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1486 - Im Tempel der Furcht

1486 - Im Tempel der Furcht

Titel: 1486 - Im Tempel der Furcht
Autoren: Jason Dark
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ich weiß es. Da haben wir uns schon immer umsehen wollen. Das weißt du selbst.«
    »Gut. Dann lassen wir die Überfälle vorerst sein.«
    »Genau. Und später verlegen wir sie in eine andere Gegend. So muss das ablaufen.«
    »Okay.«
    Die beiden Straßenräuber standen an einer dunklen Stelle zusammen. Davon gab es genug in der Gegend. Die nächste Lichtquelle war weit entfernt.
    Auf ein Fahrzeug hatten sie verzichtet. Sie waren immer zu Fuß unterwegs, und sie waren auch schnell genug, um verschwinden zu können, wenn es nötig sein sollte.
    Das Haus, in das sie einbrechen wollten, gehörte einer allein stehenden Frau, die ihr Haus seit einigen Tagen nicht mehr betreten hatte. So gingen sie davon aus, dass die Person verreist war und sie mit keiner Störung rechnen mussten.
    Es war alles andere als angenehm, die Mützen vor den Gesichtern zu tragen. Sie befreiten sich davon – und setzten sie normal auf. Zudem würden sie dafür sorgen, dass man sie auf dem Weg zu ihrem Ziel nicht zu Gesicht bekam.
    »Wir gehen über den Spielplatz, dann sind wir so gut wie da.«
    »Nichts dagegen.« Esteban grinste. Er überließ seinem Bruder gern die Führung. Außerdem war Ramon drei Jahre älter und hatte mehr Erfahrungen sammeln können, was sich vor allen Dingen auf irgendwelche Straßenschlachten bezog, denn ihr bisheriges Leben war alles andere als normal gewesen. Sie hatten sich durchsetzen müssen, aber nicht, wie es normal gewesen wäre, nein, es ging immer darum, der Stärkere zu sein, und das natürlich mit roher Gewalt.
    Irgendwann hatten sie sich dann entschlossen, ihr Gebiet zu verlagern. Sie machten eine Gegend unsicher, in der es mehr zu holen gab, und so hatten sie ihre Zeichen gesetzt.
    Lautlos bewegten sie sich durch die Nacht. Sie mieden Lichtquellen und hatten das Glück, dass sich niemand auf der Straße aufhielt.
    Für einen Überfall hätten sie schlechte Karten gehabt.
    Wenn sie den Spielplatz überquert hatten, war es kein Problem, zu dem besagten Haus zu gelangen, und ein Einbruch ohne Gefahr, gestört zu werden, war eine leichte Übung für sie.
    Sie liefen auf den Spielplatz zu. Es gab an der Rückseite einen freien Zugang. Zur anderen Seite hin wurde er durch eine Hecke abgegrenzt. Trotzdem waren sie vorsichtig. Sie blieben am Stamm einer Kastanie stehen und überzeugten sich, dass die Luft rein war.
    In den ersten Sekunden sahen sie nichts. Beide wollten auf Nummer Sicher gehen und ließen sich entsprechend Zeit.
    Ramon wollte schon starten, als er zurückzuckte.
    »He, was hast du?«
    »Ich glaube, da ist jemand.«
    »Wo?«
    »Am anderen Ende des Spielplatzes.«
    Esteban schüttelte den Kopf. »Und wer ist es?«
    »Keine Ahnung. So genau habe ich ihn auch nicht sehen können. Ich weiß nur, dass es nicht so einfach werden wird, wie wir es uns vorgestellt haben.«
    »Aber um diese Zeit…«
    Ramon hob die Schultern.
    »Vielleicht sind sie uns auf die Spur gekommen«, sagte er. »Wir haben schon ein paar Mal zugeschlagen. Da müssen sie was unternehmen.«
    »Hast du denn einen Bullen gesehen?«
    »Nein.«
    »Und die Gestalt da vorn?«
    Ramon ließ sich Zeit mit der Antwort. Er wusste nicht genau, was er sagen sollte. Er hatte zwar etwas gesehen, aber ob es sich dabei wirklich um einen Menschen gehandelt hatte, der so etwas wie Wache am Spielplatz hielt, das war noch nicht klar.
    Esteban hatte eine Idee und sprach sie auch schnell aus.
    »Sollen wir uns trennen? Würde das was bringen? Ich meine, der Typ kann sich nicht zweiteilen.«
    »Nein.« Ramon entschied schnell. »Das machen wir nicht. Wir bleiben zusammen.«
    »Gut.«
    Ein paar Sekunden ließen sie noch verstreichen und konzentrierten sich auf die andere Seite des Spielplatzes. Die im Weg stehenden Geräte und Gerüste störten schon, aber das machte ihnen nichts aus.
    Bis auf eine Kletterwand waren sie nicht kompakt.
    Ramon stieß seinen Bruder an und sagte: »Los, so schnell wie möglich, aber trotzdem leise.«
    »Keine Sorge, ich kenne die Regeln.«
    Die Brüder gingen mit langen Schritten. Den Sandkasten durchquerten sie nicht, sie liefen an ihm vorbei und hatten die Hälfte der Strecke hinter sich, als es passierte.
    Woher die Gestalt gekommen war, wussten sie nicht. Sie war plötzlich da, als wäre sie vom Himmel gefallen. Sie war auch nicht normal gekleidet und hatte sich wohl aus dem Schatten der Kletterwand gelöst. Das schoss zumindest Ramon durch den Kopf.
    In den nächsten Sekunden war sein Denken ausgeschaltet. Da starrte er
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