wütend lehnte ich mich gegen diese Erkenntnis auf. Ich mobilisierte alle meine Kraftreserven und wollte einen meiner magischen Silbersterne aus der Hosentasche holen.
    Damit hätte ich es geschafft, Kulls Sperre zu knacken, doch die unsichtbare Kraft hinderte mich wirksam daran. Fahrzeuge fuhren vorbei. Ich hörte Schritte, doch mit Sicherheit konnte niemand sehen, was mit mir geschah.
    Diesmal hatte Mortimer Kull seine Karten richtig ausgespielt, das mußte ich zugeben. Die Kraft, gegen die ich mich immer noch trotzig wehrte, verlor plötzlich die Geduld.
    Blitzschnell brachte sie mich zur Räson. Ein glühender Schmerz durchraste meinen Kopf. Mir war, als hätte mich ein starker Stromstoß getroffen. Ich schrie auf und
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