Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Genüge. Und übermäßig viele Roboter oder Lebewesen standen dafür nicht zur Verfügung.
    Viel mehr als 5000 Seelen zählte die Kolonie der Freihändler nicht. Und sie alle lebten in der einzigen Stadt, die sie auf Phönix errichtet hatten, in Mandalay. Die Bezeichnung „Stadt" hatte die Siedlung an der Südostküste des Kontinents Bonin fast nicht verdient. Dafür war sie eigentlich zu klein.
    Mandalay bot auch kein einheitliches Bild, denn hier waren Baustile mehrerer Zivilisationen der Lokalen Galaxiengruppe vertreten, eben die jener Lebewesen, die hier eine neue und vorläufige Heimat gefunden hatten.
    Mandalay lag an einer flachen Meeresbucht. Die Häuser waren von weitläufigen Parkanlagen umgeben, für deren Schönheiten aber nur wenige Freihändler Zeit und Muße fanden. Die Zeiten waren zu unsicher, zu hektisch, wenngleich äußerlich Ruhe auf Phönix herrschte.
    Die Betriebsamkeit aus den unterirdischen Hangars und Werften des Raumhafens drang nicht nach außen. Und die sonstigen Fertigungsanlagen auf robotischer Basis befanden sich 20 bis 40 Kilometer von Mandalay entfernt am Fluß Selva. Auch sie beeinflußten das Leben und Treiben in der einzigen Siedlungsstadt nur indirekt.
    Eigentlich stellte Phönix nur ein Übergangsstadium dar, denn keiner der Freihändler dachte ernsthaft daran, hier den Rest seines Lebens zu verbringen. Sie hatten eine gemeinsame Aufgabe, und deren Ziel ließ sich leicht beschreiben: Die Rückkehr in die Heimat der Väter.
    Chris Wayfar war ein Terraner. Er fühlte sich als solcher, wenngleich er weder auf Terra geboren, noch je dort gewesen war.
    Alles Wissen, das er über seinen Heimatplaneten besaß, stammte aus syntronischen Speichern oder aus dem Mund seines Vaters Emmo Wayfar.
    Mit diesem bewohnte er allein einen Bungalow am Nordrand von Mandalay.
    Seine Mutter war sehr früh gestorben. An sie besaß er keine Erinnerung.
    Der junge Techniker war ehrlich genug, sich selbst gegenüber einzugestehen, daß sein schrulliger Vater eigentlich ein nutzloses Mitglied der Gesellschaft der Freihändler war.
    Emmo Wayfar war Entomologe, also Insektenforscher. Und zu etwas anderem war er nicht zu gebrauchen. Er weigerte sich hartnäckig, sich einer Umschulung zu unterziehen, um eine Aufgabe für die Gemeinschaft der Freihändler zu erfüllen.
    Chris hatte sich damit abgefunden. Er ließ seinen Vater in die Einsamkeit von Phönix ziehen, auch wenn dies nicht ganz ungefährlich war, wenn der Alte dort dem nachgehen wollte, was er eine Wissenschaft nannte, was aber für seinen Sohn nicht mehr als ein ausgefallenes und völlig nutzloses Hobby darstellte.
    Es war wirklich nicht ungefährlich, denn die Pflanzenwelt von Phönix war nicht nur überaus artenreich. Hier hatten sich insbesondere fleischfressende Pflanzen besonders kräftig entwickelt. Es gab Stauden und Bäume, vor denen sich auch ein ausgewachsener Mensch sehr in acht nehmen mußte. Eine andere Gefahrenquelle bildeten solche Pflanzen, die vorwiegend unterirdisch wuchsen und regelrechte Fallgruben anlegten.
    Chris Wayfars Vater vertraute seit jeher auf seine Fähigkeiten und Kenntnisse als Biologe, sowie auf sei-nen ständigen Begleiter, den alten Hilfsroboter Kappo-148. In der Tat war dem Insektenforscher auch noch nie etwas geschehen. Selbst mit der Fauna, in der von leopardähnlichen Kreaturen bis zu mastodonartigen Giganten und sauriden Echsen eine ganze Palette von gefährlichen Spezies vertreten war, war Emmo Wayfar bislang nicht ernsthaft zusammengestoßen.
    Der junge Techniker hatte sich mit dem Verhalten seines Vaters schlicht und einfach abgefunden. Es gab keine Möglichkeit mehr, ihn von diesem selbstgewählten Weg abzubringen.
    Auf dem Weg zur nahen Transmitterstation, von der aus eine Strecke permanent in Richtung Raumhafen geschaltet war, dachte der junge Techniker an seine Freundin Eileen Demandon.
    Wie so viele andere Freihändler weilte auch sie nicht auf Phönix. Sie gehörte zur Besatzung der BLUEJAY, die gemeinsam mit der CIMARRON unter dem Kommando Perry Rhodans unterwegs war.
    Der Terraner hatte die CIMARRON mit dem Pulswandler ausgerüstet. Dieses wichtige Gerät, das von Waringer entwickelt worden war, sollte den Durchbruch durch den Chronopuls-Wall ermöglichen, der die Milchstraße umspannte.
    Chris Wayfar war nicht der einzige Freihändler, der sich deshalb Sorgen machte. Es gab seit fast drei Monaten kein Lebenszeichen von den beiden Raumschiffen. Die Besorgnis in Mandalay, wo Roi Danton und Ronald
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher