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1486 - Im Tempel der Furcht

1486 - Im Tempel der Furcht

Titel: 1486 - Im Tempel der Furcht
Autoren: Jason Dark
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begriffen sie einfach nicht.
    Sie warteten zu lange.
    Der Unbekannte schlug zu.
    Es war Ramon, der schrie und sich zur Seite warf. Esteban machte den Fehler und blieb stehen. Er schaute der herabsausenden Klinge sogar noch entgegen, hörte den Schrei seines Bruders und warf sich im letzten Augenblick zur Seite, um seinen Kopf zu schützen.
    Die Klinge berührte noch seine Mütze, so haarscharf entging er dem Köpfen. Aber er hätte trotzdem früher reagieren müssen, denn jetzt hackte die Klinge in seine rechte Schulter.
    Vor Entsetzen blieb ihm der Atem weg. Er schielte sogar noch nach links und sah die Klinge in seiner Schulter stecken.
    Das Bild war eine Tatsache, die er nicht fassen konnte. Er sah auch kein Blut hervorquellen, er sah nur das Schwert, das von zwei kräftigen Händen gehalten wurde.
    Dann gab sich die Gestalt einen Ruck.
    Die Klinge flog in die Höhe, begleitet von einigen dunklen Tropfen. Der Angreifer drehte sich mit herum, weil er den zweiten Mann suchte.
    Ramon saß halb liegend auf dem Boden. Er war unfähig, sich zu bewegen oder zu flüchten. Er starrte mit einem Blick in die Höhe, den die Angst starr gemacht hatte.
    Das war nicht wahr! Das konnte nicht sein! Das – das – war vielleicht ein Film.
    Nein, das war es nicht. Als Esteban plötzlich anfing zu schreien wie noch nie, da wusste Ramon, dass er die brutale Wirklichkeit erlebte und alles echt war.
    Er bildete sich auch die Körperdrehung nicht ein, mit der der Schwertträger zu ihm herumfuhr. Er wollte auch noch den zweiten Gegner aus dem Weg räumen.
    Erneut holte er aus.
    Ramon schaffte es nicht mehr, sich zur Seite zu werfen.
    Aber er vernahm die Schreie.
    Sie erreichten ihn von der anderen Seite des Spielplatzes her, und plötzlich fielen Schüsse…
    ***
    Mike Nichols wollte die Tatsachen nicht wahrhaben, obwohl er sich ihnen stellte. Der Unheimliche hatte mit seiner archaischen Waffe zugeschlagen und eine tiefe Wunde in der Schulter des einen Mannes hinterlassen, der durch den Schock zunächst gelähmt schien, dann aber schrecklich zu brüllen begann, als die Klinge aus seiner Schulter gezogen wurde.
    Zwei Sekunden später brach er zusammen, und der Mann mit dem Schwert wandte sich dem zweiten Mann zu.
    Nichols brüllte ihn an. Der andere hörte ihn nicht, und erst jetzt schoss der Constabler.
    Die erste Kugel jagte er im Laufen los und fehlte. Er wusste, dass er stehen bleiben musste, was er auch tat. So konnte er besser zielen.
    Er hielt die Waffe mit beiden Händen, versuchte trotz seiner Aufregung ruhig zu bleiben und drückte mehrmals hintereinander ab.
    Die Stille wurde vom Peitschen der Schüsse zerrissen. Mike Nichols sah, dass er den Schwertträger traf, der eigentlich jetzt hätte zusammenbrechen müssen.
    Das geschah nicht.
    Die Einschläge schüttelten ihn aber durch. Sie brachten ihn von seinem ursprünglichen Plan ab, und er schlug nicht noch mal zu.
    Wieder schoss der Constabler.
    Auch jetzt traf er.
    Und mit dem dritten Treffer hatte er etwas erreicht. Die Gestalt drehte sich um, schwang dabei noch einmal ihre Waffe und hetzte dann mit langen Sprüngen in die Dunkelheit hinein und war auch für eine Kugel nicht mehr zu erreichen.
    Mike Nichols blieb auf der Stelle stehen. In seinen Ohren vernahm er ein Brausen. Erst als er das Wimmern des Verletzten hörte, war ihm klar, dass er nicht geträumt hatte.
    Der Mann war nicht ohnmächtig geworden. Er lag auf dem Boden und aus der tiefen Schulterwunde quoll das Blut. Wenn in den nächsten Minuten nichts passierte und er nicht in die Hände eines Arztes geriet, würde er verbluten.
    Das durfte nicht geschehen.
    Der Schock fiel von ihm ab. Plötzlich war Mike Nichols wieder der Polizist. Er verfiel in einen gewissen Automatismus, steckte die Waffe weg und holte sein Handy hervor.
    Als er seine Durchsage gemacht hatte, da merkte auch er, dass die Ereignisse nicht spurlos an ihm vorüber gegangen waren.
    Seine zitternden Beine gaben unter ihm nach. Er sank zu Boden, sprach mit sich selbst und schüttelte immer wieder den Kopf…
    ***
    »Glauben Sie mir denn, Mr. Sinclair?«
    Ich lachte und bremste leicht ab, weil ich ein anderes Fahrzeug überholen lassen wollte.
    »Wären wir sonst unterwegs?«
    »Das stimmt schon.«
    »Aber…?«
    Rosy Keller hob die Schultern. »Ich weiß ja selbst nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie starke Zweifel an meinen Aussagen haben.«
    »Ich sehe sie neutral. Aber wenn ich Sie für eine
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