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1448 - Flucht ins Bluthaus

1448 - Flucht ins Bluthaus

Titel: 1448 - Flucht ins Bluthaus
Autoren: Jason Dark
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ruhig, und die Minustemperaturen schienen die Umgebung eingefroren zu haben.
    »Zufrieden, John?«
    »Nicht ganz. Ich vermisse unsere Freundin.«
    »Die findest du im Haus.«
    »Klar. Sie wird bestimmt nicht geschlafen haben. Aber warum kommt sie uns nicht entgegen?«
    »Das werden wir von ihr hören. Lass uns erst mal aussteigen.«
    »Moment noch.« Ich legte Suko meine Hand auf den Arm.
    »Was ist denn?«
    »Es liegt an meinem Kreuz. Er hat sich gemeldet. Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ein Wärmestoß?«
    »Genau.«
    »Wann?«
    »Wir hatten knapp das Grundstück erreicht.«
    Er schaute mich an, stellte aber keine weitere Frage. Dafür zog er die richtigen Schlüsse und sagte mit leiser Stimme: »Dann könnte dieses Gebiet durchaus verseucht sein. Magisch, meine ich.«
    »Ja.«
    »Schön. Nichts gegen dein Kreuz, John. Ich frage mich nur, warum es sich gemeldet hat. Was ist passiert? Haben wir dabei eine Grenze überschritten?«
    »Du denkst mit, Alter.«
    »Ich habe aber keine gesehen. Wir könnten uns also in einer magischen Zone befinden.«
    »Ja, und zwar in einer, in der sich Justine Cavallo unbehelligt bewegen kann.«
    »Es wird immer besser.«
    »Noch haben wir keine Beweise. Ich habe es dir nur gesagt, falls etwas Ungewöhnliches passiert. Ab jetzt sollten wir mit allem rechnen.«
    »Das tun wir doch immer.«
    Ich zog die Kette meines Kreuzes über den Kopf, steckte es in die Jackentasche und öffnete die Beifahrertür. Natürlich dachte ich auch an unsere menschliche Ladung, aber wir hörten nichts, was auf ein Erwachen hingedeutet hätte.
    Es gab äußerlich keine Veränderung. Die erstarrten Bäume wirkten wie eine Skulpturenlandschaft. Der Frost hatte ihre Äste und Zweige mit einer hellen Schicht überzogen.
    Szenen wie diese erlebten wir nicht zum ersten Mal. Ich wusste nicht, wie oft ich schon auf mehr oder weniger alte Häuser zugegangen war, und es war auch nicht immer spaßig gewesen. In manchen Bauten hatte uns die Hölle erwartet. Damit mussten wir auch hier rechnen, auch wenn alles still blieb und nichts auf eine Gefahr hinwies.
    Wir waren an der Vorderseite des Hauses angekommen. Als Erstes fiel uns auf, dass kein Licht in dem Gebäude brannte. Zumindest blieben die Fenster dunkel. Ob es überhaupt elektrischen Strom gab, war die große Frage. Bei Tageslicht hätten wir die Fassade sehen und auch abschätzen können, wie alt der Bau wirklich war. So aber machte uns die Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung.
    Ich wurde den Gedanken an die Warnung durch mein Kreuz nicht mehr los. Das war nicht grundlos geschehen. Wir befanden uns in einer Umgebung, die eine Gefahr für uns bedeuten konnte.
    Wo steckte sie?
    Es wies nichts darauf hin. Wir konnten uns dem Haus nähern, ohne dass man uns störte. Wir behielten die Treppe im Blick, die zu einer recht breiten Tür hinaufführte.
    Flankiert wurde sie von zwei hohen Fenstern, die bis zum Boden reichten. Auch die anderen Fenster im Erdgeschoss waren von ihren Ausmaßen her nicht kleiner.
    »Da tut sich nichts«, murmelte Suko. »Unsere Freundin Justine hätte sich ruhig zur Begrüßung zeigen können.«
    »Das meine ich auch.«
    Da niemand erschien und auch niemand die Tür öffnete, blieb uns nichts anderes übrig, als alles selbst in die Hände zu nehmen. Ich dachte noch daran, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, die fünf hypnotisierten Menschen hier unterzubringen.
    Jetzt lagen sie dort auf der Ladefläche des Wagens, und wir würden sie zunächst mal da liegen lassen.
    Die Tür war und blieb unser Ziel. Es führte kein Weg hin. Wir gingen über den Rasen, würden die Treppe erreichen und die wenigen Stufen hochgehen.
    Alles blieb im Rahmen des Normalen, und trotzdem hatte ich die Warnung empfangen. Das Kreuz konnte sich nicht geirrt haben. Das war noch nie der Fall gewesen.
    Vor der letzten Stufe blieben wir stehen und schauten sie uns an.
    Sie war im Laufe der Zeit brüchig geworden, und Risse in verschiedenen Breiten und Längen hatten das Gestein gezeichnet. Aus diesen Lücken quoll Gras hervor, und Teile des Gesteins waren von einer glitschigen Moosschicht bedeckt.
    Suko holte seine Lampe hervor. Er strahlte die Tür an, weil wir sehen wollten, wie stabil sie war und ob sie unter Umständen sogar offen stand.
    Das war nicht der Fall. Auch das Anleuchten der beiden Fenster links und rechts brachte nichts, und wir hatten den Eindruck, dass dieses Haus unbewohnt war.
    »Schon seltsam«, meinte Suko.
    Ich hob die Schultern.
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