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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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ihm das nichts aus. Tage, an denen er die Kanzlei schon nach zwei Stunden wieder verließ, waren selten.
    Heute war so ein Tag. Er hatte eine Verabredung mit einem guten Freund, der gleichzeitig auch einer seiner besten Klienten war, zum Golf.
    Er hätte wegen seines vollen Terminkalenders vermutlich abgesagt, wenn ihm sein Freund nicht ein lukratives Angebot in Aussicht gestellt hätte, und da Broderick Basehart nicht gern in seine Kanzlei kam, hatte er sich bereit erklärt, ein paar Bälle zu schlagen. Broderick wollte ihn von zu Hause abholen, deshalb befand sich Lindsay jetzt auf der Heimfahrt.
    Neben ihm lag ein Miniatur-Diktiergerät, in dem sich winzige Bandspulen befanden. Wenn ihm etwas einfiel, hielt er es darauf fest, das war einfacher, als sich Notizen zu machen.
    Zur Zeit gab es keinen sensationellen Fall, bei dem er sich mit Ruhm bekleckern konnte. Alles ging mehr oder weniger seinen gewohnten Gang. Vieles konnte von seinen Sub-Anwälten erledigt werden, weil es sich um reinen Routinekram handelte. Dennoch blieb für ihn noch genug zu tun.
    Das Grundstück, auf dem sein Haus stand, war groß und nicht eingefriedet. Er haßte Zäune und Mauern, konnte es nicht ertragen, eingeschlossen zu sein.
    Als er das altehrwürdige Haus kaufte, ließ er als erstes die Mauer, die das Grundstück einfriedete, entfernen.
    Sein Blick streifte die Uhr am Armaturenbrett. Es war noch reichlich Zeit, sich umzuziehen. So hatte er es gern. Es behagte ihm nicht, sich hetzen zu müssen. Er ließ auch im Büro keine Hektik aufkommen, arbeitete nicht langsam, sondern zügig und achtete darauf, daß es keine unnötigen Leerläufe gab.
    Lindsay fuhr den Wagen in die Garage. Broderick hatte gesagt, er würde ihn mit dem Jeep abholen. Man gelangte von der Garage direkt ins Haus. Lindsay öffnete die feuerhemmende Tür und schritt durch einen kurzen, verfliesten Gang, stieg ein paar Stufen hinauf und gelangte in ein großes, antik eingerichtetes Wohnzimmer.
    Er steuerte die Hausbar an und schenkte sich einen teuren Kognac ein. Während er trank, warf er einen Blick durch die Gardinen vor den Fenstern, und plötzlich breitete sich ein überraschter Ausdruck über sein Gesicht.
    Wer hatte das getan? Das konnte sich nur um einen schlechten Scherz handeln: Jemand hatte mitten in die Wiese einen dicken Pfahl gerammt und ringsherum trockenes Holz aufgeschichtet.
    Das war ein Scheiterhaufen!
    Auf so etwas wurden früher Hexen verbrannt.
    Was hat dieser Scheiterhaufen auf meinem Grundstück zu suchen? fragte sich Martin Lindsay ägerlich.
    ***
    Janet de Mol - die Enkelin des Richters, der die Bande des Schreckens zum Tod durch den Strang verurteilte! Plötzlich ergab das Ganze einen Sinn.
    Rufus hatte die Skelette aus den Gräbern geholt. Mich hätte brennend interessiert, wie seine weiteren Pläne mit Max Dakko und seinen Knochenfreunden aussahen.
    »Sehen Sie, nun sind Sie doch auf etwas sehr Wichtiges gekommen«, sagte ich zu Olsen.
    Der Schauspieler musterte mich zweifelnd. »Glauben Sie denn, daß ich mit meinem Verdacht richtig liege, Mr. Ballard?«
    »Ich befürchte es«, antwortete ich.
    »Werden Sie Dakko und seinen Komplizen das grausame Handwerk legen können, Mr. Ballard?« fragte Keenan Knox. »Sie sind stark, sie sind zu sieben - und sie können fliegen. Wie wollen Sie denen beikommen?«
    »Wenn ich sie vor mir habe, lasse ich mir etwas einfallen«, gab ich zurück. Ich bedankte mich für das Kommen der beiden Männer und verabschiedete mich. Während ich die Stufen hinunterstieg, überlegte ich mir, wie ich die Sache anpacken sollte.
    Max Dakko und seine verfluchten Freunde waren nicht nur für jemanden wie Janet de Mol tödlich gefährlich. Wenn ich nicht gut aufpaßte, konnte es sehr leicht passieren daß auch ich ihnen zum Opfer fiel, deshalb war es ratsam, nicht allein gegen die knöchernen Sieben vorzugehen.
    Wen sollte ich bitten, mich in diesem Fall zu unterstützen? Mr. Silver hätte sich sofort dazu bereit erklärt, doch auf seine Hilfe verzichtete ich vorläufig lieber noch.
    Metal, sein Sohn, wäre jederzeit für ihn eingesprungen, aber der junge Silberdämon hatte sich offensichtlich in Cardia verliebt. Er widmete ihr so viel Zeit wie möglich, und ich wollte diese Romanze nicht zerstören.
    Bleiben der »Weiße Kreis«, Boram oder Lance Selby, überlegte ich. Ich entschied mich für Lance. Sobald ich im Rover saß, wollte ich ihn anrufen. Er war ein vielbeschäftiger Parapsychologe, sehr gefragt und deshalb häufig
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