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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene
Autoren: Jason Dark
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Atlantis zu stammen, keine Antwort.
    Sie hatten ihr Ziel erreicht, und beide Frauen fielen in der Menge der Besucher nicht auf.
    Sie gingen wie zwei Freundinnen, die sich einen schön Nachmittag machen wollten. Sie hatten sich eingehakt und reagierten auch wie die meisten der Menschen, die ihren Kopf zurückgelegt hatten, um die Höhe des Riesenrads abschätzen zu können.
    Es war schon gewaltig. Das höchste Riesenrad der Welt. Ein neues Wahrzeichen, eine Monument, behängt mit zahlreichen Gondeln, deren Glasverkleidung einen wunderbaren Blick über die Stadt zuließ und bei klarem Himmel noch weiter ins Land hinein.
    Es stand direkt am Ufer der Themse. Man musste nur ein paar Schritte gehen, um die beiden Anlegestege zu erreichen, die in das Wasser hineinstachen. An deren Enden hielten die Passagierschiffe an, und so verbanden viele Menschen eine Rundfahrt auf dem Fluss mit einem Besuch des Riesenrads.
    Es war zwar kein ideales Wetter – es gab also keinen blauen Himmel –, trotzdem herrschte viel Betrieb. Das große Auge mit seinen Gondeln war nicht nur von der einheimischen Bevölkerung angenommen worden, auch zahlreiche Touristen wollten sich eine Fahrt nicht entgehen lassen.
    Angie Lee konnte die Begeisterung ihrer Begleiterin nicht teilen.
    Sie kam ihr zudem aufgesetzt vor, denn Angie dachte stets daran, welche Absicht hinter diesem Besuch stand.
    Den Eintritt hatten sie bereits bezahlt. Sie wollten nur noch etwas schlendern. Die Moderatorin suchte auch jetzt noch verzweifelt nach einer Möglichkeit, dieser Falle zu entrinnen.
    Ihr war bisher nichts eingefallen.
    »He, ich habe dich etwas gefragt.«
    »Du meinst, ob es mir gefällt?«
    »Ja.«
    »Das ist nichts für mich«, erklärte Angie Lee, wobei ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss. »Ich habe mich schon als Kind davor gefürchtet, in irgendwelche Karussells zu gehen. Es ist für mich immer grauenvoll gewesen.«
    »Ach ja?«
    Angie nickte, ohne Fatima anzuschauen. »Mir wird immer schlecht. Ich muss mich übergeben. Das weiß ich. Wenn ich in der Gondel sitze, kann ich für nichts garantieren.«
    »He, das fällt dir aber spät ein.«
    »Es ist aber so.«
    »Nur komisch, dass ich dir nicht glauben kann. Ich weiß, wie es in dir aussieht. Du wirst alles versuchen, um mich an meinem Vorhaben zu hindern, aber damit kommst du nicht durch. Und wenn ich dich halb bewusstlos in die Gondel schleifen muss, du kommst mit.«
    Angie presste hart die Lippen zusammen. Sie gab keine Antwort und ließ sich weiterziehen, und zwar dorthin, wo der Strom der Menschen dichter war und die Besucher darauf warteten, dass das Riesenrad anhielt und sie eine der Gondeln besteigen konnten.
    Es waren Menschen vieler Nationen. Entsprechend bunt waren sie auch gekleidet. Selbst Fatima Orex fiel in ihrem Outfit kaum auf.
    Nur wenige Blicke wurden ihr zugeworfen.
    Noch drehte sich das Rad. Aber die Fahrt war bald vorbei, und dann füllten sich die Gondeln der Reihe nach. Sie sahen aus wie Schiffe mit Glasdächern, wie sie normalerweise durch die Kanäle der Hafenstädte wie Hamburg oder Amsterdam fuhren.
    »Ich freue mich«, flüsterte Fatima ihrer Begleiterin ins Ohr. »Ich bin gespannt auf diese Fahrt.«
    »Lass sie uns nicht antreten.«
    »Warum?«
    »Die Menschen haben dir nichts getan.«
    »Ich weiß, aber ich brauche sie.«
    Angie Lee erwiderte nichts darauf. Sie legte ihren Kopf zurück und schaute in den Himmel, als könnte von dort jemand erscheinen, der ihr zu Hilfe eilte.
    Das war nicht so, aber sie dachte auch einen Schritt weiter. Der Himmel bedeutete auch das All, und wenn alles stimmte, was Fatima Orex ihr erzählt hatte, dann waren von dort oben aus einer kaum fassbaren Ferne vor zehntausend Jahren Außerirdische erschienen und hatten Fatima zu sich geholt. Eine Frau, deren Heimat Atlantis gewesen war.
    Es war nicht zu fassen und erst recht nicht zu erklären. Man hätte sie ausgelacht, wenn sie das in einer ihrer Sendungen publik gemacht hätte. Nun musste sie es als eine Tatsache hinnehmen, die zudem an Gnadenlosigkeit nicht zu übertreffen war.
    Sie schlenderten weiter, und Angie spürte, wie der Druck der Hand an ihrem Arm immer stärker wurde. Fatima wollte beweisen, wer hier die Herrin war.
    Vor sich sahen sie die Rücken der Menschen, die in die Gondeln steigen wollten. Frauen, Männer, Kinder – Familien eben, die sich auf diese Fahrt freuten und an nichts Böses dachten.
    Dafür waren auch die Sicherheitsleute zuständig, die überall verteilt
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