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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren
Autoren: Unbekannt
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Schirm erschien. Ohne die Größenangaben wäre er versucht gewesen, das abgebildete Wesen für ein kleines Tier, eine Art Hörnchen, zu halten, wie er sie vor Ewigkeiten auf der Erde beobachtet hatte. Die Beegonen sahen ihnen zum Verwechseln ähnlich, waren allerdings anderthalb Meter groß. „Sie wirken in der Tat friedfertig", war Rans Kommentar. „Und die sollen die Raumfahrt entwickelt haben?"
    „Erstaunlicherweise haben sie das, Ran. Aber sie treiben nur Handel und siedeln sich auf unbewohnten Planeten an. Sie gehen jedem Ärger aus dem Weg."
    Das Bild erlosch. „Und die anderen, die Hauri? Wie sehen die aus?"
    „Es sind Humanoiden, gut zwei Meter groß und schrecklich dürr. Wenn du sie siehst, dann meinst du, sie müßten jeden Moment in der Mitte auseinanderbrechen, so ausgetrocknet wirken sie. Sie sind die gefährlichsten Intelligenzen von Hangay."
    „Dann halten wir uns fern von ihnen", schlug Ran schnell vor. „Wenn es möglich ist - ja", versprach Ellert.
     
    *
     
    Daß die Galaxis Hangay dank der Hauri für jeden, der nicht Angehöriger dieses Volkes war, gefährlich werden konnte, wußte Ellert noch von früher. Er hätte Hangay niemals freiwillig aufgesucht, wenn Testares Botschaft nicht gewesen wäre. Er hatte keine andere Wahl, als das Risiko auf sich zu nehmen.
    Er bedauerte nur den jungen Asporco, den er dadurch vielleicht ungewollt in größte Gefahr brachte.
    Er verringerte die Geschwindigkeit der Space-Jet, als sie den Rand von Hangay erreichte. Der Hyperfunk war auf Dauerempfang geschaltet, und der Frequenzsucher durchlief automatisch alle in Frage kommenden Bereiche.
    Der mit dem Bordsyntron gekoppelte Translator war mit den hier gebräuchlichen Sprachen gespeichert, so daß Ellert keine Probleme haben würde, Sendungen aufzunehmen und zu verstehen, solange kein Kode benutzt wurde.
    Nachdem er einige Sendungen abgehört hatte, meist in der kartanischen Sprache, konnte er sich ein ungefähres Bild von der Lage machen, aber es war bei weitem nicht vollständig. Die Hauri führten wieder - oder immer noch - Krieg gegen jeden und alle, nicht um bestimmte Ziele zu erreichen, sondern einzig und allein des Kampfes wegen. Ellert begann sie zu hassen.
    Weiter erfuhr er, daß sie sich als Angehörige des Ingkoom-Imperiums bezeichneten, das sich mit dem Reich der Karaponiden im Kriegszustand befand. Die Karaponiden, von den Kartanin abstammend, wehrten sich erbittert. Ein Ende der Auseinandersetzung, die auch vor neutralen Völkern nicht haltmachte, war kaum abzusehen.
    Ellert beschloß, seine Vorsicht zu verdoppeln.
    Zwar verfügte die HARNO über eine normalerweise ausreichende Bewaffnung, um sich einen einzelnen Gegner vom Hals zu halten, aber gegen mehrere Schiffe würde sie sich kaum erfolgreich wehren können. Dann blieb nur die Flucht, falls es dazu nicht zu spät war. Ellert fütterte den Navigationscomputer mit den letzten Daten, die Testare ihm übermittelt hatte. Der Flug führte ihn direkt zum Ashcan-System, dessen vierter Planet sein Ziel war.
    Bei der stark verringerten Geschwindigkeit konnte er es erst in anderthalb Tagen erreichen, aber das mußte er in Kauf nehmen. Den aufgefangenen Funksprüchen nach zu urteilen, befand sich der Stern Ashcan in einem von Kriegswirren heimgesuchten Sektor.
    Ran war in den vergangenen Tagen unruhiger geworden, ohne daß er dafür einen Grund nennen konnte - oder wollte. Ellert nahm an, daß der Asporco einfach Angst vor dem verspürte, was vor ihnen lag. Er kam von einer friedfertigen Welt, die Gewalttätigkeit haßte. Auf die ähnlich gearteten Beegonen freute er sich zwar, aber wenn er an die kriegerischen Hauri dachte, lief es ihm kalt den Rücken herab.
    Die Sonne Ashcan verschob sich nach einer letzten automatischen Kurskorrektur und wanderte zur Mitte des Bildschirms. Ein Blick auf die Meßdaten zeigte Ellert, daß er in zwei Stunden das Schiff manuell übernehmen mußte, um in einem plötzlichen Notfall schneller reagieren zu können. Funksprüche hatten ihm verraten, daß haurische Kriegsschiffe in diesem Sektor mehrere Welten überfallen hatten.
    Angesichts dieser drohenden Gefahren verwunderte es Ellert sehr, daß Ran mit einmal die Ruhe selbst wurde. Alle Unsicherheit schien von ihm abgefallen zu sein, seit jeden Augenblick ein Angriff erfolgen konnte. Ellert kannte diese psychologische Erscheinung, die angesichts einer plötzlich auftretenden Todesgefahr aus Feiglingen Helden werden ließ, vielleicht weil sie im Unterbewußtsein
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