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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zurückhaltung so schnell erschienen sind. Jemand wollte verhindern, daß wir den materiell stabilen Körper einwandfrei identifizieren konnten."
    „Jemand?" zweifelte ich. „Sprichst du von deinem sogenannten Intimfeind?"
    „Exakt von dem", untermauerte er meine Vermutung. Es kam so leicht und wie selbstverständlich über seine Lippen, daß ich plötzlich doch nachdenklich wurde.
    Perry war ein Realist, der niemals einem Hirngespinst nachgejagt war. „Nun gut", lenkte ich zögernd ein, „belassen wir es vorerst dabei. Auf der KARMINA ist alles in Ordnung. Meine Erlebnisse in den letzten Wochen habe ich dir bereits mit Rafferpuls mitgeteilt. Icho Tolot will das Schicksal seines Volkes klären. Auf Heleios geht es voran.
    Demnächst steht uns eine Werft zur Verfügung. Sie wird in zwei Wochen betriebsbereit sein."
    „Gute Aussichten, Freund", atmete er auf. „Gibt es noch mehr Nachrichten dieser Art?"
    „Adams und seine Leute werden nach der ersten Großernte in etwa zweieinhalb Monaten die Lebensmittelversorgung sicherstellen können.
    Unbeschaffbare Ersatzteile aller Art können demnächst maßgerecht fabriziert werden."
    Roi Danton erschien plötzlich als holographische Darstellung in der KARMINA-Zentrale. Teile seines eigenen Kommandoraums waren ebenfalls zu sehen.
    Er trug eine normale Bordkombination.
    Nur seine Kopfbedeckung deutete auf seinen Hang hin, andere Leute zu verblüffen. Es war eine flache Mütze, wie man sie zur Zeit Heinrichs VIII. getragen hatte.
    Er gab mir keine Zeit, mich darüber auszulassen. „Ich entbiete dir meinen respektvollen Gruß, Gevatter! Entschuldige mein plötzliches Erscheinen in deiner Zentrale.
    Deine Nachrichten klingen gut, berühren meine Interessen aber wenig. Ich bin auf Phönix ausreichend versorgt worden. Es steht euch frei, jederzeit hinzufliegen und die Laderäume aufzufüllen."
    „Die Abwehrwälle der Milchstraße überwinden wir so nebenbei, nicht wahr?"
    Er zuckte mit den Schultern. Roi war ungeduldig geworden. „Es ist nach wie vor ein Risiko, zugegeben. Bleibt also hier im Bereich des Bösen. Es wird böse bleiben, wenn wir nicht endlich Fortschritte erzielen. Ich schlage dir und meinem hochwerten Erzeuger vor, die Einladung des angeblichen Galbraith Deighton anzunehmen. Er will Mitte November bei Orion-Delta aufkreuzen."
    Er verstummte und musterte uns ironisch. Rhodan behielt die normale Bildverbindung bei. Ich ahnte, was ihn bewegte. Das Wissen um den Soltransmitter brannte in ihm wie das Feuer der Hölle. „Mitte November, ja!" bestätigte er Rois Aussage. „In drei Tagen können wir vor dem Solsystem sein, zwei Hyperflug-Unterbrechungen eingeschlossen. Die sollten wir für mindestens eine Einsatzkonferenz benutzen. Yart Fulgens Aussagen über den entdeckten Soltransmitter dürften aufschlußreich sein.
    So sieht meine Planung aus!"
    Danton lachte unterdrückt. Er hatte die Situation richtig eingeschätzt. „Dachte ich mir! Worauf wartet ihr noch? Der Raumsektor um Megaira ist frei von Gegnern. Ich empfange keinerlei Emissionen. Wir sollten nochmals die Gravitraf-Speicher fluten, alle Aggregate überprüfen und starten. Fulgen könnte sich bis zum ersten Zwischenstopp überlegen, was er uns an aufschlußreichen Dingen mitteilen kann oder will. Hörst du mich, Plophoser?"
    Fulgen stand auf und schritt in den Erfassungsbereich unserer Aufnahmegeräte hinein. Nun wurde er auf den beiden anderen Schiffen gesehen. Er grüßte verbindlich. Eine Erklärung über seine Anwesenheit auf der KARMINA war unausbleiblich.
    Er teilte den beiden Aktivatorträgern mit, was er mir bereits gesagt hatte.
    Er hatte sich in das Schiff eingeschlichen, weil er es leid war, von den Widdern nicht ernst genommen zu werden.
    Er wollte ein Kämpfer werden; aktiv etwas gegen die Willkürherrschaft der Cantaro tun. „So, so!" warf Danton gedehnt ein. „Du willst also deinen höchstpersönlichen Sturm auf die Bastille einläuten?"
    Fulgen hatte nur den Begriff „Sturm" verstanden. Den Rest der Redewendung konnte er nicht definieren. Er überging es geschickt. „Ich habe den Soltransmitter mehrere Male in holographischer Darstellung gesehen. Detaillierte Angaben über Inneneinrichtungen und Transportkapazitäten wurden als Datenblock gegeben. Es gehörte zu meinen statistischen Erfassungsaufgaben, den Vollkommen-Sprecher von Stiftermann III über wechselhafte Situationen zu unterrichten. Dazu standen mir die Großspeicher des Superrechners NATHAN auszugsweise zur Verfügung.

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