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1461 - Der Friedenssprecher

Titel: 1461 - Der Friedenssprecher
Autoren: Unbekannt
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gar kein Urteil erlauben. Hier spielte die Mentalität der Anoree ebenso eine entscheidende Rolle wie die der Cantaro. Da mußte man einfach abwarten.
    Etwas Faszinierendes hatte die Idee schon, die Droiden durch Botschaften ihrer „Väter", der Anoree, zur Vernunft zu bringen. Große Illusionen über einen Erfolg machte sich der Terraner nicht, aber der Sache wäre schon gedient, wenn durch den Friedenssprecher Unruhe unter den Cantaro ausgelöst werden würde.
    Der ganze Komplex ließ sich nicht eindeutig beurteilen. Dessen war sich Rhodan sicher.
    Was er insgesamt vom Unternehmen „Friedenssprecher" halten sollte, wußte er daher nicht. Es stand jedoch für ihn fest, daß sich Monos - oder wer immer die Cantaro nach seiner Pfeife tanzen ließ - dieses Projekt nicht gefallen lassen würde. Das Netz würde zerstört werden, und die Jagd würde sich auf die drei Anoree konzentrieren. Dem Erzfeind mußte es logisch erscheinen, daß Degruum, Gavval und Shyrbaat mit Rhodan zusammenarbeiteten. Und damit war Shister stark gefährdet.
    Es galt abzuwarten.
    Die YALCANDU kehrte nicht, wie vorgesehen, am 10. oder 11. September zurück. Zu diesem Zeitpunkt erhielt Perry Rhodan aber eine kurze verschlüsselte Nachricht über eine von den Anoree eingerichtete Relaiskette. Der Absender war Degruum. Die Suche nach einem günstigen Standort für den Friedenssprecher nahm doch mehr Zeit in Anspruch, als man zunächst angenommen hatte.
    Der Terraner und seine Begleiter mußten sich auch damit abfinden, zumal es technisch keine Möglichkeit der Antwort gab und der Aufenthaltsort der YALCANDU nicht bekannt war. Man kümmerte sich weiter um den Ausbau der Tarnung und Sicherung des Shister-Stützpunktes und wartete auf das nächste Lebenszeichen der drei Anoree.
    Während dieser Tage entstanden die unterirdischen Verstecke für die Raumschiffe und das Netz der sechs Ortungssonden.
    Das erhoffte Lebenszeichen von den Anoree kam am 22. September, denn da kehrte das sichelförmige Raumschiff unversehrt ins Goring-Maat-System zurück. Perry Rhodan traf kurz darauf mit Degruum und Gavval zusammen. „Der Friedenssprecher ist installiert", berichtete der Sprecher der Anoree zufrieden. „Er hat heute seine Arbeit begonnen. Da er fast 20.000 Lichtjahre von hier entfernt ist und seine Sender nur eine Regelreichweite von etwa 2000 Lichtjahren haben, können wir von hier die Geschehnisse nur sporadisch verfolgen. Aber das genügt."
    „Sporadisch?" fragte Rhodan. „Bei den Sendeleistungen und Entfernungen hören und sehen wir nichts."
    „Doch", widersprach Gavval. „Wir haben die Relaiskette, über die wir uns vor zwölf Tagen gemeldet haben, auf den Friedenssprecher eingestellt. Die Stationen arbeiten nur sporadisch, etwa zehn Minuten pro Tag und das auch unregelmäßig, damit sie nicht entdeckt werden. Immerhin wissen wir aber so, ob der Friedenssprecher noch aktiv ist oder nicht. Und ihr könnt ein paar Fragmente seiner Botschaften hören und sehen und euch wenigstens ein ungefähres Bild von seiner Arbeitsweise machen."
    „20.000 Lichtjahre?" fragte der Terraner weiter. „Wo habt ihr das Netz denn aufgebaut?
    Wir sind 4300 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Eure Angabe bedeutet also, daß diese nicht im Empfangsbereich der Sender liegt."
    „Richtig", bestätigte Degruum. „Hier sind die Koordinaten eines grünen Sterns nahe dem Zentrum eurer Milchstraße. Dort haben wir die Zentraleinheit des Friedenssprechers installiert."
    Rhodan steckte die Folie mit den Daten in ein Lesegerät, das mit der Hauptsyntronik der ODIN verbunden war. Die Auswertung lag sofort vor. „Es handelt sich um die Sonne Greenol", wußte die Syntronik zu berichten. „Sie liegt in den Randzonen des Zentrumskerns, von Terra aus in Richtung Mittelpunkt der Milchstraße gesehen in 19.254 Lichtjahren Entfernung. Der zweite Planet des Systems, Moluk genannt, hat im Jahr 2044 der alten Zeitrechnung einmal eine gewisse Rolle bei der Verfolgung der Molekülverformer gespielt."
    „Warum habt ihr gerade diesen Standort gewählt?" wollte Perry Rhodan wissen. „Nach unseren Beobachtungen tauchen dort immer wieder Raumschiffe der Cantaro auf.
    Auch gibt es bewohnte Welten im Erfassungsbereich der Sender, unter anderem das Ontry-Melonzus-System mit der dicht besiedelten Welt Rolfth, die nicht unwichtig zu sein scheint. Es war nicht unsere Absicht, mit dem Friedenssprecher einen geistigen Totalüberfall durchzuführen, denn dann wäre das Unternehmen sofort zum Scheitern
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