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1448 - Flucht ins Bluthaus

1448 - Flucht ins Bluthaus

Titel: 1448 - Flucht ins Bluthaus
Autoren: Jason Dark
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Auch die Kälte war nicht weniger geworden. Zwar fiel kein Schnee und es lag auch keiner mehr auf den Wiesen oder Feldern, aber zur Kälte kam noch der Wind, und der biss mit seinen eisigen Zähnen in unsere Haut.
    Ein dunkler Himmel, an dem keine Sterne zu sehen waren. Allerdings entdeckte ich bei genauem Hinschauen einen blassen Ball. Da fiel mir ein, dass wir Vollmond hatten.
    Bestes Vampirwetter…
    Der Gedanke brachte mich wieder auf eine bestimmte Frage, mit der ich mich an Suko wandte.
    »Sind dir auf der Fahrt irgendwelche Verfolger aufgefallen?«
    »Nein. Du denkst an Mallmann, wie?«
    »Klar.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen. Es segelte keine übergroße Fledermaus über den Himmel. Außerdem hat er seinen Helfer Saladin, und dessen Opfer liegen bei uns im Wagen. Auch wenn sie sich nicht rühren, gehe ich davon aus, dass er Kontakt mit ihnen aufnehmen kann, wenn er will.«
    »Oder es schon hat«, sagte ich.
    »Kann auch sein.«
    »Dann können wir ihn und auch Will Mallmann hier erwarten«, sagte ich. »Denn ich denke nicht, dass er diese Menschen einfach sausen lassen wird. Da hat er zu viel eingesetzt.«
    Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, aber die Warterei ging mir langsam auf die Nerven. Justine hatte uns nicht gesagt, wo wir ihr Haus finden konnten. Wenn sie zu lange wegblieb, würde ich mich selbst hinter das Lenkrad setzen und es suchen.
    Als ich Suko diesen Vorschlag machte, war er einverstanden. »Es kann nicht weit von hier entfernt liegen. Ich denke, dass wir den Weg hier zu Ende fahren müssen. Vielleicht ist es dann bereits zu sehen. Oder es gibt irgendeinen Hinweis.«
    »Nicht schlecht gedacht«, murmelte ich, »wobei ich noch immer über den Namen Bluthaus nachgrübele.«
    »Den hat Justine kreiert.«
    »Bist du sicher?«
    Suko lächelte. »Du nicht?«
    »Sorry, ich weiß es nicht. Der Name muss nicht unbedingt von ihr stammen.«
    »Sondern…?«
    »Vielleicht ein Begriff aus der Vergangenheit. Da ist alles möglich. Es gibt ja solche Häuser mit Geschichte. Eine böse Geschichte, die man am besten vergessen sollte.«
    »Denkst du an gewisse Tragödien?«
    »Das auch.« Ich präzisierte meine Antwort. »Morde, Bluttaten oder Ähnliches. Was durchaus in der Vergangenheit seinen Ursprung haben kann. Ich will nicht unbedingt den Schwarzen Peter an die Wand malen, aber rechnen sollten wir damit.«
    »Dann wäre es ja ideal für Justine und auch Mallmann…«
    Ich nickte. Ich hätte die Cavallo gern gefragt, aber sie kehrte nicht zurück. Es war wie am gestrigen Abend im Hafen, als sie mich allein gelassen und ich dann auf Chira und den Werwolf getroffen war.
    Chira war eine hypnotisierte Blutsaugerin gewesen, die jetzt nicht mehr existierte, aber dort zwischen den alten, leeren Hallen hatte ich mich ebenfalls allein gefühlt. Später hatte Justine dann eingegriffen, und sehr effektiv, das musste ich ihr zugestehen.
    »Sie hat auch nicht davon gesprochen, wohin die Reise ungefähr hingeht?«, bohrte ich noch mal nach.
    »Nein, John. Sie hat leider recht wenig gesprochen, aber es kann nicht mehr weit sein, sonst wäre sie nicht ausgestiegen, um sich umzusehen.«
    »Wahrscheinlich will sie herausfinden, ob die Luft rein ist.«
    »Kann man so sehen.«
    Ich stellte sofort meine nächste Frage. »Aber wer könnte dort leben oder auch nur von dem Haus wissen?«
    »Mallmann?«
    »Ihn hätte ich auch auf der Liste«, gab ich zu. »Obwohl es nicht so sein muss.«
    Suko machte einen Schnitt. »Bevor wir noch länger hier warten und herumreden, lass uns endlich einsteigen und fahren.«
    Diesmal würde ich auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, aber zuvor musste ich noch einen Blick auf die hypnotisierten Menschen werfen. Ich zerrte die Seitentür auf. Im Schein der schwachen Deckenleuchte stellte ich fest, dass sich nichts verändert hatte. Nach wie vor lagen sie auf dem Rücken.
    Sie sahen harmlos aus, aber sie standen unter dem Einfluss Saladins. Wenn er wollte, würde er aus ihnen regelrechte Mordmaschinen machen.
    Hoffentlich passierte das nicht. Und wenn es tatsächlich nicht zu verhindern war, dann hoffte ich, dass sich keine unschuldigen Personen in der Nähe aufhielten.
    Ich schloss die Tür wieder, drehte mich um und wunderte mich über Sukos Haltung. Er stand ziemlich starr und blickte in den dunklen Morgenhimmel.
    »Hast du was gesehen?«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Aber du hast es?«
    Suko drehte sich um. Sein Gesicht zeigte nicht eben einen glücklichen Ausdruck. »Ich kann es nicht beschwören,
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