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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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Ausschau nach einem Parkplatz.
    Auf dem Weg zu dem Haus, in dem Janet de Mol gewohnt hatte, blieb ich kurz stehen und schaute auf die Straße, dorthin, wo die Schauspielerin nach ihrem Sturz gelegen hatte. Die Kreideumrisse ihres Körpers, die die Polizisten auf den Asphalt gemalt hatten, waren noch schemenhaft zu erkennen.
    Ein Wagen rollte über die Stelle, der Fahrer war ahnungslos. Das war wohl damit gemeint, wenn die Hinterbliebenen einander mit den Worten trösteten: »Das Leben geht weiter.«
    In mir krampfte sich etwas zusammen. Ich hatte das Gefühl, der Wagen würde Janet de Mol überfahren.
    Rasch setzte ich meinen Weg fort.
    In Janets großer Wohnung erwarteten mich zwei Männer: Blake Olsen, der Filmschauspieler, und Konstabler Keenan Knox.
    ***
    Professor Mortimer Kull hatte die Niederlage grimmig weggesteckt. Eigentlich war es nicht seine Niederlage, sondern die seines Schützlings Lenroc gewesen.
    Diesen hatte Tony Ballard bekämpft und letztlich zur Strecke gebracht. Kull hatte die Patronanz über Lenroc übernommen. Er hatte den Dämon mit zusätzlichen Kräften ausgestattet, damit er sich wirkungsvoller in Szene setzen konnte.
    Doch Lenroc hatte keine allzu gute Figur gemacht, als es zur Konfrontation kam. Als Tony Ballard ihn mit dem Höllenschwert vernichten wollte, griff Kull ein, um seinen Schützling in Sicherheit zu bringen, doch das hatte Tony Ballard reaktionsschnell verhindert.
    Und Lenroc hatte dennoch sein Leben verloren.
    Aber Mortimer Kull hatte inzwischen zum nächsten Schlag ausgeholt. London, Tony Ballards Heimatstadt, sollte nicht zur Ruhe kommen.
    Aus diesem Grund hatte sich der dämonische Wissenschaftler mit einem Erzfeind des Dämonenjägers zusammengetan: mit Rufus, dem ehemaligen Cyborg Droosa. Und der Dämon mit den vielen Gesichtern ließ die Bande des Schreckens auferstehen.
    Einen aufsehenerregenden Mord hatten die knöchernen Sieben schon verübt. Viele weitere sollten folgen, und damit Tony Ballard nicht querschießen konnte, hatten sich Kull und Rufus einen hinterhältigen Plan ausgedacht…
    ***
    Blake Olson trug einen Rollkragenpulli, damit man die Würgemale an seinem Hals nicht sehen konnte. Mir zeigte er sie.
    Die beiden Männer hatten noch nie mit übernatürlichen Kräften zu tun gehabt. Dementsprechend verstört waren sie immer noch. Der Schock des Erlebten saß ihnen noch tief in den Knochen.
    Bei Blake Olsen kam noch dazu, daß ihn der Verlust von Janet de Mol tief schmerzte. Mit brüchiger Stimme sagte er: »Ich war ihr gegenüber nicht immer fair. Jetzt, wo sie tot ist, komme ich mir wie ein elender Schuft vor. Wir hatten erst gestern wieder eine Auseinandersetzung. Sie machte mir eine Szene…« Er fuhr sich über die glänzenden Augen und wandte sich ab, damit ich seine Tränen nicht sah. »Entschuldigen Sie.«
    Ich ließ ihm Zeit. Längeres Schweigen brach aus. Ich blickte mich in der Wohnung um. Es gab keine Trennwände, die einzelnen Bereiche gingen nahtlos ineinander über - Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer…
    Kennan Knox nagte noch an der Tatsache, daß es Männer gab, deren Job es war, Geister und Dämonen zu jagen. Männer wie mich. Das war für ihn absolut neu.
    Bis gestern hatte es für ihn im wirklichen Leben keine Geister und Dämonen gegeben, und schon gar keine fliegenden Skelette. Seit gestern mußte er umdenken. Das hatte ihn sichtlich ins Wanken gebracht. Er schien sich die berechtigten Fragen zu stellen, was in seinem festgefügten Leben denn noch alles falsch war.
    Als ich sah, daß es dem Schauspieler besser ging, bat ich ihn, zu erzählen, wie er den Vorfall erlebt hatte. Er erwähnte den Streit noch einmal kurz und kam dann auf die Versöhnung zu sprechen, die so abrupt von einem Totenkopf unterbrochen worden war.
    »Ich dachte zunächst, Janet würde sich etwas einbilden«, sagte Olsen. »Dann vermutete ich, daß sich einer von Janets Fans maskiert aufs Dach gewagt hatte, um einen Blick auf seinen verehrten Star zu erhaschen - aber schließlich machte ich mit sieben Skeletten Bekanntschaft.«
    »Lebende Skelette«, sagte der Konstabler kopfschüttelnd. »Das allein ist schon ein Wahnwitz. Aber wieso können sie auch noch fliegen?«
    »Dazu verhilft ihnen eine Kraft, die mit Sicherheit in der Hölle ihren Ursprung hat«, antwortete ich.
    »Also ich weiß mir mit all dem nichts anzufangen, Mr. Ballard.«
    »Dafür bin ich ja da«, sagte ich. »Halten Sie es denn für möglich, daß Sie diesen ungewöhnlichsten Mord aller Zeiten
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