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1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen
Autoren: Unbekannt
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Vater von Chris Wayfar nicht gefunden hatte. Der Insektenforscher trieb sich an einem unbekannten Ort auf Phönix herum und hatte seinem Hausroboter keine Nachricht hinterlassen.
    Atlan hatte seine Arbeiten an den Pulswandlern unterbrochen und war gemeinsam mit Icho Tolot nach Mandalay geeilt. Sie berieten sich eine Stunde, aber danach waren sie auch nicht schlauer. Der Arkonide sah jedenfalls keinen Grund, die Suspendierung der Arbeiten an den Raumschiffen auch auf die Pulswandler auszudehnen.
    Und keiner widersprach ihm.
    Als sie sich wieder trennten, wußte Ronald Tekener, daß jetzt erst seine eigentliche Arbeit begann, denn ein Signal verriet, daß die ersten Berichte der Untersuchungskommission vorlagen.
     
    *
     
    Bei der ersten Durchsicht der Bild- und Textberichte, die Ytrik-Yi übermittelt hatte, teilten sich Ronald Tekener und Jennifer Thyron die Aufgaben. Der Mann konzentrierte sich auf die technischen Belange und den Hergang des Unglücksfalls, während die Psychologin das Umfeld der Arbeitskräfte aus der Werft unter die Lupe nahm.
    In dieser Aufgabenteilung drückten sich indirekt auch die Ansichten der beiden aus.
    Tekener neigte mehr dazu, das Geschehen auf technische Mängel oder technisches Versagen zurückzuführen, während seine Frau zur Sabotage-Theorie neigte.
    Parallel zu diesen ersten Prüfungen wurden alle gewonnenen Daten in den Zentralsyntron von Mandalay eingegeben.
    Der Rechner verfügte ferner über sämtliche Konstruktionsunterlagen der EPSILON-Werft und stellte somit eine dritte und völlig unabhängige Komponente bei der Untersuchung dar.
    Aus den technischen Berichten und den Untersuchungen nach dem Unglücksfall ergaben sich direkt keine Hinweise. Der Hergang konnte theoretisch rekonstruiert werden. Danach war im Augenblick des Testbeginns das Feldtriebwerk sofort mit höchsten Energiewerten versorgt worden.
    Ein solcher Fall war durch die syntronische Steuerung aber undenkbar.
    Sicherheitssysteme im Triebwerksektor selbst hätten diese Spitzenenergien auch unabhängig von der syntronischen Ansteuerung unterbinden müssen. Auch das war nicht geschehen.
    In der noch nicht vollständig installierten Kommandozentrale des EPSILON-Raumschiffs war über das ganze Geschehen keine einzige Meldung eingegangen, obwohl dies hätte geschehen müssen. Und das galt auch für den äußeren Kontrollposten der Werftleitung, an dem sich der Projektleiter Ytrik-Yi selbst befunden hatte.
    Es war also so, daß nicht nur das Feldtriebwerk völlig falsch angesteuert worden war, sondern auch daß sämtliche Rückmeldungen ausgefallen und alle Sicherheitssysteme stumm geblieben waren. „Ein großes Rätsel, das aus drei Teilen besteht, die irgendwie zusammengehören müssen", stöhnte der Smiler. Jennifer blickte nur kurz von ihrem Bildschirm auf, verzog unwillig das Gesicht und sagte nichts.
    Ronald Tekener stellte nun seine Fragen an den Syntron. Er kommunizierte dabei über die Eingabetastatur, um seine Frau nicht bei ihren Prüfungen zu stören. „War Ytrik-Yi als Projektleiter in der Lage, alle drei Maßnahmen, die zur Katastrophe führten, in die Wege zu leiten?"
    „Nein", antwortete der Syntron über den Bildschirm. „Eine solche .Manipulation wäre in jedem Fall vorzeitig bemerkt worden."
    „Es muß vorzeitig manipuliert worden sein! Und es ist nichts bemerkt worden. Da stimmt doch etwas nicht."
    „Es klingt nicht sehr überzeugend, aber alles deutet darauf hin, daß die gesamten Veränderungen erst unmittelbar in dem Augenblick durchgeführt worden sind, als der Test begann."
    „Unsinn!" Ronald Tekener schüttelte den Kopf. „Wie sollte so etwas möglich sein?"
    Der Rechner antwortete nicht sofort, aber er stellte eine mehrfarbige Schaltung dar. „Die zentrale Matrix für den Testbetrieb", erläuterte er. „Hier muß der Eingriff erfolgt sein, denn über dieses Kernstück liefen alle Daten, die etwas mit dem Unglück zu tun hatten, beziehungsweise die es hätten verhindern können. Ich deute das Geschehen so, daß bei Testbeginn die Matrix gegen eine vorbereitete Sabotage-Matrix ausgewechselt wurde. Eine andere Erklärung habe ich nicht, denn um die notwendigen Schaltungen, die die Explosion auslösten und die Warnungen und Stoppbefehle blockierten, an der intakten Matrix vorzunehmen, hätte selbst ein Fachmann mehr als einige Minuten benötigt. Dann aber wäre der Eingriff bemerkt worden. Ich überlasse es dir, daraus die weiteren Folgerungen zu ziehen."
    Ronald Tekener vertiefte sich
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