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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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leuchtete immer noch mattweiß, doch flackerte es immer wieder irrlichternd.
    Iruna von Bass-Teth legte Eirene einen Arm um die Schulter. Rhodans Tochter zitterte am ganzen Körper und war schweißgebadet. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Die Akonin ahnte warum.
    Der Psi-Generator sendete anscheinend immer regelwidrigere Impulse aus. Eirene, die für seine Sendungen besonders anfällig zu sein schien, wurde dadurch förmlich einem psychischen Wechselbad ausgesetzt und an den Rand des seelischen Zusammenbruchs getrieben. „Ganz ruhig!" sagte Iruna sanft und eindringlich zugleich. „Bald ist es ausgestanden."
    Das allerdings konnte sie nur hoffen.
    Dabei arbeitete die Zeit gegen sie - beziehungsweise gegen alle auf Bugaklis weilenden Intelligenzen.
    Die Delegation der Mördermajestäten, die dem Friedensinitiator des Planeten begeistert zum Platz bei der Großen Mutter gefolgt war, um den Friedenspakt zu schließen, gab sich seit kurzem wieder reserviert und hatte die Gespräche abgebrochen. Doch auch die Tronahae zögerten nach anfänglicher Bereitschaft.
    Sie hatten ihre Wüstenschiffe zu einer Art Wagenburg zusammengefahren und sich in ihnen verschanzt. Ja, sie hatten sogar mit Gewalt gegen die Putranai vorgehen wollen, weil der alte Haß wieder aufgeflammt war.
    Iruna hatte es nur verhindern können, indem sie vorübergehend den Sprecher der Tronahae, Roq Rahee, durch Pedotransferierung übernommen und die Wüstensöhne bei ihrer Ehre gepackt hatte.
    Wie lange das anhalten würde, wußte sie allerdings nicht.
    Sie wußte nur, daß der Psi-Generator schnell ausgeschaltet werden mußte, damit er nicht alle Friedensbemühungen zunichte machte und das allergrößte Unheil anrichtete. Nach Möglichkeit aber durfte sie keine Gewalt anwenden, damit das Heiligtum der Tronahae nicht sichtbar beschädigt wurde oder sich womöglich durch Aktivierung einer alten Selbstvernichtungsanlage in die Luft sprengte.
    Als Eirene nicht mehr so heftig zitterte, drehte die Akonin sie an den Schultern so herum, daß sie direkt auf die Kontrollen und Schaltungen der Hauptzentrale sehen mußte. Die Notbeleuchtung hatten sie bei der Ankunft aktiviert. „Sage mir bitte genau und in exakter Reihenfolge, was du und Böcklin damals alles berührt und aktiviert habt, bevor du den Psi-Generator einschaltetest!" sagte sie.
    Eirene schluchzte einmal, dann fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen und deutete auf eine Schaltplatte. „Bordpositronik", erklärte sie. „Böcklin hat die Platte gedrückt, und die Positronik schaltete sich auf Bereitschaft."
    Nach kurzem Zögern deutete sie auf eine schmale Schaltleiste. „Der Ein-Aus-Schalter des Computerlogs. Auch ihn hat Böcklin betätigt. Daraufhin wurde ein Teil der leuchtenden Anzeigefelder dunkel, eine Stimme sagte auf Hangoll fünf Zahlen auf und verstummte dann wieder. Danach leuchtete das quadratische Feld mit den zwölf Tasten auf, von denen eine Taste die Aktivierung des Psi-Generators bewirkte."
    Sie hielt die Luft an, als Iruna auf die eingerastete Taste drückte. Doch sie rührte sich auch diesmal nicht. „Versuchen mußte ich es", sagte Iruna.
    Nachdenklich musterte sie die zwölf Tasten. „Welche Zahlen nannte die Stimme?"
    „Moment", erwiderte Eirene, dachte kurz nach und antwortete dann: „Vier, neun, zwei, drei, fünf."
    „Sie müssen etwas bedeuten", meinte die Akonin. „Ich habe es mit den entsprechenden Tasten des Schaltfelds versucht, ohne Erfolg", sagte Eirene.
    Iruna blickte zum Ein-Aus-Schalter des Computerlogs, streckte die Hand danach aus - und zögerte, als ihr Armbandtelekom summte. „Ja?" fragte sie. „Beobachter Pollux Trollinger!" meldete sich die dünne Stimme des siganesischen Ausrüstungsspezialisten der CRAZY HORSE. „Über uns kreisen zirka siebzig Mördermajestäten - und die Tronahae und Putranai sammeln sich schwerbewaffnet hinter ihren Schiffen. Ich habe Lion darüber informiert. Er kommt mit dem Schiff, um notfalls mit Narkogeschützen eingreifen zu können."
    Iruna spürte, wie sich alles in ihr verkrampfte, doch sie ließ sich nichts davon anmerken. „Danke, Pollux", erwiderte sie. „Ich versuche, schneller zu sein."
    „Es ist Wahnsinn!" flüsterte sie, nachdem die Verbindung unterbrochen war. „Jetzt muß ich etwas riskieren."
    Sie nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr - und reagierte mit der Schnelligkeit und Präzision der früheren Spitzenagentin des akonischen Energiekommandos, indem sie auf das
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