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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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nicht, inwieweit er sich mit den Schaltungen haurischer Raumschiffe auskannte, aber sie selbst wußte aus der Zeit in Tarkan recht gut darüber Bescheid.
    Böcklin zweifelte offenbar nicht daran, denn er befolgte ihre Aufforderung.
    Neben ihm angekommen, musterte die Terranerin konzentriert die Sensorpunkte, Schalttasten und Anzeigen. Natürlich war alles dunkel. Entweder hatte der Aufprall den Ausfall bewirkt oder die Bordpositronik hatte einige Zeit nach der Notlandung alles auf Null geschaltet. Doch wie auch immer, Energie mußte in gewissem Umfang noch vorhanden sein.
    Andernfalls hätte das Schott sich nicht gerührt. „Innenbeleuchtung", sagte Eirene und drückte eine kleine Schaltplatte nieder.
    Rötliches Licht glomm auf und verbreitete ein gespenstisches Glühen in der Zentrale: die Notbeleuchtung. „Wir sollten die Bordpositronik abfragen können", überlegte Eirene laut und deutete auf eine andere Schaltplatte. „Damit wird sie aktiviert, wenn sie ausgeschaltet ist."
    „Die Bordpositronik wird sich einige Zeit nach der harten Landung selbst desaktiviert haben, nachdem sie aus allen Umständen auf einen extremen Notfall schloß", meinte Böcklin. „Dann braucht sie mit Sicherheit die Eingabe eines ganz bestimmten Befehlskode, um sich voll aktivieren zu können."
    „Den wir nicht kennen", ergänzte Eirene. „Aber auf Bereitschaft wird sie sich schalten lassen, um den Befehlskode annehmen zu können. Danach sehen wir weiter."
    „In Ordnung", erwiderte Böcklin und drückte die betreffende Schaltplatte nieder.
    Die Platte leuchtete gelblich auf.
    Gleichzeitig wurde es unter den transparenten Abdeckplatten einiger Anzeigefelder hell. In einem Feld begann ein grünes Symbol zu pulsieren. „Die Aufforderung zur Eingabe des Befehlskodes", sagte Eirene. „Jetzt brauchten wir einen hochwertigen Syntron.
    Er könnte in wenigen Sekunden ein paar Millionen Bitfolgen abstrahlen, von denen eine vielleicht identisch mit dem haurischen Befehlskode wäre."
    „Da wir keinen großen Syntron dabei haben, ist uns diese Möglichkeit verschlossen", erwiderte Böcklin. „Die Bordpositronik wird nach einer gewissen Zeitspanne wieder von Bereitschaft auf Null gehen. Wenn wir vorher das Computerlog benutzen könnten ...
    Eigentlich sollte es wenigstens Informationen aufnehmen können, egal, ob die Bordpositronik voll aktiviert ist oder nicht. In dem Fall ließe sich vielleicht durch einen Trick auch eine Informationsabgabe herbeiführen." Er deutete auf eine schmale Schaltleiste. „Das müßte der Ein-Aus-Schalter des Computerlogs sein, oder?"
    „Das ist er", bestätigte Eirene.
    Der Toklunte drückte die Leiste nieder. Überrascht sahen er und Eirene sich an, als eine Stimme ertönte und ein paar Worte auf Hangoll sagte - und wieder verstummte, während ein Teil der leuchtenden Anzeigefelder dunkel wurde.
    Dafür leuchtete ein quadratisches Feld mit zwölf kleinen Tasten hellblau auf. „Was ist das?" fragte Böcklin und blickte das Tastenfeld mißtrauisch an. „Ich sehe so etwas auch zum erstenmal", erklärte Eirene. „Aber es muß etwas mit dem Computerlog zu tun haben, sonst wäre es nicht hell geworden, nachdem du das Log eingeschaltet hattest. Vielleicht eine Reserveschaltung, die sich beim Ausfall der normalen Log-Aktivierung einschaltet."
    „Das klingt logisch", meinte der Toklunte.
    Eirene nickte und drückte probeweise eine der zwölf Tasten nieder. Sie blieb unten. Das hellblaue Leuchten verwandelte sich in mattes weißes Leuchten. Sonst rührte sich nichts. „Keine Veränderung irgendwelcher Anzeigen", stellte Böcklin fest. Kurz entschlossen betätigte er abermals den Ein-Aus-Schalter des Computerlogs.
    Einige Anzeigefelder wurden wieder hell.
    Als Böcklin erneut auf die Schaltleiste drückte, verdunkelten sie sich wieder - und eine Stimme sagte etwas auf Hangoll. „Zahlen, genau wie vorhin", sagte Eirene. „Vier, neun, zwei, drei, fünf auf Hangoll. Sonst nichts."
    „Eine Anleitung zur Bedienung des weißleuchtenden Schaltfelds?" überlegte der Toklunte laut. „Versuchen wir es!" sagte Eirene.
    Sie drückte nacheinander die vierte, neunte, zweite, dritte und fünfte Taste „ihres" Schaltfeldes, von oben links gezählt. Im Unterschied zu der ersten Taste, die die Terranerin vorher gedrückt hatte, blieben die anderen fünf Tasten nicht unten, sondern federten sofort wieder zurück.
    Dabei flackerte das weiße Leuchten des quadratischen Feldes. „Energiemangel", konstatierte Böcklin.
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