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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie
Autoren: Jason Dark
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wuchs halblang. Er trug eine Brille und eine Cordjacke mit einem Kragen aus künstlichem Fell. Als er uns anschaute, schüttelte er den Kopf.
    »Bitte, wer sind Sie?«
    Ich wandte gleich die Schocktherapie an. »Scotland Yard.«
    Erst sah es so aus, als wollte er lachen. Dann jedoch schüttelte er den Kopf, und sein Gesicht blieb ernst.
    »Sie wollen doch nicht behaupten, dass Sie als Polizisten zu uns gekommen sind?«
    »Warum nicht?«
    »Wir haben nichts verbrochen.«
    »Darum geht es auch nicht.«
    »Und mit wem habe ich es zu tun?«
    »Moment«, sagte ich und holte meinen Ausweis hervor.
    Der Anführer gab seinen Jungen durch Handbewegungen zu verstehen, dass sie sich zurückhalten sollten, was sie auch taten. Danach schaute er sich meinen Ausweis im Streulicht der Lampe an und hörte auch zu, wie ich Sukos und meinen Namen sagte.
    »Ja, das muss ich dann wohl glauben.« Er gab mir den Ausweis zurück. »Mein Name ist übrigens Robbie Wayne.«
    »Und Sie führen die Gruppe hier, nicht wahr?«
    »Ja.« Er hob die Schultern. »Jetzt möchte ich gern von Ihnen wissen, warum Sie uns nicht in die Kathedrale lassen wollen. Hat sich dort ein Verbrecher oder ein Terrorist eingenistet?« Er hob die Schultern. »Heute muss man ja mit allem rechnen.« Er wollte noch lächeln. Das gelang ihm nicht so recht.
    Dafür lächelte ich, um ihn zu beruhigen. »Nein, nein, das denke ich nicht.«
    »Warum sind Sie dann hier? Wir könnten doch…«
    »Sicher, Sie können in die Kirche hineingehen. Nur etwas später. Wir möchten zuvor einen Blick hineinwerfen.«
    »Hm.« Wayne wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Seine Jungen blieben ruhig. Sie hörten zu und vernahmen auch Sukos Frage.
    »Was hatten Sie und die Kinder eigentlich in der Kirche vor um diese Zeit?«
    Robbie Wayne winkte ab. »Das ist schnell gesagt. Wir folgen einer Tradition. Die Pfadfinder haben es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, die Weihnachtsbäume in der Kathedrale zu schmücken. Damit sind wir dann für länger beschäftigt. Es macht auch immer allen großen Spaß, und heute ist nun mal wieder der Tag.«
    »Verstehe.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Mr Wayne, haben Sie zufällig jemanden in die Kirche hineingehen sehen?«
    »Wer, ich?« Er überlegte einen Moment. »Nein, nicht dass ich wüsste. Daran kann ich mich nicht erinnern. Wir sind allerdings noch nicht lange hier. In der Zwischenzeit ist niemand gekommen.«
    »Und wie verhält es sich mit Reverend Butler?«, wollte ich wissen.
    Robbie Wayne schaute mich an. Zuerst mit einem normalen Blick.
    Dann veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen. »Ach ja, jetzt, wo Sie es sagen, da fällt es mir ein.«
    »Und?«
    »Der Reverend ist noch nicht gekommen.« Wayne schaute auf seine Uhr. »Obwohl wir hier verabredet gewesen sind. Ich gebe zu, dass wir uns etwas verspätet haben, aber jetzt hätte er eigentlich schon bei uns sein müssen. Das verstehe ich nicht, denn er ist sonst immer pünktlich. Das können Sie mir glauben.« Seine Haltung wurde steif. »Meinen Sie denn, dass diese Verspätung etwas zu bedeuten hat?«
    »Das könnte sein.«
    »Was Schlimmes?«, flüsterte er, denn er wollte nicht, dass er gehört wurde.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Wir wollen es nicht hoffen.« Ich schaute ebenfalls auf meine Uhr. »Es hat auch keinen Sinn, wenn wir noch länger warten. Suko und ich werden uns in der Kathedrale umsehen. Halten Sie Ihre Jungs so lange zurück. Wenn alles in Ordnung ist, sagen wir Ihnen Bescheid.«
    Er nickte.
    Ich sah ihm an, dass er noch viele Fragen hatte, doch leider konnte ich ihm keine Antworten darauf geben. Zudem wussten auch Suko und ich nicht, was uns in der Kirche erwartete. Es konnte schlimm werden, musste aber nicht. Obwohl ich schon hoffte, dass wir mit unseren Bemühungen Glück hatten, denn ich wollte auf keinen Fall eine weitere Suche starten.
    Wir gingen an den Pfadfindern vorbei, die uns alle aus großen Augen anschauten.
    »Wird schon klappen«, sagte ich zu ihnen. »Es dauert bestimmt nicht lange.«
    »Wer ist denn in der Kirche?«, fragte jemand. Und ein anderer Junge wollte wissen, ob es um den Reverend ging.
    »Das wird sich noch alles herausstellen.« Es war der letzte Satz, den ich sprach, bevor ich mit dem nächsten Schritt direkt vor die Kirchentür gelangte.
    Es war kein normaler Eingang. Er war der Größe des Bauwerks angemessen und entsprechend schwer zu öffnen. Suko half mir sogar, die Tür aufzuziehen.
    Jeder von uns war von einer gewissen Spannung
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