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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen
Autoren: Unbekannt
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hinüber, der etwa hundert Meter von ihm entfernt war.
    Zwischen abgestützten Mauern und unter einer schützenden Plastikplane als Decke fand er sich wieder. Der Bau befand sich im allerersten Stadium seiner Herstellung. „Bestens geeignet", urteilte der Ilt und kehrte zu den Datenträgern zurück. Auch jetzt strengte ihn die Teleportation nur wenig an. Er setzte sich auf eine Kiste und brachte sie in den Rohbau. Danach benötigte er eine kleine Pause, bis er die nächste Kiste holen konnte.
    Der Zusammenbruch kam völlig überraschend nach der achten Kiste. Es traf den Mausbiber wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Eine unsichtbare Kraft riß ihm die Beine unter dem Körper weg, und er stürzte zu Boden. Er blieb liegen, weil er zu schwach war, sich zu erheben.
    Als er sich auch nach einigen Minuten noch nicht soweit erholt hatte, daß er aufstehen konnte, beschloß er, sich völlig zu entspannen und einfach nur abzuwarten, Seine Kräfte waren bisher stets zurückgekehrt. Es war lediglich eine Frage der Zeit gewesen, wann die Schwächephase überwunden war. Er schaltete den Gravo-Pak seines Schutzanzugs an, um sich der Schwerkraft des Planeten zu entziehen und sich somit zu entlasten.
    Doch dieses Mal dauerte es länger. Die Nacht verging, und der neue Tag zog herauf. Längst war es ruhig geworden. Seit Stunden hatte Gucky keine Detonationen mehr gehört Er wußte, daß Pedrass Foch und die anderen sich zurückgezogen hatten.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn. Er konnte es sich nicht erklären, doch seine Unruhe wuchs.
    Er steuerte sich mit seinem Antigrav zu einem der Fenster hinüber und blickte vorsichtig hinaus. Eine dichte Wolkendecke überzog den Himmel.
    Nirgendwo waren Cantaro zu sehen. Die Roboter standen bewegungslos bei den verschiedenen Bauten. Ein argloser Betrachter hätte annehmen können, daß sie Metallplastiken waren, die ein unbekannter Künstler hier aufgestellt hatte.
    Gucky beschloß, nicht länger zu warten.
    Er teleportierte zu den restlichen Datenträgern hinüber und holte eine weitere Kiste. „Kinderleicht", wunderte er sich, als er danach nicht den geringsten Kräfteverlust registrierte.
    Er verlor keine Zeit mit fruchtlosen Überlegungen, sondern holte auch die letzten drei Spezialbehälter.
    Brüllender Lärm ließ ihn zusammenzucken. Grünes Licht erfüllte den Raum.
    Erschrocken eilte der Ilt zu einem Fenster und blickte hinaus. Er sah cantarische Raumboote, die mit grünen Desintegratorstrahlen die gesamte Umgebung der Baustelle verwüsteten, um mit einem solchen Großeinsatz alle Feinde zu vernichten. Er begriff, daß er unweigerlich verloren gewesen wäre, wenn er sich - wie anfangs geplant - mit den Datenträgern am Waldrand versteckt hätte.
    Dort, wo er die ersten Datenträger abgelegt hatte, war nun nur noch ein dampfendes Nichts.
    Die Brutalität, mit der die Cantaro vorgingen, verschlug ihm die Sprache. Er streckte seine telepathischen Fühler aus, stieß jedoch nirgendwo in der näheren Umgebung der Baustelle auf Leben. Die Droiden hatten alles Leben ausgelöscht.
    Erleichtert stellte der Ilt fest, daß es zahllosen Gefangenen gelungen war, sich weit genug von der Baustelle zu entfernen und sich in den Bergen zu verstecken.
    Vergnügt entblößte er seinen Nagezahn, als die Raumjäger der BLUEJAY auftauchten und den Kampf gegen die Einheiten der Cantaro übernahmen.
    Dann zog er sich vorsichtig vom Fenster zurück, bis er nur noch durch einen kleinen Spalt sehen konnte. Fünf Cantaro kamen aus dem Zentralgebäude hervor und eilten zu dem Bau hinüber, aus dem er die Datenträger entwendet hatte. „Das gibt eine hübsche Überraschung für euch", freute er sich.
    An der Spitze der Cantaro ging Veegran, der Oberbefehlshaber. Sein Gesicht hatte sich Gucky unauslöschlich eingeprägt, als er ihn im Lager der Gefangenen gesehen hatte.
    Laut röhrend und krachend stürzte eines der Raumboote der Cantaro ab. Der Ilt beobachtete, wie es südlich der Baustelle in den Bergen aufschlug und explodierte.
    Den Arbeiterführer schien der Absturz nicht zu berühren. Er betrat das Gebäude, ohne der Schlacht in den Wolken einen Blick zu gönnen. „Gleich ist es mit deiner Ruhe vorbei", kicherte Gucky.
    Er behielt recht. Sekunden später eilte Veegran aus dem Bau hervor und sah sich verstört um, als hoffe er, die Datenträger irgendwo im Freien vorzufinden. Die anderen Cantaro folgten ihm zögernd. Der Ilt war zu weit von ihnen entfernt, um verstehen zu können, was Veegran ihnen in
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