Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bass-Teth niemals zurückkehren.
    Es gab nur einen Hoffnungsschimmer für ihre Gefährten.
    Die biologischen Funktionen von Irunas Körper hatten sich in den letzten beiden Monaten nicht verändert. Sie waren so stabil und so normal geblieben wie immer, wenn sich ihr Bewußtsein durch Pedotransferierung in ein anderes Bewußtsein versetzt hatte oder in einem Zerotraum durch Raum und Zeit geisterte.
    Allerdings war Iruna von Bass-Teth als Pedotransfererin insofern einmalig, daß ihr Körper nicht zu einem amorphen Zellhaufen zerfloß, wenn sie ihn verließ. Er hatte stets seine normale Gestalt behalten, nur daß er eben „geistesabwesend" gewesen war. Darum gab es keine Erfahrungswerte darüber, wie ihr Körper sich verhielt, wenn ihr Bewußtsein mit einem anderen Körper verging. Dr. Howard Lester war anfangs sicher gewesen, daß sich im Lauf der Zeit Verfallserscheinungen bemerkbar machen würden, falls Irunas Bewußtsein nicht mehr existierte - und mit diesem Argument hatte er bisher die Schiffsführung der CRAZY HORSE auch davon überzeugen können, daß es notwendig war, weiter auf Bugaklis zu bleiben und auf die Rückkehr von Irunas Bewußtsein zu warten.
    Inzwischen jedoch war seine eigene Überzeugung brüchig geworden - und er fürchtete sich vor dem Moment, wo er dies eingestehen mußte.
    In diesem Moment würden die Frauen und Männer der CRAZY HORSE sich zum Verlassen des Planeten und zur Rückkehr nach Phönix entscheiden, denn sie waren Freihändler, deren Organisation um ihre Existenz rang und verzweifelt versuchte, einen Weg ins Innere der Galaxis zu finden, der durch Abstammung ihre ureigenste Galaxis war und aus der sie dennoch durch das Wirken einer fremden Macht ausgesperrt waren.
    Jeder einzelne von ihnen wurde für die Bewältigung dieser Aufgaben gebraucht - und sie harrten nur deshalb noch auf Bugaklis aus, weil Iruna von Bass-Teth die Lebensgefährtin des Arkoniden Atlan war, dessen Autorität sie alle uneingeschränkt anerkannten und dessen Charisma sie alle in seinem Bann hielt.
    Doch falls ihnen klar würde, daß Atlans Gefährtin absolut nicht mehr zu helfen wäre... „Ich hatte etwas gefragt, Howie", mahnte Lion Wing ungeduldig.
    Der Mediziner rieb sich die Augen. „Entschuldige, ich bin etwas übermüdet", erklärte er. „Unserem Gast geht es gut. Die Kontrollen des Kyb-Systems, in das Iruna integriert ist, zeigen unverändert normale und absolut stabile Körperfunktionen an.
    Sie wird nicht die geringsten Schwierigkeiten haben, sobald ihr Bewußtsein zurückkehrt."
    „Wenn es zurückkehrt", warf Kersham Tal, der marsianische Navigator, ein und drückte damit indirekt seine Zweifel aus. „Ich zweifle nicht daran, daß Irunas Bewußtsein noch existiert", erwiderte Lester schärfer, als er eigentlich beabsichtigt hatte. „Und ich denke, daß es bald zurückkehren wird", log er verzweifelt.
    Und wenn sein Körper dann nicht innerhalb eines Radius von rund tausend Metern vorhanden ist, verweht ihr Bewußtsein vielleicht unwiderruflich! fügte er in Gedanken hinzu. Denn bei ihrem ersten Kampf in der Geheimstation vor knapp einem Jahr wurde mit ihrer Spezialkombination auch der darin enthaltene Psiotronische Verstärker zerstört, so daß die Reichweite ihrer Pedokräfte nicht mehr nach Lichtjahren maß, sondern sich auf tausend Meter beschränkte - zumindest was Pedotransferierungen anging. „Das denke ich auch, Howie", unterstützte ihn Nuria Gaih Zahidi. „Ich habe es im Gefühl, daß sich irgendwelche neuen Ereignisse anbahnen."
    „Es wird auch höchste Zeit", grollte der oxtornische Kommandant und drehte sich mit seinem Kontursessel um etwa zwanzig Grad, weil er auf einem Ortungsschirm etwas bemerkt hatte. „Da kommen übrigens unsere Ausflügler wieder zurück. Ich bin gespannt darauf, was Eirene und Böcklin diesmal in dem Wrack entdeckt haben."
     
    *
     
    Wenige Minuten später erstatteten die Terranerin und der Toklunte Bericht. „Unsere Aussichten, in absehbarer Zeit einen Zugriff auf Informationen des Computerlogs realisieren zu können, stehen also nicht schlecht", resümierte Eirene anschließend. „Wir haben jedenfalls direkten Zugang zu den betreffenden Schaltungen."
    „Ich sehe es auch so", bestätigte Eschkral Noghim Dragth und nahm erfreut die Schale mit heißer Pilzkraftbrühe entgegen, die Nuria ihm reichte. „Vielleicht können wir nächstes Mal einen Notenergiespeicher aktivieren, den wir bisher noch nicht gefunden haben. Unser Problem besteht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher