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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen
Autoren: Unbekannt
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Gewirr von medizinischen Gerätschaften sah er den Ilt, der auf einer Liege ruhte.
    Eine nie gekannte Schwäche erfaßte ihn, und er war froh, daß ihn niemand ansprach.
    Er hätte nicht antworten können.
    Die Spezialisten zogen zwei der Geräte zurück, so daß Rhodan bis an die Liege herantreten konnte. Er legte dem Ilt die Hand an die Schulter. Minutenlang verharrte er in dieser Stellung. „Tu uns das nicht an, Kleiner", flüsterte er dann mit mühsam beherrschter Stimme. „Komm schon. Du darfst nicht aufgeben."
    Ein eigentümliches Zittern durchlief den kleinen Körper des Mausbibers.
    Rhodan ließ sich in die Hocke sinken. „Komm schon", wiederholte er leise. „Du glaubst doch nicht, daß wir das zulassen."
    Gucky öffnete das rechte Auge und blickte ihn an. „Hi, Perry", hauchte er.
    Rhodan schluckte. „Hi, Kleiner", sagte er. „Stiehl dich nicht davon. Wir brauchen dich noch."
    Gucky öffnete auch das andere Auge und wandte sich ihm zu. „Das wurde aber Zeit", wisperte er. „Was wurde Zeit?" fragte Rhodan. „Was meinst du damit?"
    „Er ist tot", erklärte der Mausbiber, und seine Stimme klang schon wieder etwas kräftiger. „Beinahe hätte er mich umgebracht."
    Rhodan erhob sich und setzte sich auf die Bettkante. „Ich weiß immer noch nicht, wovon du redest."
    „Da ist ein kleines Mädchen", antwortete der Ilt. „Marte heißt sie. Ihre Gedanken sagen mir alles. Sie hat ihn getötet. Den Agenten der Cantaro."
    Rhodan erfaßte, daß es einen Zusammenhang zwischen den gesundheitlichen Schwierigkeiten des Mausbibers und dem Agenten der Cantaro gab, der offenbar in diesen Sekunden getötet worden war. „Sie hatten ihn biologisch programmiert", fuhr Gucky fort. „Ihr Ziel war es, ihn bei uns einzuschleusen. Und das ist ihnen gelungen. Und beinahe hätten sie erreicht, was sie wollten."
    „Du fühlst dich besser?"
    Gucky entblößte seinen Nagezahn. Es sah noch etwas kläglich aus, aber Rhodan fühlte, wie eine schier unerträgliche Last von ihm abfiel. Er wußte, daß er sich keine Sorgen mehr um den Ilt zu machen brauchte. Die Ursache für die lebensbedrohende Situation war beseitigt. „Es ging schon auf Uulema los", berichtete Gucky. „Schon dort hatte ich Schwächeanfälle. Jetzt weiß ich, woran das lag. Es hing immer davon ab, wo Tomaskon war, wie ich mich fühlte. Hier auf Arhena war er mir zu nah. Fast hätte dieses biologische Ding in seinem Kopf mich umgebracht."
    Gucky richtete sich auf und stützte sich auf seine Ellenbogen. „Was ist denn mit dir, Perry? Was zwinkerst du denn ständig? Hast du etwa geheult?"
    Rhodan lachte. „Ich doch nicht, Kleiner. Das muß wohl ein Staubkorn sein, das mir ins Auge geraten ist!"
     
    ENDE
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