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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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Schwerwiegendes sein, was die Tronahae aufgescheucht hatte gleich Ameisen in einem Haufen, in dem jemand mit einem Stock herumgestochert hatte.
    Aber was?
    Denn was sich auf den Monitoren sehen ließ, war lediglich die Wirkung, aber nicht die Ursache - und nicht das geringste deutete auf diese Ursache hin.
    Dennoch mußte es eine geben, denn nichts geschah grundlos.
    Nuria aktivierte den Interkom und rief nach Eirene. Als einziger Mensch, der intensiven Kontakt mit den Bergmenschen gehabt hatte, wenn auch meist nur mit einem einzigen Exemplar, wußte Eirene wahrscheinlich mehr über Bugaklis als jede andere Person an Bord der CRAZY HORSE. Sie würde vielleicht erklären können, was die plötzlichen Aktivitäten der Tronahae zu bedeuten hatten - und vielleicht, hoffentlich, war die Erklärung völlig harmlos.
    Auf dem Bildschirm des Interkoms tauchte das Gesicht Böcklins auf. „Du rufst nach Eirene, Nuria-Lady?" fragte er. „Ich habe erst dadurch bemerkt, daß sie anscheinend nicht an Bord ist.
    Moment, the Axe hat eine Syntroninformation eingeholt."
    „Eirene hat das Schiff mit unbekanntem Ziel verlassen", schaltete sich die Stimme des Kommandanten ein, der bei den Freihändlern „the Axe" genannt wurde, was soviel wie „das Henkersbeil" bedeutete und etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte, in der er Piraten und Sklavenjäger aufgespürt und gerichtet haben sollte. „Zu Fuß?" fragte Nuria. „Ja", antwortete Lion. „Allerdings benutzte sie ihr Gravopak."
    „Sie hat kein Ziel angegeben?" fragte Nuria. „Nein", erwiderte der Kommandant.
    Die Ingenieurin bedankte sich für die Auskunft und widmete sich anschließend wieder ihren Beobachtungen. Es gab jedoch nichts Neues zu sehen - und wäre das Verhalten der Tronahae nicht so ungewöhnlich gewesen, Nuria hätte sich wahrscheinlich bald wieder beruhigt.
    Nach zirka zwanzig Minuten schaltete sie die Monitoren ab und kehrte in die Hauptzentrale zurück. „Ich muß etwas mit dir besprechen, Lion", wandte sie sich an den Kommandanten.
    Dabei bemerkte, sie, daß Böcklins Platz leer war, was in ihrem Bewußtsein unwillkürlich zu einer Assoziation mit Eirene führte. „Wo ist Böcklin hingegangen, Lion?" erkundigte sie sich. „Er wollte nach Eirene suchen", antwortete der Oxtorner. „Anscheinend vermutete er, daß sie unterwegs zur Großen Mutter sei."
    „Das vermutete er?" fragte Nuria beunruhigt. „Er hätte sich doch Gewißheit verschaffen können, indem er sie über Minikom anrief."
    „Wenn sie geantwortet hätte, aber das tat sie nicht", erklärte Lion Wing. „Deshalb stellte ich unserem Bocksgesicht einen Gleiter zur Verfügung, damit er Eirene findet, bevor sie Dummheiten anstellt."
    „Vielleicht hat sie schon Dummheiten angestellt", meinte die Sana ahnungsvoll. „Ich brauche ebenfalls einen Gleiter. Ich muß nach Eirene suchen."
    „Abgelehnt", erwiderte Lion. „Vielleicht muß jemand Eirene von Dummheiten abhalten, aber dazu genügt eine Person mit einem Gleiter - und Böcklin braucht ganz gewiß keine Unterstützung."
    „Aber deswegen kannst du mir doch einen Gleiter geben!" begehrte Nuria auf. „An Bord drehe ich doch nur Däumchen."
    „Nicht, wenn ich erhöhte Bereitschaft angeordnet habe", widersprach der Kommandant. „Erhöhte Bereitschaft?" echote die Ingenieurin. „Aber aus welchem Grund?"
    „Mein linkes Auge juckt, Jägerin", sagte Lion leise. „Und wenn mein linkes Auge juckt, hat es wenig später immer Zoff gegeben."
    Unwillkürlich blickte Nuria dem Kommandanten ins Gesicht, dessen linke Hälfte von oben bis unten synthetisch war, eingeschlossen des darin befindlichen Auges.
    Nuria verkniff sich die Frage, die sich ihr aufdrängte. Aber sie fröstelte und wußte plötzlich, daß ihre dunklen Ahnungen sie nicht getrogen hatten.
    Irgendein Unheil braute sich über diesem Kontinent von Bugaklis zusammen.
    Plötzlich hatte die Sana Angst... 4. „Schiff in Sicht!" schrie der Tomrade aus dem Mastkorb des Drachenschiffs, das die Gruppe von insgesamt 13 Drachenschiffen anführte und auf den Segeln das Wappen Kun-Ris führte, des Ersten der Toggaren.
    Kun-Ri, der mit gespreizten Beinen auf der „Brücke" stand, die Arme vor der Brust gekreuzt, ganz in den beigefarbenen, flatternden Brush-Ar gehüllt, den beigefarbenen Turban auf dem schmalen Schädel und den schwarzen Schleier vor Mund und Nase, schrie zurück: „Was für ein Schiff, Tetech?"
    „Ein lahmes Wüstenschiff irgendwelcher Sash", antwortete Tetech geringschätzig:
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