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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene
Autoren: Jason Dark
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ungewöhnliche Sendungen, das weiß ich. Deine Shows sollen immer etwas Besonderes sein, und jetzt bekommst du das Besondere zu hören, das sogar der Wahrheit entspricht.« Sofort danach stellte sie eine Frage und überraschte Angie Lee damit. »Sagt dir der Name Atlantis etwas?«
    Angie Lee zuckte leicht zusammen. Jetzt wurde es wirklich fantastisch. Ja, sie kannte den Begriff. Er tauchte immer wieder mal in der Presse auf, und deshalb nickte sie jetzt.
    »Ist das alles?«
    Die Moderatorin hob die Schultern an. »Was soll ich dazu sagen? Ich weiß es nicht…«
    »Es hat Atlantis gegeben!« behauptete Fatima Orex. »Auch wenn du es nicht wahrhaben oder glauben willst, aber es hat diesen Kontinent tatsächlich gegeben. Leider ist er untergegangen, aber nicht alle Bewohner sind zugrunde gegangen. Es gibt auch welche, die diese Katastrophe überlebt haben, verstehst du?«
    Angie ging ein Licht auf. Sie hätte die Frage nicht zu stellen brauchen, sie tat es trotzdem und flüsterte: »Du, Fatima? Bist du dabei gewesen?«
    »Sehr gut. Langsam kommen wir der Sache näher. Ja, ich bin dabei gewesen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Du siehst jemanden vor dir, der den Untergang von Atlantis überlebt hat.«
    Angie sagte nichts. Sie schüttelte den Kopf. Es war unmöglich. Ein Mensch konnte nicht all die Jahre überlebt haben, ohne dass die Zeit spurlos an ihm vorübergegangen wäre. Sie hätte verwest sein müssen, vermodert. Selbst der von ihr zurückgebliebene Staub wäre nicht mehr vorhanden gewesen. Das war alles nicht zu glauben, und sie hätte eigentlich lachen müssen.
    Es war nur seltsam, dass sie es nicht tat. Sie hätte es auch nicht gekonnt. Sie saß auf ihrem Stuhl, atmete heftig und konnte ihren Blick nicht von diesem lächelnden Gesicht abwenden.
    »Das kann nicht möglich sein!«
    »Schau mich an.«
    »Aber jeder Menschmuss sterben und vergehen. Auch von dir hätte nichts als Staub zurückbleiben müssen. Und den hätte der Wind der Zeit wegblasen müssen und…«
    »Es ist aber nicht passiert, Angie. Du siehst mich vor dir sitzen, und jetzt werde ich dir verraten, was mit mir passiert ist.« Sie setzte sich bequem hin und schlug die Beine übereinander. »Ich habe den Untergang nicht erlebt, denn kurz bevor die Katastrophe eintrat, da wurde ich gerettet. Jemand kam und nahm mich mit.«
    Angie Lee gab zu, dass die letzte Erklärung sie fasziniert hatte.
    Aus diesem Grund rutschte ihr auch die Frage fast schon spontan hervor.
    »Wer denn?«
    »Es waren die Anderen, die kamen. Die Besucher, wenn du verstehst. Sie hatten einen weiten, sehr weiten Weg hinter sich. Manche Menschen behaupten, sie wären von den Sternen gekommen, die unzählige Lichtjahre entfernt sind…«
    »Außerirdische?« flüsterte Angie.
    »Wunderbar! Du hast es geschnallt! Du bist gut.«
    »Es war nicht schwer.«
    Fatima starrte Angie an. »Glaubst du an Außerirdische, meine Liebe? Los, antworte!«
    Angie wollte verneinen. Sie hatte immer darüber gelacht, doch jetzt war sie sich nicht mehr sicher, denn Fatima hatte sehr bewusst gesprochen.
    »Keine Ahnung«, sagte sie deshalb.
    »Doch, doch, es gibt sie, denn sie haben mich gerettet. Sie landeten, hielten Ausschau nach Menschen und fanden einige. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien sie diese Menschen ausgesucht haben, aber ich bin dabei gewesen und wurde in ihre Welt geholt.«
    »So lange?« flüsterte Angie.
    »Ja.« Fatima lächelte. »Aber was ist schon Zeit, wenn man in einer völlig andere Welt lebt? Gar nichts. Ich weiß nicht mal, ob es dort die Zeit gibt.«
    »Und was hat man mit dir dort gemacht?«
    Fatima hob die Schultern. »Untersucht, denke ich. Ja, man hat mich untersucht. Es wurde auch mit mir experimentiert. Das alles ist mir schon bewusst, doch letztendlich hat man mich wieder freigelassen. Deshalb hin ich hier.«
    »Und dabei sind so viele Jahre vergangen?«
    »Das muss wohl so sein. Ich bin in einer mir völlig fremden Welt, in der ich mich trotzdem auskenne, weil ich viele Informationen erhalten habe. Aber ich bin nicht mehr die Gleiche wie früher. Man hat mir etwas genommen und dafür etwas anderes gegeben. Ich muss mich, um weiterhin leben zu können, von den Seelen der Menschen ernähren. Ich sauge ihnen das aus, was sie am Leben hält und was sie über die Tiere stellt. Ich bin eine Seelensaugerin. Nur so kann ich existieren. Und ich glaube auch daran, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin, nicht die Einzige, die entführt und wieder zurückgebracht
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