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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren
Autoren: Unbekannt
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murmelte noch einen schwachen Protest, ehe er nach unten verschwand.
    Ellert versuchte dem Bordsyntron noch einige Daten über Conjonk zu entlocken, aber das Ergebnis war enttäuschend. Vierter Planet der Sonne Ashcan - okay, das wußte er schon. Durch die Beegonen besiedelt - ebenfalls bekannt. Dann kamen Daten über Klima, Vegetation und Oberflächengestaltung.
    Erdähnlich in fast jeder Hinsicht, selbst die Zusammensetzung der Atmosphäre.
    Das war kein Zufall. Jener Fremde, mit dem Testare sich hier treffen wollte, kannte die Bedürfnisse der Terraner - oder er war selbst einer. Darum hatte er Conjonk auserwählt. Damals, als er die Botschaft Testare übermitteln ließ, konnte er nicht wissen, daß die Hauri mitmischen würden.
    Ellert fragte sich, ob sich die beiden wirklich noch vor dem Angriff der Hauri getroffen hatten, wie es verabredet war, oder ob sie hatten fliehen müssen - und das rechtzeitig.
    Hundert Fragen und keine Antwort. Noch nicht.
    Ein Blick auf den Zeitmesser und die Kontrolldaten. Es wurde Zeit.
    Er übernahm die Kontrollen. Die Orter liefen auf Dauerbetrieb. Nach ihren Ahzeigen befand sich kein anderes Schiff im Raum um Conjonk. So beruhigend das auch sein mochte, es konnte Ellerts Unruhe nicht vertreiben, die er vor Ran vorsorglich verbarg. Die Hauri konnten die Space-Jet jeden Augenblick entdecken, auch wenn sie sich im Schutz der Nachtseite dem Planeten näherte.
    Ab und zu warf er einen Blick auf den Bildschirm, der Ran vor den Kontrollen für die beiden Transformkanonen zeigte. Der Asporco machte einen ruhigen und gefaßten Eindruck, aber schließlich drohte auch noch keine unmittelbare Gefahr.
    Die HARNO sank ohne Antrieb, nur von ihren Antigravfeldern getragen, langsam tiefer, um so den Ortern der Hauri möglichst wenig Daten zu liefern. Ihre Technik mochte sich aber in den Jahren, in denen Ellert keinen Kontakt mit ihnen gehabt hatte, weiter verbessert haben, eine unausbleibliche Folge des andauernden Kriegszustands.
    Der Infrarotschirm ließ die nachtdunkle Oberfläche sichtbar werden; Zum Glück lag tief unter dem Schiff kein Hochgebirge, sondern eine weite mit Vegetation bedeckte Ebene. Es waren nur wenige Ansiedlungen zu entdecken, jedenfalls ein Gebiet, das wenig Reize für die Invasoren haben dürfte.
    Bis zum Raumhafen errechnete der Computer eine Entfernung von etwa fünfhundert Küometern. Ellert entschloß sich, hier zu landen und die restliche Strecke mit dem kleinen Gleiter zu überbrücken.
    Aber es kam wieder einmal anders, als er es sich vorgenommen hatte.
     
    *
     
    Als die Massetaster die vier Schiffe der Hauri erfaßten und den Gelbalarm auslösten, war es schon zu spät. Zumindest zu spät für eine erfolgreiche Abwehr oder ein aussichtsreiches Fluchtmanöver.
    Ran eröffnete sofort das Feuer, als die ersten Energiestrahlen an der Space-Jet vorbeiblitzten. Ellert versuchte hastig, durch einige schnelle Manöver dem direkten Beschuß der Angreifer zu entgehen, aber er befand sich bereits zu dicht über der Oberfläche. Die Gegner griffen ihn von schräg oben an und ließen der HARNO kaum eine Chance.
    Verzweifelt nahm Ellert Kurs auf sie. Für endlos lange Sekunden lährnte Überraschung die Hauri, denn damit hatten sie nicht gerechnet.
    Ran überließ eins der Geschütze der Automatik, um sich besser auf das andere konzentrieren zu können. Er nahm sorgfältiger Ziel als bisher, ehe er schoß. Und sein Schuß vernichtete einen der Angreifer.
    Zum erstenmal in seinem Leben hatte der Asporco einem Gegner gegenüber Gewalt angewendet, und zum erstenmal verspürte er das Gefühl der Macht über Leben und Tod eines anderen. Es konnte nicht gerade als Euphorie bezeichnet werden, dieses neue Gefühl, aber mit Sicherheit war es eine Art Genugtuung.
    Ellert hatte durch die Kuppel die Vernichtung des einen Gegners beobachten können, aber er wurde zornig, als er Rans Jubelschrei über den Interkom vernahm. Das hätte er nicht erwartet. „Ran! Konzentriere dich gefälligst! Da sind noch drei andere ..."
    Der Rest ging im Schrillen der Alarme unter, gleichzeitig flammte überall das rote Licht auf. Die HARNO war schwer getroffen worden und begann haltlos der Oberfläche entgegenzustürzen.
    Der Schutzschirm war zu schwach, dachte Ellert, erschrocken über die starke Feuerkraft der haurischen Schiffe. Aber zum Denken war nun keine Zeit mehr.
    Ran kam durch die Bodenluke der Zentrale. Sein Gesicht verriet blankes Entsetzen. Keine Spur mehr von der Freude über seinen
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