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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie
Autoren: Jason Dark
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Hand. Die Augen waren leicht verdreht. Der Wahnsinn lauerte bereits in der Nähe, und innerhalb der Balken bewegten sich wieder die Schatten.
    Fratzen erschienen, veränderten sich, zuckten weg, kehrten zurück und bewiesen, dass die Hölle ihre Hände als Schutz über Beck hielt.
    »Er ist da!«, flüsterte er Morton Butler zu. »Er ist da! Der Teufel steckt in ihm. Ich spüre ihn. Mich streift der Atem der Hölle, und er wird auch dich bald erreichen.«
    Der Reverend konnte nur zuhören und nichts sagen. Sein Mund brannte. Er hatte das Gefühl, keine Lippen mehr zu haben. Oder dass die Reste in Fetzen herabhingen.
    Und er war da.
    Es geschah so schnell, dass Butler es erst spät begriff. Das Kreuz wurde ihm wieder entgegengedrückt, und auf diesem Weg zum Ziel veränderte sich die Stelle, an der sich die beiden Balken trafen.
    Die Fratze erschien!
    Ein Gesicht, eingehüllt in ein kaltes Blau. Umgeben von einem roten Feuer. Dreieckig. Verzerrte Züge. Augen, die das große Grauen versprachen. Ein offenes Maul mit Reißzähnen und eine knochige Nase, deren Löcher wie kleine Tunneleingänge wirkten.
    »Siehst du ihn? Siehst du ihn? Er ist da! Er hat sein Kreuz übernommen! Er ist der Sieger und…«
    »Ja, ich sehe ihn!«
    Beck stand still. Er hatte die Antwort erwartet, aber nicht von einer fremden Stimme.
    Und die gehörte mir!
    ***
    Es war unser Glück gewesen, dass wir uns hatten anschleichen können. Travis Beck war durch das Kreuz und den Reverend zu stark abgelenkt worden, und es war auch gut gewesen, dass ich mein Kreuz in der Tasche behalten hatte.
    Ich spürte die Wärme, die es abstrahlte. Es wartete darauf, sich gegen diese Kraft dort vor uns anstemmen zu können. Das würde auch geschehen, aber dann, wenn ich es wollte.
    Suko und ich hielten uns in der grauen Dunkelheit auf. Zudem hatten wir uns getrennt und diesen Beck in die Zange genommen.
    Wenn er mich sah, dann wusste er nichts von Suko, und er hatte mich gehört und auch gesehen, denn er war mit einer schnellen Bewegung herumgefahren.
    Ich hatte die letzte Stufe genommen und stand nun auf gleicher Höhe mit ihm. Um den Reverend konnte ich mich leider nicht kümmern. Wichtig war nur, dass er lebte, und das würde auch so bleiben, dies hatte ich mir geschworen.
    Beck hielt das goldene Kreuz fest wie ein Schiffsbrüchiger seinen Rettungsring.
    Es war ein steiniger Weg gewesen, das verdammte Relikt zu finden, aber wir hatten es geschafft.
    Beck starrte mich an. Sein Mund stand offen. Hinter ihm war es heller geworden. Dort stand Suko. Er hatte seine Taschenlampe eingeschaltet. Sie gab gerade so viel Licht, dass ich alles erkennen konnte und nicht im Finstern agieren musste.
    Travis Beck schüttelte den Kopf. »Du bist es?«
    Seine Frage hatte abgehackt geklungen, und ich antwortete darauf:
    »Kennst du mich?«
    »Du bist dieser Sinclair, nicht?«
    »Genau.« Ich lächelte kühl. »Hat man mich schon angekündigt?«
    »Ja, das hat man.«
    Ich deutete auf die Fratze im Kreuz. »Er?«
    Ein heftiges Nicken. »Ja, der Teufel. Die Hölle. Beide zusammen sind hier vereint. Es ist ihr Kreuz. Das Symbol des Sieges gehört ihnen, und auch du wirst daran nichts ändern können. Zuerst der Pfaffe, dann du, danach die ganz Kathedrale, die zu einem Stützpunkt der Hölle werden wird.«
    Ich hatte jedes Wort verstanden und war nicht mal überrascht, denn so hatte ich mir alles vorgestellt.
    Uns trennten noch einige Schritte. Es war auch genug geredet worden. Zu lange hatte ich nach dem Kreuz suchen müssen. Es musste vernichtet werden, und ich forcierte es, indem ich einen Schritt auf Travis Beck zuging.
    »Gib es her!«
    »Nein!«, schrie er. »Noch nicht! Ich bestimme, wann ich es aus der Hand gebe und…«
    Es war eine Täuschung. Er wollte mich reinlegen, denn er hatte kaum ausgesprochen, da warf er es auf mich zu…
    ***
    Auf Suko hatte niemand geachtet. Der Inspektor hatte sich zudem lautlos bewegt. Im Hintergrund zog er einen Halbkreis und glitt in die Nähe von Travis Beck.
    Auf den Lichtschein der Leuchte hatte Beck nicht geachtet. Suko brauchte sie zudem nicht mehr. Er schaltete die Leuchte aus und steckte sie wieder weg.
    Beck wandte ihm den Rücken zu. Die Konzentration galt ausschließlich John Sinclair. In ihm sah er den Feind. Er sprach mit ihm, und der Dialog verschärfte sich.
    Dann schleuderte Beck das Kreuz auf den Geisterjäger zu. Genau darauf hatte Suko gewartet. Der Mann war aus seiner Vorwärtsbewegung noch nicht in die Höhe gekommen, als
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