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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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verschwand.
    Vielleicht brachte der Arzt die Antwort auf ihre unausgesprochenen Fragen mit zurück. Die Wüstensöhne hielten zwar gern eine gewisse Distanz zu den Sternenfahrern, aber sie vertrauten ihnen und würden Howard, der sich besonderer Beliebtheit bei ihnen erfreute, wahrscheinlich freimütig von Problemen berichten, die bei ihnen aufgetreten waren.
    Vorausgesetzt, sie hatten sie als ernstzunehmende Probleme erkannt.
    Nuria war sich dessen nicht sicher. Ihre Unruhe wuchs - und zwang sie schließlich dazu, etwas zu unternehmen, um sich zumindest selbst zu beruhigen.
    Sie verließ ihren Platz. „Ich gehe in die Ortungszentrale", sagte sie zum Kommandanten, der sich wieder einem Computer-Lernprogramm zuwandte, um die lange Wartezeit auf Bugaklis nicht untätig zu verbringen. „Routineüberprüfung der Sonden."
    „Hoffentlich findest du etwas Aufregendes heraus, Nuria", gab Lion Wing zurück.
    Sie lächelte ihm zu und verließ die Hauptzentrale.
    Das Warten war auch so ein Problem! dachte sie, während sie die paar Schritte bis zur Ortungszentrale ging. Die CRAZY HORSE mußte notgedrungen in der Nähe des Ortes bleiben, an dem Irunas Bewußtsein vermutet wurde. Das machte die kosmonautische Besatzung so gut wie arbeitslos, denn alle notwendigen Überwachungs- und Wartungsarbeiten liefen automatisch ab. Da die Entwicklung der Tronahae, der Bergmenschen und der „Seeteufel" möglichst überhaupt nicht beeinflußt werden durfte und auch Eingriffe in die natürliche Umwelt unbedingt vermieden werden mußten, war der Besatzung des Kreuzers nichts anderes übrig geblieben, als sich mit Hilfe von Computerprogrammen weiterzubilden, sich körperlich durch Sport fit zu halten und ansonsten im Schiff herumzugammeln -und das seit rund zwei Monaten.
    Wahrscheinlich sehnte sich inzwischen jede Frau und jeder Mann an Bord danach, daß irgend etwas geschah, was den alltäglichen Trott unterbrach.
    Die Raumschiffsingenieurin gestand sich ein, daß es ihr nicht anders erging. Dennoch fürchtete sie plötzlich, daß das, was die Routine unterbrach, zu einer Katastrophe ausarten konnte. Sie hatte im Gegensatz zu manchen Freifahrern an Bord auch nicht vergessen, daß das Sandra-System mit Bugaklis zur Galaxis Hangay gehörte und daß diese Galaxis über viele Milliarden Jahre hinweg Bestandteil eines fremden Universums gewesen war - des Universums Tarkan -, in dem Entwicklungen stattgefunden haben mochten, deren Früchte vielleicht erst jetzt heranreiften.
    Früchte, die unter Umständen positive Auswirkungen auf ganz Hangay hatten - oder ein grausames Verhängnis gebaren.
    Nuria schüttelte den Kopf.
    Sie sah ganz sicher zu schwarz. Hangay gehörte seit rund siebenhundert Jahren dem Standarduniversum an -und offenbar hatte sie nichts hervorgebracht, das wirklich gefährlich gewesen wäre. Sklavenjäger und Piraten durften dabei nicht zählen. So etwas hatte es immer und überall gegeben.
    Warum also sollte Hangay ausgerechnet nach rund siebenhundert Jahren das Verhängnis hervorbringen!
    Sie nahm in einem Kontursessel Platz, der sich vor den Kontrollen für die Augen der CRAZY HORSE befand, für die nicht mehr als fußballgroßen Satelliten, die von der CRAZY HORSE in verschiedene Orbits um den Planeten befördert worden waren und mit ihren mannigfachen Spähsystemen die Oberfläche von Bugaklis rund um die Uhr nach Besonderheiten absuchten.
    Nachdem Nuria einige Schaltungen vorgenommen hatte, leuchtete eine ganze Wand voller Monitoren auf.
    Die Bildschirme zeigten Ausschnitte der Planetenoberfläche - und zwar von jenen Regionen, in denen die Tronahae wohnten und durch die sie mit ihren Tierherden zogen oder in ihren Wüstenschiffen auf die Jagd gingen.
    Die Ingenieurin sah die gedrungenen Kuppelbauten der Hauptstadt Metemoa, die in runden Tälern hingeduckten kleinen Dörfer und Gruppen der phantastischen Wüstensegler, die die Tronahae so meisterhaft bauten und beherrschten, durch die Wüsten des größten und einzigen richtig besiedelten Kontinents gleiten. Vielerorts tobten Stürme und Gewitter -und weite Gebiete lagen unter Staubund Sandwolken.
    Diese meteorologischen Phänomene störten Nurias Beobachtungen allerdings nicht, denn die Satelliten sahen nicht nur mit normaloptischem System, sondern mit Radar- und anderen Tastern und im Infrarotbereich.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde war Nuria sicher, daß das Leben der Tronahae völlig normal verlief und daß sich auch nirgendwo unbemerkt von ihnen etwas
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