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1488 - Schamanen-Zauber

1488 - Schamanen-Zauber

Titel: 1488 - Schamanen-Zauber
Autoren: Jason Dark
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um mich erheben zu können.
    Die Unbekannte mit den Mandelaugen dachte nicht daran, mich laufen zu lassen.
    Im Liegen warf sie sich nach vorn. Mit beiden Händen wollte sie nach meinen Beinen schnappen. Das gelang ihr nicht, denn ich glitt schnell genug zur Seite.
    Sie schrie wütend auf und sprang auf die Füße. Auch ihr war nicht viel passiert, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass es die Frau war, die bei Carlo Amado angerufen hatte.
    Sie duckte sich und nahm ihren Kopf nach unten. Sie wollte auf mich zu rennen. Ihr war in diesem Moment alles egal. Kurz bevor sie mich erreichte, hob sie den Kopf wieder an. Ihr Gesicht hatte die schönen Züge verloren. Sie war nur noch eine Furie. Die Hände hatte sie zu Krallen geformt, und ich sah ihre Fingernägel, die sich gekrümmt hatten und die wie kleine, violett gefärbte Messer aussahen.
    Ich schlug zu.
    Es war ein Treffer mit dem rechten Ellbogen, denn ich hatte meinen Arm blitzschnell angewinkelt.
    Der Treffer erwischte sie an der Stirn.
    Ich hörte den dumpfen Laut des Aufpralls, dann wurde ihr Kopf in die Höhe gerissen, und sie fing sich nicht mehr. Die Frau torkelte zurück, sie verlor das Gleichgewicht, und einen Moment später sah es so aus, als hätte man ihr die Beine unter dem Körper weggeschlagen.
    Nach einer seitlichen Drehung fiel sie zu Boden und blieb dort liegen. Ich ging zu ihr und überzeugte mich von ihrem Zustand. Bewusstlos war sie nicht geworden, aber sie wirkte angeschlagen wie ein Boxer, der nach einem schweren Treffer zu Boden gegangen war.
    Ich wollte auf Nummer Sicher gehen. Ein Handschellenpaar aus Kunststoff trug ich immer bei mir. Damit fesselte ich die Füße der Frau, sodass sie nicht mehr wegkam oder nur unter großen Mühen.
    Dass sie mich nicht hatte in das Haus hineinlassen wollen, dafür musste es einen Grund geben.
    Ich war sicher, dass es um Suko ging, der es geschafft haben musste, ins Haus zum Schamanen zu gelangen.
    Ich lief die Stufen der Treppe zum zweiten Mal hoch. Diesmal hielt mich niemand auf.
    Zum Glück war die Tür nicht wieder zurück ins Schloss gefallen.
    Der Weg ins Innere war für mich frei. Ich beging nicht den Fehler, ins Haus zu stürmen, sondern blieb auf der Türschwelle stehen und lauschte in das Innere.
    Es war nichts zu hören.
    Die ungewöhnliche Einrichtung überraschte mich nicht. Ich schritt über die Schwelle hinweg und wunderte mich über den Platz, den ich hier nicht vermutet hätte. Das Haus war innen umgebaut worden.
    Ich zog meine Waffe. Dann schritt ich hinein in die Stille, die schon an meinen Nerven zerrte. Ich blickte mich um, sah aber nichts als nur diese für mich fremde Welt.
    Das Holz, die Gerüche, das alles passte zu einem anderen Erdteil.
    Ich richtete den Blick nach rechts und sah innerhalb der Holzwand eine weitere Tür.
    Sie war geschlossen, aber sie war nicht so dicht, als dass sie alle Geräusche abgehalten hätte.
    War es ein Schuss, den ich hörte – oder?
    Egal, ich zerrte die Tür auf und schaute in so etwas wie eine Vorhalle hinein…
    ***
    Für Suko stand plötzlich hundertprozentig fest, was dieser Schamane vorhatte. Es ging einzig und allein um seinen Kopf, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn den hielt er umfasst, als wollte er ihn von seinem Hals reißen.
    Das ist die Waffe!, dachte Suko. Das ist seine Waffe!
    Und Suko wusste, dass er den Mann nicht zu dieser Aktion kommen lassen durfte. Gleichzeitig war ihm klar, dass er den Schamanen mit seinen Händen nicht mehr rechtzeitig erreichen würde.
    Sein Blick zuckte zu seiner Jacke hinüber. Sie lag nicht weit von ihm entfernt, und mit einem Hechtsprung konnte er sie erreichen.
    Er bekam die Jacke zu fassen, zerrte sie zu sich heran. Die Beretta steckte in der einen Innentasche, der Stab in der anderen. Suko hatte nicht die Zeit, lange zu suchen. Er musste mit dem vorlieb nehmen, was ihm in die Finger geriet.
    Es war die Beretta!
    Und dann ging alles sehr schnell. Suko drehte sich mit der Waffe in der Hand um und hatte das Ziel plötzlich vor Augen. Es sah es wie eine Momentaufnahme. Der Schamane hatte es geschafft, einen Teil seines Gesichts von der Maske zu befreien. Da war bereits die untere Hälfte zu sehen. Ein zittriger weißer Fleck, und Suko spürte plötzlich eine starke Kraft, die von ihm ausging.
    Er dachte nicht länger darüber nach, sondern schoss.
    Die Kugel jagte mitten in das Gesicht. Sie durchschlug die Maske und jagte in den Schädel hinein. Suko sah das Loch in der Maske, dann fiel der
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