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149 - Auf Messers Schneide

149 - Auf Messers Schneide

Titel: 149 - Auf Messers Schneide
Autoren: Bernd Frenz
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gehabt hatte, so wischte ihn diese Durchsage endgültig fort. Eine Wolken- und Nebelfront, die das Kratertal bedeckt! Besser konnte es ja gar nicht kommen!
    Das war doch genau das, was er brauchte!
    Einen Sekundenbruchteil lang überlegte er schon, ob er Drax mitteilen sollte, dass der verdammte Cyborg, von dem er sich Hilfe erhoffte, längst tot war und alle Hoffnung der Menschheit auf seinen, Jacob Smythes Schultern lag, doch er schob den Gedanken sofort wieder beiseite. Nein, die Allianz hielt ihn für einen Verräter, dem nicht zu trauen war. Am Ende blies Drax womöglich noch seinen Plan mit der Wettermanipulation ab.
    Da war es besser, sie in ihrem falschen Glauben zu lassen.
    Die Welt würde auch so noch früh genug erfahren, welch großen Dank sie Professor Doktor Jacob Smythe schuldete…
    ***
    Am Kraterrand
    »Wie lange dauert das denn noch?« Der Ärger des Sol war so groß, dass er ihn unbewusst laut heraus brüllte. »Ihr müsst die Verfolgung aufnehmen, bevor sein Vorsprung zu groß ist!«
    Erst als seine Untertanen ihn irritiert ansahen, wurde ihm klar, wie emotional er sich aufführte. Mühsam brachte er die fremden Gefühle unter Kontrolle, die sich irgendwie aus den Hormonen seines Gastkörpers speisen mussten.
    »Es tut uns Leid«, entschuldigte sich der Lan, der die Reparatur des ARETs leitete. »Wir wissen zwar, was zu tun ist, aber die Prozedur dauert nun einmal so lange.«
    Der Sol nickte und sah sorgenvoll zum Horizont. Bisher war alles nach Plan verlaufen und nun entglitt ihnen ausgerechnet Jeecob'smeis, dem sie all das notwendige Wissen um die Durchführung von Projekt Daa'mur verdankten. Die Staubfahne des gestohlenen Fahrzeugs war längst verweht.
    Viel zu schnell, wie der Sol fand, aber das musste täuschen.
    Schließlich war bekannt, dass alle drei ARETs die gleiche Geschwindigkeit besaßen. Der Verbliebene musste also nur möglichst schnell die Verfolgung aufnehmen, dann konnte das Schlimmste verhindert werden. Angesichts der anrückenden Allianztruppen konnte jede weitere Verzögerung ungeahnte Folgen nach sich ziehen, und da die Anzahl der eingesetzten Bomben genau auf die Reaktivierung des Wandlers abgestimmt wurde, kam es auf jedes einzelne Modul an.
    (Auch das noch!) Der Gedanke eines Sil war so deutlich, dass er ihn auch ohne direkten mentalen Kontakt auffing.
    Der Sol sah zum Himmel auf, um herauszufinden, was den Sil so beunruhigte. Als er die dunklen Wolken sah, die sich dort zusammenbrauten, lachte er jedoch leise auf.
    Der Sil reagierte irritiert. (Was amüsiert dich, Ora'sol'guudo?), wollte er wissen.
    (Dass sich gerade all unsere Probleme auf einen Schlag erledigt haben.)
    ***
    Nahe der Bombenkette
    Das aufgestellte letzte Modul lag bereits zehn Kilometer hinter ihnen, als die drei Daa'muren im ARET die aufziehenden Wolken bemerkten. Liob'lan'dreea, der Führer ihrer symbiotischen Einheit, trat sofort auf die Bremse.
    (Was ist los?), wollten die anderen beiden wissen. Sie spürten sofort, dass es um die schlechte Witterung ging, die völlig überraschend am bisher klaren Himmel aufzog. Und das behagte ihnen nicht. Ganz und gar nicht.
    (Wir müssen zurück), antwortete der Lan kurz angebunden, obwohl er wusste, dass mangelnder Informationsfluss nur neue Fragen nach sich zog. Ihre Auren schwangen im gleichen Takt wie die seine. Sie spürten, dass er etwas vor ihnen verbarg.
    (Warum müssen wir zurück ?) Na? Hatte er es nicht vermutet?
    (Weil die Zündung per Laserstrahl nur bei klarer Witterung durchgeführt werden kann), erklärte er, und zeigte dabei ein wenig von der Sorge, die er verspürte. Gleichzeitig öffnete er ein Ablagefach, in dem ein eckiger Chronometer mit Digitaldisplay lag. (Wir müssen deshalb das hier anbringen.
    Der Zeitzünder, den Jeecob'smeis konstruiert hat.) Die beiden Hals begannen unruhig auf dem Sitz herum zu rutschen. (Aber ist das nicht gefährlicher als die Laserzündung?) , fragten sie unisono.
    (Ja) , antwortete Liob'lan'dreea ehrlich. (Doch die Zeit wird knapp und die Befehle des Sol sind eindeutig. Bei aufziehenden Wolken ist der Zeitzünder anzubringen.) Mit diesen Worten drückte er den Chronometer seinem Beifahrer in die Pranken und wendete das Fahrzeug.
    Gemeinsam fuhren sie zurück, um den Willen des Sol zu erfüllen.
    ***
    Auf dem Weg zur Bombenkette
    Zu guter Letzt fügte sich alles zum Besten. Mit Hilfe des Schicksals hatte er die größte Bedrohung der Menschheit geschaffen, und stand nun kurz davor, die gleiche Menschheit vor der
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