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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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„Ich verstehe diese stolzen Wüstensöhne ein wenig. Sie scheuen davor zurück, sich zu binden und damit ihre Freiheit aufzugeben. Aber ich bin sicher, daß sie in absehbarer Zeit anderen Sinnes werden, nämlich dann, wenn sie erkennen, welche gewaltigen Vorteile der Frieden und die Zusammenarbeit der Völkergemeinschaft von Bugaklis bringt.
    Irgendwann kommen sie von selbst. Ihr solltet ihnen diese Möglichkeit nicht verbauen."
    Roq Rahee war einsichtig gewesen, zumal Covar Inguard die Akonin unterstützt hatte. Die Putranai würden frei und ungebunden und in Frieden leben können, wenn sie selbst Frieden hielten.
    Die versammelten Tronahae, Bergmenschen und Tyrrshun allerdings gaben sich nicht damit zufrieden, daß der Friedenspakt unter Dach und Fach gebracht war. Sie wollten dieses bedeutendste Ereignis in der Geschichte von Bugaklis gebührend feiern.
    So wurden denn bei klirrendem Frost und unter blauem Himmel in der Wüste rings um die Kuppel der Großen Mutter Festzelte aufgebaut und Feuer angezündet.
    Wüstenschiffe, Tyrrshun und Drachensegler holten die schmackhaftesten Nahrungsmittel und die besten Getränke aus ihren Städten, Bergdörfern und Horsten. Bald drehte sich über glühenden Holzkohlen Braten am Spieße, brodelten Eintöpfe in großen Kesseln und wurden alle möglichen alkoholfreien und alkoholischen Getränke ausgeschenkt.
    Tronahae kosteten Spezialitäten der Bergmenschen und Bergmenschen solche der Wüstensöhne - und auch die Tyrrshun beteiligten sich am allgemeinen Austausch und Probieren von Delikatessen. „Sie sind wie die Kinder", stellte Iruna fest, die mit Eirene, der Besatzung der CRAZY HORSE und Covar Inguard auf den Bänken saß, die auf der Brücke eines Wüstenseglers aufgestellt und mit einem Baldachin überspannt waren. „Und ich hätte sie beinahe ins Verderben getrieben", sagte Eirene schuldbewußt. „Dich traf keine Schuld", widersprach die Akonin. „Wärst du nicht mit nach Bugaklis gekommen, hätte jemand anderes gemeinsam mit Böcklin das alte Wrack des Hauri-Schiffs untersucht und sicher ebenfalls versehentlich den Psi-Generator aktiviert."
    „Aber ich war es, die zu willensschwach war, den psionischen Impulsen zu widerstehen", erklärte Eirene. „Ich bin zur Unzeit erneut in die Große Mutter eingedrungen und habe den Konflikt zwischen Tronahae und uns ausgelöst, als die Putranai mich fingen."
    „Einen heilsamen Konflikt", entgegnete Iruna lächelnd und zauste ihr aufmunternd den dunkelbraunen Haarschopf. „Denn erst durch ihn wurde der Weg für einen Friedensschluß mit den Tyrrshun frei.
    Außerdem, wer darf schon verantwortlich gemacht werden für den Grad seiner Empfänglichkeit für psionische Impulse!
    Das ist in seinen Genen verankert - und es ist grundsätzlich weder positiv noch negativ. Alles kommt auf die jeweilige Situation an."
    „Und mein Versuch, dich umzubringen?" fragte Eirene, und ihre Augen verdunkelten sich.
    Impulsiv nahm Iruna sie in die Arme. „Das warst doch nicht du", sagte sie. „Das waren die wirren psionischen Impulse, die der Psi-Generator zu jenem Zeitpunkt ausstrahlte und die beinahe ein Blutbad zwischen Tyrrshun und Tronahae verursacht hätten. Vergiß das also!"
    „Dann sind wir noch Freunde?" erkundigte sich Eirene hoffnungsvoll. „Wir waren es seit mehr als zwei Monaten", erwiderte Iruna ernst. „Seit dem Zeitpunkt, als wir beide erkannten, daß uns das im Grunde schon lange vorherbestimmt gewesen war. So etwas hat ewigen Bestand, auch wenn die Wogen des Schicksals noch so hoch gehen."
    „Ich danke dir", flüsterte Eirene.
    Iruna schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig unter Freundinnen.
    Wir rechnen nichts gegeneinander auf, sondern jeder gibt das, was in seinen Kräften liegt - und jeder nimmt das, was er haben muß."
    Sie drückte Rhodans Tochter noch einmal fest, dann zog sie sich innerlich zurück, weil ihre Gefühle plötzlich von etwas anderem voll beansprucht wurden, von etwas, das sie bis dahin wegen aktueller Anforderungen immer zurückgedrängt hatte.
    Die Freunde und Gefährten musterten sie erstaunt und besorgt. Sie bemerkte es nicht einmal. „Atlan!" flüsterte sie - und ihr Blick schien über die unzähligen Lichtjahre hinweg gerichtet zu sein, die sie von dem Geliebten trennten. „Ich fühle, daß sich Ereignisse anbahnen, die einem katastrophalen Höhepunkt entgegentreiben.
    Warte auf mich, denn wir müssen beisammen sein, um entweder vereint zu sterben oder zu siegen! Ich komme!"
    Sie
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