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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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eigenen Galaxis abgeschnittenen Tarkarütern und Freihändlern möglicherweise entscheidend dabei helfen, ihre Probleme zu meistern.
    Im hellen Schein ihrer Helmlampe musterte Eirene die Trümmer von Stahlschränken, die anscheinend früher der Aufbewahrung von Raumanzügen gedient hatten. Jedenfalls waren einige bäurische Raumanzüge unter und zwischen ihnen festgeklemmt.
    Erleichtert stellte Rhodans Tochter fest, daß die Anzüge leer waren. Hinter den Trümmern konnte sie ein geschlossenes Schott erkennen. „Es könnte das Schott der Hauptzentrale sein", sagte sie zu dem Toklunten, der sich neben ihr postierte.
    Sie mußte auf ihn hinabsehen, denn er war nur 40 Zentimeter groß, allerdings ebenso breit und ein wahres Muskelpaket.
    Das und sein „Bocksgesicht", das ihm den Spitznamen Böcklin eingetragen hatte, verrieten, daß Eschkral Noghim Dragth nichtmenschlich war. Äußerlich hominid war er dennoch; schwerwiegender waren die metabolischen Unterschiede. Was allerdings niemanden wunderte, der wußte, daß er von einer Sumpfwelt in der Galaxis Maffei lstammte. „Ich bin sicher, daß es das ist", erwiderte Böcklin. „Wir befinden uns bereits in der Bugsektion, die unterhalb der Planetenoberfläche steckt. Laß mich bitte vorbei, dann zwänge ich mich durch die Trümmer und kann vielleicht feststellen, ob wir das Schott jemals öffnen können.
    Vorher wäre es sinnlos, die Trümmer wegzuräumen."
    „In Ordnung", sagte Eirene und trat beiseite, so daß der Toklunte sich durch den größten Zwischenraum zwängen konnte, den sie zuvor verdeckt hatte.
    Mit seinem kleinen Kompaktkörper fiel es Böcklin relativ leicht, sich zwischen den Trümmern hindurch zu winden - und seine physische Kraft half ihm, Trümmer, die ihm den Weg versperrten, beiseite zu drücken.
    Wenige Minuten später stand er vor dem Schott.
    Fasziniert beobachtete Eirene, wie der Toklunte mit seinen rabenschwarzen, sechsgliedrigen Händen das Schott und den Schottrahmen abtastete. Es sah aus, als könnte er erfühlen, ob die darin liegenden elektronischen und syntronischen Installationen „tot" waren oder noch teilweise funktionsfähig. Doch Eirene wußte natürlich, daß Böcklin das nicht vermochte. Er hatte das Detektorelement seines SERUNS mit den Sensor-Rezeptoren seiner Handschuhe zusammengeschaltet, wodurch die künstlichen Sinneszellen als Teile des Detektorsystems wirkten und durch die Rückkoppelung entsprechend hypersensibilisiert waren.
    Als die beiden Hälften des Schottes sich plötzlich voneinander entfernten, zuckte die Terranerin zusammen. Im nächsten Moment hielten sie knirschend an, nachdem sie einen Spalt von nicht mehr als einem halben Meter Breite freigegeben hatten.
    Der Lichtkegel von Böcklins Helmlampe stach hindurch, dann erklärte der Toklunte: „Es ist die Hauptzentrale. Sie sieht nicht vielversprechend aus. Der Aufprall hat hier am schlimmsten gewirkt. Du kommst am besten nicht hierher, Eirene-Lady."
    „Tote?" fragte Eirene leise. „Mumien", antwortete Böcklin. „Wahrscheinlich die ganze Zentrale-Besatzung."
    „Ich habe schon Schlimmeres gesehen", stellte Rhodans Tochter fest. „Hilf mir bitte, die Trümmer davor wegzuräumen!"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später war auch für Eirene der Weg frei. Der Toklunte und sie zwängten sich mit den notwendigen Verrenkungen seitlich durch die Öffnung.
    Zwei Scheinwerferkegel beleuchteten ein Chaos aus implodierten Bildschirmen, zerschmetterten Kontursesseln und Kontrollen sowie verdreht zwischen den Trümmern eingeklemmten, in ihren teilweise noch geschlossenen Raumanzügen mumifizierten Hauri.
    Eirene schloß sekundenlang die Augen und stellte sich vor, wie sich der Bug des Schiffes vor knapp siebenhundert Jahren in den Boden des Planeten gebohrt hatte und wie die Schiffsführung, die bis zuletzt in der Zentrale ausgeharrt hatte, urn mit Notschaltungen wenigstens einen Teil der Besatzung zu retten, ums Leben gekommen war. Diese Hauri hatten sich bewußt geopfert.
    Sie öffnete die Augen wieder, als sie ein Poltern hörte. Böcklin hatte einen Kontursitz, der quer über den Kontrollen gelegen hatte, mit einem beachtlichen Kraftakt hochgestemmt und zur Seite geschoben.
    Dadurch war der Teil der Kontrollen freigelegt worden, zu dem die Schaltungen für die Bordpositronik gehörten. „Warte!" sagte Eirene, als sie sah, daß der Toklunte sich an den Schaltungen zu schaffen machen wollte. „Damit kenne ich mich wahrscheinlich besser aus als du."
    Sie wußte
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