Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
immer sie vorgehabt hatte, jetzt sah sie wohl ihre Felle davonschwimmen.
    Mein Kopf ruckte hoch. »He, was soll das? Was wollen Sie? Diese Frau ist doch nicht Ihre Sklavin. Sie kann tun und lassen, was sie will. Wo leben wir denn?«
    »Ich will es nicht.«
    »Was stört Sie denn?«
    Angie hielt es nicht mehr länger aus. Ich konnte mir vorstellen, dass sie unter einem wahnsinnige Druck stand. Und der war jetzt so weit angestiegen, dass er platzte.
    »Nein, verdammt, nein!« Sie schüttelte den Kopf. »Ihr wisst nicht, was hier los ist. Sie will uns töten! Alle wird sie uns töten und uns unsere Seelen rauben! Sie ist ein Monster!«
    Angie hatte es nicht mehr auf ihrem Sitz gehalten. Sie war aufgesprungen, stand aber nicht aufrecht, sondern gebückt, und in dieser Haltung sprang sie auch auf uns zu.
    Sie kam nicht weit. Fatima Orex war schneller. Ihre Arme schnellten vor. Die zupackenden Hände bekamen Angie an der Hüfte zu fassen und zerrten sie zurück.
    Angie kam gegen diese Kraft nicht an. Ihre Vorwärtsbewegung wurde gestoppt. Sie torkelte zurück und fiel dabei direkt in die Arme der anderen.
    Fatima hielt sie eisern fest.
    Sie presste sie an sich, nahm dann eine Hand zu Hilfe und bog Angies Kopf zur Seite, als wollte sie einen Vampirbiss ansetzen. Sie näherte sich auch Angies Gesicht, aber dabei blieb es, denn den Hals der Moderatorin verschonte sie.
    Einen Moment später zuckte ihr Kopf nach unten.
    Ihr Mund traf die Lippen von Angie Lee!
    Ein Kuss, der in Wirklichkeit keiner war. Es war nur das Aufeinanderpressen der Lippen. Bei Angie waren sie nicht geschlossen gewesen, und so bekam Fatima alle Chancen.
    Noch war es nicht zu einer Panik gekommen. Ich wollte auch, dass es so blieb, damit mir genügend Platz blieb, um einzugreifen. Auch ich schnellte hoch und zog während der Bewegung meine Waffe.
    Eine Sekunde später schoss ich Fatima in den Kopf!
    Jetzt begannen die Schreie. Der Abschussknall schien die Menschen aus ihrer Starre gerissen zu haben. Plötzlich wurden sie von der Angst gepackt. Sie schrien durcheinander und bewegten sich so hektisch, dass die Gondel ins Schwanken geriet.
    Ich sprang auf die beiden Frauen zu, während Suko versuchte, die Mitfahrer zu beruhigen.
    Angie Lee wurde zwar noch von der Orex gepackt, aber der Griff war nicht mehr so fest. Außerdem hatte Fatima ihren Kopf gedreht, aus welchen Gründen auch immer. Meine Kugel hatte an der Einschussstelle ein Loch hinterlassen, in das ich hineinschauen konnte. Bis zur anderen Seite des Kopfes war der Kanal durchsichtig. Wo die Kugel abgeblieben war, wusste ich nicht.
    Ich zerrte Angie von dieser Person weg. Sie rollte auf den Boden zwischen die Sitze. Ich wusste, dass sie bei Suko in guten Händen war, und kümmerte mich um Fatima.
    Sie saß jetzt aufrecht, und ich schaute in ihr Gesicht, das zwar einen menschlichen Ausdruck zeigte, das aber nur Tarnung war, wie ich wusste.
    Die Haare waren verrutscht, und so konnte ich sehen, dass sie nur noch ein Ohr hatte.
    Das hatte auch einer der Jungen entdeckt, denn er schrie: »Die hat nur ein Ohr! Die hat nur ein Ohr…«
    Fatima lebte noch.
    Sie grinste sogar.
    Und ich wusste, dass ich mit einer zweiten Kugeln auch nichts anrichten konnte.
    »Ich werde dich aussaugen!« versprach sie mir. »Ich mache dich fertig. Ich werde deine Seele in mich hineinschlürfen, du verfluchter Hundesohn!«
    Ich packte sie. Und dabei hatte ich eine Idee. Ihr rechtes Ohr war noch da. Mein Griff war fest, und mit einem heftigen Ruck hatte ich es ihr vom Kopf gerissen.
    Als ich es in meiner Hand sah, bekam ich große Augen. Für einen Moment tat ich nichts, und genau das nutzte die Frau aus. Sie sprang in die Höhe. Ihr Mund stand weit offen, und dann rammte sie mir ihren Kopf gegen die Brust, dass ich zurückfiel und auf dem Schoß des Vaters landete.
    Fatima griff wieder an.
    Und dann war Suko da.
    Etwas Dunkles zischte durch die Luft. Man hätte es auch als Schlangenkörper ansehen können, aber es waren die drei Riemen der Dämonenpeitsche, die Suko eingesetzt hatte.
    Er konnte zielsicher zuschlagen, und das bewies er in diesem wichtigen Moment wieder einmal.
    Die Riemen wickelten sich als Fessel um den Hals der Frau.
    Suko zerrte daran.
    Bestimmt hatte er vorgehabt, Fatima Orex zu sich heranzuziehen. Das passierte jedoch nicht, denn es geschah etwas, womit weder Suko noch ich gerechnet hatten.
    Der Kopf wackelte für einen Moment, und es sah so aus, als würde Fatima ihn schütteln.
    Suko zog noch mal!
    Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher